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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Die Nutzbarmachung unserer Museen
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0053

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lll. Jahrgang, Best 8

?. November 1557

---W Kercrusgegeöen von IrvieövicH 'FecHL W—

.Tie Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bildcrbcilagen in Umschlag geh. Abonncmentspreis Im
Buchhandel oder durch die Post (Rcichspostvcrzeichnis Nr. 3161, bahr. Verzeichnis 4lv> s M. 6a Pf. für das Vierteljahr lk Hefte); das einzelne Heft
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Die Nutzbarmachung unserer Museen

Amor und Psijchx. von )oh. Benk

Nachdruck verboten

Kürzlich hat der neuernannte Direktor des Ham-
H bnrger Museums, vr. Lichtwark, zwei Vorträge
unter dem Titel „Zur Organisation der Hamburger
Kunsthalle" (Hamburg, Otto Meißner, 1887) veröffent-
licht, welche wegen ihres gesunden Sinnes wohl ver-
dienten, zu allgemeiner Kenntnis zu gelangen.

Anknüpfend an die Bedürfnisse einer bestimmten
Stadt wird die Frage erörtert, wie das Museum dieser
Stadt am besten nutzbar gemacht werden könne.

Die gleiche Frage erhebt sich überall, wo
Museen bestehen; sie erregt überall in gleich hohem
Grade das Interesse des Publikums, welches seine
Wünsche befriedigt und sich in seinem Verständnis der
Kunstwerke gefördert sehen möchte, wie das des Staates,
dem naturgemäß daran liegen muß, seine Mittel in
möglichst fruchtbringender Weise verwendet zu wissen.

Nun ist wohl der Unterschied zu beachten, der
zwischen einem großen Museum, welches auf möglichste
Vollständigkeit und Geschlossenheit seiner Gruppen ans-
,zugehen hat, und einer Sammlung besteht, die vor-
wiegend lokalen Interessen dienen soll.

Die großen Museen erfüllen, zum Teil auf
Grund historischer Überlieferung, die Pflicht, die
Erzeugnisse des künstlerischen Schaffens für die künf-
tigen Geschlechter zu erhalten und zu sammeln. Die
Lokalmuseen dagegen haben in erster Linie die Aufgabe,
dem Kunstbedürfnis der Gegenwart zu dienen.

Da wirft sich denn die Frage auf, weshalb nicht
auch dort, wo größere Museen bestehen, diesem popu-
lären Bedürfnis entsprochen werden könnte? Ist dieser
Zweck nicht ein ebenso berechtigter, wie der rein-
wissenschaftliche, und sollten beide sich nicht vereinigen
lassen?

*) Die Stellung des Herausgebers d. Bl. zu den Vorschlägen des Herrn Direktors Lichtwark ist in der Besprechung der Vorträge auf S. 47 dieses
Heftes gekennzeichnet. Weicht dieselbe auch in mancher Beziehung von der Ansicht des Verfassers obigen Artikels ab, so glaubten wir denselben doch zum Abdruck
bringen zu sollen. D. Red. d. Bl.

Die Kunst für Alle III. 5
 
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