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Jahrbuch für Photographie und Reproduktionstechnik — 28.1914

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Jahresbericht über die Fortschritte der Photographie und Reprodukionstechnik
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https://doi.org/10.11588/diglit.45030#0476

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Heliogravüre, Schnellpressentiefdruck, Maschinen usw.

Tiefdruck möglichst gar nicht zu verwenden, sondern stets
von Gleitstegen zu reden, da man damit bedeutend anschau-
licher den Daseinszweck dieser Linien in der Aetzung aus-
drückt. Es besteht nämlich zwischen dem, was wir heute
infolge der Autotypie jahrzehntelang als Raster im Bilde
kennen, und dem, was man im Tiefdruck als Raster kennt,
ein ganz wesentlicher Unterschied. Wohl wird zu beiden
Prozessen ein gekreuzter Originalraster verwendet, doch
schon anfangs in ganz verschiedener Weise. Während in
der Autotypie die Verwendung des Rasters einzig den Zweck
hat, das Bild in Punkte zu zerlegen und durch deren größere
oder kleinere Oberfläche die dunkleren resp. helleren Bild-
partien eines Druckes zu erzielen, verfolgt das Linienkopieren
im Tiefdrücke den Zweck, der später zu besprechenden
Maschinenrakel ein glattes und ununterbrochenes Gleiten
über die Kupferfläche zu ermöglichen und Rakel wie Kupfer-
ätzung in rein mechanischem Sinne zu schonen. Der beste
Beweis ist, daß man ebensogut auch nichtgekreuzte und ein-
fache Linien in das Pigmentbild einkopieren könnte, um das
gleiche Resultat zu erzielen, nur müßte man stets hierbei
darauf achten, daß die Linien zur Längsrichtung der Rakel
nicht in einem zu spitzen Winkel zu stehen kommen, weil
sonst trotzdem die Rakel in die Zwischenräume der Linien
hineinschnellen würde und dadurch durch jedesmaliges An-
stoßen an den nächsten Steg Aetzung wie Rakel Verletzungen
erlitten. Daß die Gleitstege gleichzeitig auch die Flächen-
tiefen der Aetzung durch ihre Unterbrechungen druckbar
machen, ähnlich wie das Korn der Heliogravüre, indem
hierdurch die Farbe nicht leicht herausgewischt werden
kann, ist ein sekundärer Zweck, da uns hierfür auch andere
Mittel zu Gebote stünden, wenn man Rakel und ergo Gleit-
stege entbehren könnte. Was nun die Maschine selbst be-
trifft, so unterscheiden wir die Flachdruckmaschine und die
Rotationsmaschine. Letztere teilen sich wieder in solche
mit Bogenanlage und solche für Rollenpapier, und diese
wieder in reine Tiefdruckmaschinen, ein- oder zweiseitig-
drückend oder angekuppelt an Buchdruckmaschinen. Daß
an den Rotationsmaschinen im Bedarfsfälle Planausleger,
Falzapparate und Schneidemaschinen angebaut werden, ist
bekannt. Wichtiger hingegen ist die Frage für jeden Prak-
tiker, welche Type er für seinen Betrieb wählen soll. Sie
ist deshalb nicht so leicht zu beantworten, da man sich nach
den jeweiligen pekuniären und auch Geschäftsverhältnissen
einer Firma richten muß. Albert erwähnt, daß in nächster
Zukunft das Flachdrucksystem ausgeschaltet oder nur auf
 
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