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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0396

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Pigmentverfahren. — Gummidruck. — Ozobromprozeß usw.

vor der Erzeugung eines allzu starken Reliefs durch An-
wendung warmen Wassers und meint, daß der einmal er-
reichte Ouellungsgrad nicht mehr rückgängig zu machen sei,
indem er auf S. 38 seines Buches schreibt: „Der einmal
■erreichte Quellungsgrad kann daher, soweit die Widerstands-
fähigkeit der Gelatineschicht reicht, gesteigert, er kann aber
nicht vermindert werden. Diese Eigenschaft der Gelatine
macht es notwendig, daß man beim Hervorrufen der
Quellungsunterschiede (des Reliefs) behutsam zu Werke
gehen muß, um das Relief nicht zu übertreiben.Hat
man dagegen die Reliefbildung einmal zu weit getrieben,
so gibt es kein Zurück; das Blatt ist verdorben.“ In bezug
auf die Farbannahmefähigkeit der verschieden wasser-
haltigen, also auch verschieden gequollenen Gelatine, liegen
die Verhältnisse beim Oeldruck und beim Bromöldruck
vollkommen gleich. Da wir wissen, daß der Formaldehyd
die Farbaufnahmefähigkeit einer maximal gequollenen Ge-
latine je nach der Einwirkungsdauer allmählich erhöht,
so liegt es nahe, das gleiche auch bei maximal gequollenen
Bromöldruckschichten zu erwarten („Phot. Rundschau“ 1913,
S. 262).
Trocknen von Oeldrucken. P. Gauthier benutzte
die Eigenschaft von gewissen Verbindungen, die eine
Trocknung stark begünstigen, wie sie auch bei der Be-
reitung von Trockenfirnissen verwendet werden. Man
verschafft sich z. B. pulverisierten Braunstein und siebt
diesen durch ein feines Sieb. Von dem feinen Pulver wird
der Druckschwärze etwas beigefügt, und zwar je mehr
Braunstein zugegeben wird, desto schneller geht die
Trocknung; die Grenzen liegen zwischen 5 und 50 Prozent.
Gauthier gibt z. B. folgende Verhältnisse für eine Druck-
farbe für Oeldruck:
Feines Kohleschwarz oder Elfenbein¬
schwarz in Paste.1 Teil,
Braunstein pulverisiert.1 „
Lithographenfirnis nach Bedarf.
Die hiermit erzielte Tönung erinnert an Graphitzeich-
nungen, die Schicht soll in längstens 24 Stunden trocken
sein. — Der Zusatz von Braunstein ist natürlich infolge der
Dunkelung nicht bei allen Farben anwendbar. Es ist dann
zu anderen, zusagenden Verbindungen zu greifen (Mennige,
Zinnoxyd usw.).
Schnelltrocknen von Oel- und Bromöldrucken.
Die fette Farbe der Oeldrucke usw. liegt auf Gelatine,
welche das Eindringen derselben in den Papierfilz hindert,
 
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