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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 19.1903-1904

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Rosenhagen, Hans: IX. Ausstellung der Berliner Sezession
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https://doi.org/10.11588/diglit.12082#0461

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-^sg> IX. AUSSTELLUNG DER BERLINER SEZESSION <^ä-*-

ADOLF MÜNZER IM MORGEN KLEID

9. Ausstellung der Berliner Sezession

spekt vor der Natur und das höchste Maß
von künstlerischen Fähigkeiten zeigender
Kunstwerke, nur moralisch genötigt, ernsthaft
und fleißig zu arbeiten, um in der Nach-
barschaft solcher Werke überhaupt bemerkt
zu werden. Die Berliner Sezession konnte
die Vorführungen in ihrem alten Hause nicht
besser beschließen als mit einer Ausstellung,
die ihr nach dieser Seite ein gutes Zeugnis
gibt. Auch der so oft gegen sie erhobene
Vorwurf, sie erringe ihre Erfolge mit den
Nachlässen ihrer verstorbenen großen Mit-
glieder oder mit klassischen Werken der
modernen ausländischen Kunst ist hinfällig

geworden. Die Ausstellung enthält weder
Werke von Böcklin und Leibi, noch Bilder
der großen französischen Impressionisten.
Ein einziges Werk, ein Whistler, rührt von
einem nicht mehr lebenden Künstler her und
könnte fehlen, ohne daß die Ausstellung als
Ganzes Schaden dabei erlitte.

Den Schwerpunkt der Veranstaltung bildet
in diesem Jahre ein Saal voll Porträts. Er
wirkt deshalb besonders interessant, weil er
die Vielgestaltigkeit der Themas zeigt. Handelt
es sich beim Bildnisse doch nicht allein um
die gute oder schlechte Malerei, sondern auch
um die Auffassung und die Situation. Das

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