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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 3.1887-1888

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Personal- und Ateliernachrichten - Denkmäler etc. - Ausstellungen, Sammlungen etc. - Vermischte Nachrichten - Kunstliteratur und vervielfältigende Kunst - Vom Kunstmarkt
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Personal- und Ateliernachrichten

224

Personal- und Mlrlier-Nachrichken

— Berlin. Wie das „Deutsche Tageblatt" erfährt, hat
der Kaiser Reinhold Begas einen künstlerischen Auftrag ge-
geben, nämlich den, für die Friedenskirche in Potsdam ein Mar-
mordenkmal für Kaiser Friedrich und für die Prinzen Waldemar
und Siegismund herzustellen. Ebenso ist es bedeutungsvoll für
die Kunst, daß Kaiser Wilhelm, welcher selbst eine reiche Be-
gabung sür Zeichnen und Malen besitzt, sich vom Maler Saltz-
mann aus seiner demnächstigeu Reises begleiten zu lassen be-
absichtigt.

Von der Lurllr. von Robert Geiger

Münchener Iubil.-Ausstellung

— Wien. Der Kaiser von Österreich hat dem Professor
an der Akademie der bildenden Künste, I. M. Tr entwald,
den Orden der Eisernen Krone, und dem Professor der Kuust-
gewerbeschule des österreichischen Museums sür Kunst und In-
dustrie A. Hauser, den Titel eines Baurats verliehen. —
Professor A. Eisenmenger ist zum Rektor der Akademie der
bildenden Künste sür die Periode l 888/90 gewählt worden. Die
Wahl zum Prorektor fiel auf Professor Zumbusch.

Halle a. S. Preisausschreiben für den Neubau des
Ratskellers am Marktplatze. Es sind 20 Entwürfe eingegangen.
Den ersten Preis (4000 Mark) erhielt nach der „Frkf. Ztg." ein
Entwurf der Architekten-Firma Schreiterer und Schreiber-
Köln, den zweiten Preis (2000 Mark) Architekt Br. Schmitz-
Berlin, den dritten Preis (1000 Mark) Architekt Walter-Halle.
Außerdem werden zwei Entwürfe zum Ankäufe für je 000 Mark
empfohlen. Dem Preisgericht gehörten u. A. Baurat Professor
Ende und Architekt Wallot-Berlin, Professor Thiersch-München an.

61. Wien. Die Bibliotheks-Kommission des Wiener Stadt-
verordneten-Rates hat sür die Galerie berühmter Wiener Bürger
bei Professor August Eisenmenger das Ölbildnis des Kom-
ponisten Johann Strauß bestellt. Der Künstler hat den Meister
der leichte», süßen Musik, den „Walzerkönig" ebenso ähnlich, als
charakteristisch porträtiert. — Eine andere Wiener Ehrenhalle, die
Porträt-Galerie des Burgtheaters, ist in diesen Tagen aus ihren:
stets in Dämmerung getauchten Asyl in der alten Burg erlöst
und in die bellen Räume des neuen Theaterpalastes gebracht
worden, wo diese illustrierte Geschichte der ersten deutschen Bühne
nun aller Welt zugänglich sein wird. Man that gut daran, die
Galerie der ordnenden und ergänzenden Hand des Malers I. Fux
anzuvertrauen, der gegenwärtig damit beschäftigt ist, dieselbe um
drei Künstlerköpse aus unserer Theaterzeit: Hartmann, Gabillon
und Meixner zu vermehren, nachdem er bereits die Bildnisse
Baumeisters und der Wolter für die Galerie ausgeführt hat. Die
Porträts Sonnenthals, Lewinskhs und der Frau Gabillon hat
Gustav Gaul gemalt.

