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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vom Kunstmarkt
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https://doi.org/10.11588/diglit.9418#0368

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Denkmäler re. — Ausstellungen, Sammlungen re. 28g

Hobrecht vvn seinen Jdealplänen ist, so scheint er doch, wie aus Bischofshofen" und an Friedrich Friedländer für das Ölgemälde
späteren Worten hervorging, der Meinung zu sein, daß man sich „Die vier Temperamente". — Ankäufe wurden auf der Aus-
von Berlin schwerlich trennen wird. stellung im Betrage von 163,638 Gulden gemacht, davon enl-

— Die Stadt Görlitz wird das Andenken Kaiser
Wilhelms durch eine Gedenkhalle ehren, welche gleich-
zeitig zur Aufnahme der städtischen Kunstsammlungen,
zu Kunstausstellungen rc. dienen soll. Für den Bau
selbst werden 150,000 Mk. erforderlich sein, die Aus-
führung einer Marmorstatue des Kaisers dazu in
mehr als Lebensgröße und sechs kolossaler Bronzebüsten
hat sich Bildhauer Erdmann Encke für 50,000 Mk.
zu übernehmen erboten.

— Güttingen. Wähler-Denkmal. Bildhauer
Hartz er in Berlin hat jetzt den Entwurf zu dem
Denkmal des großen Chemikers sertiggestellt. Das
Monument wird aus der bronzenen Kolvssalstatue be-
stehe», die sich auf einem Sockel von schwedischem
Granit erhebt.

O Frankfurt a. M. Im Kaisersaal des Frank-
furter „Römer" hat sich nun zu den Kaisern des
heiligen römischen Reiches deutscher Nation, die im
Bilde von den Wänden niederschauen, ein Standbild
des ersten Hohenzollernkaisers gesellt. Schon vor
Jahresfrist hatte die Stadtverwaltung dem Bildhauer
Prof. Gustav Kaupert den Auftrag gegeben, ein
lebensgroßes Standbild des Kaisers Wilhelm auzu-
fertigen, welches die Reihe der Kaiserbilder des- neuen
deutschen Reiches eröffnen sollte. Bis zur Ausführung
in Marmor schmückt das nunmehr vollendete Gips-
modell den Römersaal. Kaupert hat den Kaiser baar-
häuptig und stehend dargestellt, ans das linke Bein
gestützt, das rechte leicht abgebogen, die hohe Gestalt
vom Krönungsmantel umflossen.

Ol. In der jüngsten Zeit war im Budapester
Künstlerhause das Gipsmodell des Ofener Honved-
Denkmals ausgestellt, welches Georg Zala als
stetes Wahrzeichen für die Einnahme der Festung aus-
führt. Das Werk übte auf die Beschauer einen macht-
vollen Eindruck ans. Den Sockel hat Architekt Ed-
mund Lechner nach Art einer Fesiungsschanze aus-
gebaut, in deren vorspringeuder Ecke ein ungarischer
Honved (Landwehrsoldat) steht, in der Rechten das
sieghafte Banner hoch schwingend, mit der Linken seine
Waffe umklammernd. Die männlich-kraftvolle, von
Siegesfreude bewegte Heldengestalt bringt in ihrem
ansprechenden Realismus den Siegesgedanken zu klarem,
gemeinverständlichem Ausdruck. Unterhalb dieser Figur
sitzt die beglückte Huugaria, auf dem Haupte die Krone,
in den Händen Schwert und Wappenschild, auf welch
letzterem das Datum deS geschichtlichen Ereignisses:

„21. Mai 18-19" zu lesen ist. Das Denkmal wird nun
in Bronze gegossen, der Sockel in Marmor ausgeführt
werden, so daß das neue Monument am 40. JährungS-
tage des Ereignisses — im kommenden Jahre — wird
enthüllt werden können. Zur Aufstellung gelangt es
auf dem Paradeplatze, dem schönsten Platze in Ofen.

Ausstellungen, Sammlungen rke.

g Düsseldorf. Im Rundbogen des Kunst-
hallenportals ist nunmehr das Mosaikgemätde vollendet,
welches nach F. Röbers Entwurf vvn Nr. Salviatis
berühmtem Atelier ausgcführt wurde. Das Bild hat
bekanntlich die folgende Idee: Die Gestalt in der Mitte
ist die Wahrheit, welche der von der linken Seite mit
ihren Genien heranschwebenden Kunst den Spiegel
vorhält. Zur rechten Seite wird die Lüge von einem
Jüngling mit strahlendem Schwerte in den Abgrund
gestürzt. Dieses allegorische Bild sagt also: Wahrheit
ist das Fundament der Künste, wahrer Kunst soll das
Institut geweiht bleiben.

— WienerIubiläuins - Kunstausstellu » g.

Erzherzog Karl Ludwig hat die von ihm gestifteten drei
goldenen Medaillen den nachbenannten Künstlern verliehen: l.Eine
goldene Medaille für einen Künstler aus dem Auslande, an Klaus
Metzer in München, sür das Ölgemälde „Die Würfler"; 2. zwei
goldene Medaillen, bestimmt sür Künstler des Inlandes, an Ju-
lius v. Blaas in Wien für das Ölgemälde „Pferdemarkt in

Andromeda. Marmorstatue von Johann Hirt

fallen auf die Ausstellungs-Lotterie 74,283 fl., den Kaiser 27,510 fl.,
den Teilnehmer-Fonds 2105 fl., Private 39,740 fl. und die Re-
gierung die votierten 20,000 fl. Die Kunstausstellung ergab im März
eine Einnahme von 34,241 fl., im April eine solche von 30,882 fl.
Die Kosten der Ausstellung beliefen sich auf etwa 680 fl. per Tag.
 
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