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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Heilbut, Emil: Über die Kunst in England, [5]
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0196

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III. Jahrgang. Heft io

15. Februar 1888


„Die Kunst für Alle" erscheint in halbmonatlichen Heften von 2 Bogen reich illustrierten Textes und 4 Bilderbeilagen in Umschlag geh. Abonnementspreis im
Buchhandel oder durch die Post (Reickspostverzeichnis Nr. 3259. bayr. Verzeichnis 415) 3 M. 60 Pf. für das Vierteljahr (6 Hefte); das einzelne Heft
75 Pf. — Inserate (nur durch R. Masse) die viergespaltene Nonpareillezeile 50 Pf. 10.000 Beilagen 60 M.. bei größerem Format oder Umfang Preisaufschlag.

Über die Kunst in England

von Herrnan Delserich

Dritter Arief

Ihre Entwicklung und ihr jetziger Stand

Zur Mittagsstunde ging Fellaby postletbwaite in ein Re-
staurant und bestellte ein Glas Wasser. Lr stellte^eine ^Lilie

Donnerstags und Freitags ist ein merkwürdiges Treiben
in den Sälen der National-Gallery, das weite, finster-
blickende Gebäude ist dann durch und durch erfüllt von
malenden Damen der jungen, jüngeren, älteren und alten
Altersklassen, man möchte wähnen, alle aus dem König-
reich wären zusammen gekommen, aber man täuscht sich,
die Masse ist größer, so viele ihrer hier sind, im gan-
zen sind's ihrer noch viel mehr, kein Volk, das im ganzen
vielleicht für Kunst weniger begabt wäre und kein Volk,
das im einzelnen mehr mit Kunst sich befaßt. Alle diese
Damen sitzen nun in der National-Gallery und malen
süße Bilder ab; gerade die süßesten und genau zum Teil
manche, die wir am liebsten haben; immer sitzt solch'eine^
liebe Dame von einer der vier Altersklassen vor deinem
Lieblingsbilde und versperrt dir die Aussicht. O ihr
Thirsdays und Fridays, ich habe euch kennen gelernt und
obgleich ich's die ganze Woche vorher schon wußte, daß
an diesen Tagen die National-Gallery so gut, ja schlim-
mer als gesperrt sei — ich hatte doch sowohl am Mon-
tag, wie am Dienstag, wie am Mittwoch nie solche Lust
hineinzugehen, als eben an diesen Donnerstagen und Frei-
tagen, an denen es dazu außer den Kopistinnen noch
einen Obolus zu entrichten gab. So ist der Mensch;
häufig fehlt ihm die Lust am Anfang der Woche, aber
am Donnerstag und Freitag drängte mich's immer in dieses Institut zu gehen und stets war ich in der Lage,
meinen Ärger auszukosten.

Betrachten wir diese Malerinnen nun näher. Ich weise jede Insinuation zurück, als ob die leiseste An-
wandlung von Ideen, welche in einem Kunstfachblatt unstatthaft sind, mich in ihre Nähe zöge: nein sie sind nicht
hübsch und ich verweile bei diesen Damen nur, weil mir der Gedanke aufsteigt, daß man aus ihrer nicht sehr festen
Gesundheit und sehr phantastisch dabei ausgeschmückten Tracht vielleicht ein Zerrbild jener Kunstrichtung kon-
struieren könnte, die uns höchst merkwürdig dünkt, und die Kunst Englands aus der Malerei der Möpse und des
Lebens auf dem Lande zur Anlehnung an das alte Italien geführt hat. Man wird den Präraffaeliten, wenn man

Das Gebet Samuels

Nach Sir Joshua Reynolds gest. von I. R. Smith

Die L»nA für Alle III

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