V.kt. München. Richard Paul, unfern Lesern in seiner
Schriftstellereigenschast als strenger Klassizist bekannt, hat die Feder
wiederum mit der Kohle vertauscht und einen Karton für ein als
großes Nundfenster bestimmtes Glasgemälde gezeichnet, welchen
er „Alleluia" betitelt, da er die Chöre der Engel unter Beglei-
tung der hl. Cäcilie musizierend zeigt. Die Komposition ist nicht
nur gut, mit strengem Stilgefühl und sicherer Gliederung erfun-
den, sondern auch bereits in der Zettlerschen Hofglasmalerei
durch Zeltler jr. so trefflich ausgeführt, daß sie den beiden Künst-
lern alle Ehre macht. Nach der Ausstellung hoffen wir unsren
Lesen: diesen oder einen andern Karton des Künstlers bringen
und dabei auf die verdienstvolle Arbeit zuriickkommen zu können.

* Dresden. Prof. Lücke ist als Professor der neueren
Kunstgeschichte an die Kunstakademie und das Polytechnikum zu
Dresden berufen worden. Er wirkte in gleicher Eigenschaft seit
kurzer Zeit an der Akademie zu Düsseldorf und war vorher
Direktor des Leipziger Museums. — In den akademischen Rat
zu Dresden ist vor einiger Zeit Prof. Schön Herr als Studien-
direktor an Stelle des pensionierten Prof. Ehrhardt berufen
worden. Schönherr ist ein Vertreter der alten klassischen Richtung.

— München. Fr. Aug. v. Kaulbach hat um seine Ent-
hebung von der Stellung als Direktor der königlichen Akademie
der bildenden Künste nachgesucht. Die Veranlassung soll haupt-
sächlich der Gesundheitszustand des Künstlers sein, welcher ihm
nicht gestaltet, den Obliegenheiten seines verantwortungsvollen
Amtes gleichzeitig mit einer ersprießlichen künstlerischen Thätigkeit
gerecht zu werden.

— Passau. Das für den hiesigen Rathaussitzungssaal
bestimmte Bild „Bischof Wolfker verleiht der Stadt Passau sein
Wappen" von Ferdinand Wagner ist nunmehr hier ausgestellt und
erregt allgemeine Bewunderung. Ferdinand Wagner hat für seine
Vaterstadt ein Repräsentationsbild ersten Ranges geschaffen.

— Mainz. Gelegentlich einer Preisbewerbung um ein
norwegisches Ministerialgebäude hat Architekt Hoffman:: in
Mainz den ersten Preis davongetragen. Derselbe Künstler ist
bekanntlich für seinen Entwurf zum Reichsgerichtsgebäude seinerzeit
ebenfalls preisgekrönt worden.

— Wien. Der Kaiser hat die von den: Professoren-
Kollegium der Akademie der bildenden Künste in Wien vorge-
nommene Wahl der nachbenannten Persönlichkeiten zu Ehrenmit-
gliedern der Akademie der bildenden Künste bestätigt: 1. der Kunst-
freunde: Karl Graf Lanckoronski-Brzezie, Mitglied
des Herrenhauses in Wien; Adalbert Ritter von Lanna
in Prag und Lob mehr, Mitglied des Herrenhauses iu Wien.
2. Der Maler: Eugen Ritter von Blaas, Professor,
derzeit Venedig; Eduard Charlemont, derzeit Paris; Robert
Ruß; Emil Jakob Schindler; Gyula Benczur, Pro-
fessor in Budapest; Hermann Baisch, Professor an der Kunst-
schule in Karlsruhe; Christian Ludwig Bokelmann iu
Düsseldorf; Wilhelm Diez, Professor, Fritz August Kaul-
b'ach, Direktor, Wilhelm Lindenschmitt und Ludwig
Löfstz, Professoren an der Akademie in München; Arnold
Böcklin in Zürich; Edouard JeanBapt. Detaille in Paris;
Sir Frederick Leighton, Präsident der Akademie in London;
Jose Villegas aus Sevilla, derzeit Rom. 3. Der Kupfer-
stecher: Karl Ko epp in g ans Dresden, derzeit Paris; Charles
Albert Waltner in Paris. 4. Der Bildhauer: Josef
Edgar Böhm, derzeit London; Anton Scharff, k. k. Kam-
mer- und Münzmedailleur in Wien; Professor Viktor Oskar
Tilgner; Professor Rudolf Wehr; Fritz Schaper, Pro-
 
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