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CASPAR RITTER EINE PARISERIN
dessen Bild sich in der Karlsruher Galerie Weit über das Maß des im voraus zu Ahnen-
befindet, Minister Eisenlohr, Karlsruhe, Groß- den haben sich die kunstsinnigen Träume
herzog Friedrich von Baden, Prinzessin Hohen- meines Jugendfreundes von Töß in einem
lohe - Langenburg, Gräfin Türckheim, ein ungemein erfolgreichen Künstlerwallen ver-
großes Familienbild der Prinzessinnen und wirklicht, aber eins ist ihm aus unserer Jugend
des Prinzen Löwenstein-Wertheim-Freuden- geblieben: der persönlich einfache Sinn, die
berg, Gräfin Reichenbach-Frankfurt, Prinz liebenswürdige Schlichtheit des Verkehrs,
und Prinzessin Löwenstein, Prinzessin Schön-
burg-Waldenburg und die Oberbürgermeister
Schnetzler, Karlsruhe, und Beck in Mannheim.
Das neueste Werk Caspar Ritters ist ein
GEDANKEN UBER KUNST
ausgezeichnetes Bildnis der deutschen Krön- Oft beruht ein Bild auf einen Gegensatz zweier
Prinzessin Cäcilie. Farben, etwa auf dem Eindruck eines beleuchteten
Die Stellung Ritters in der modernen Kunst Fensters gegenüber einer in Dämmerung versunkenen
. , °. ... . „ Umgebung. Als Bockhn die ^Heimkehrt malte, war
wird man am besten so bezeichnen, daß er vermuüich das erste> was er sah> das helle Fenster.
einer unserer geschmackvollsten und tüchtig- Zu dem Fenster kam das Haus, zum Haus das Laub-
sten modernen Porträtisten ist. Sucht man werk. Dieses schuf sich nun seinen Gegensatz im
nach Vergleichen, so wird einem ohne wei- Abendhimmel. Der Abendhimmel forderte einen hellen
r- » T, ,. , - , ~. . Vordergrund. 60 entstand das Wasser zwischen den
teres F. A. von Kaulbach in den Sinn kommen, steiner%en Mauern, und erst als die Mauern vor-
mit dem er die Vornehmheit der Auffassung handen waren, wurde der Mann auf ihren Rand ge-
wie auch die außerordentlich tüchtige Technik setzt, der zu jenem Fenster heimkehrt, das zuerst
teilt; auch mit den großen englischen Porträ- dawar So etwa kann man sich mit einem Bilde
. , . _ , ,° , ^ 0 , . , ^ .. vertraut machen. Man muß es als etwas Gewor-
tisten des 18. Jahrhunderts verbindet ihn denes begreifen. * FrieiHch Naamann
manches. •
Die Kunst für Alle XXIV.
161
21
CASPAR RITTER EINE PARISERIN
dessen Bild sich in der Karlsruher Galerie Weit über das Maß des im voraus zu Ahnen-
befindet, Minister Eisenlohr, Karlsruhe, Groß- den haben sich die kunstsinnigen Träume
herzog Friedrich von Baden, Prinzessin Hohen- meines Jugendfreundes von Töß in einem
lohe - Langenburg, Gräfin Türckheim, ein ungemein erfolgreichen Künstlerwallen ver-
großes Familienbild der Prinzessinnen und wirklicht, aber eins ist ihm aus unserer Jugend
des Prinzen Löwenstein-Wertheim-Freuden- geblieben: der persönlich einfache Sinn, die
berg, Gräfin Reichenbach-Frankfurt, Prinz liebenswürdige Schlichtheit des Verkehrs,
und Prinzessin Löwenstein, Prinzessin Schön-
burg-Waldenburg und die Oberbürgermeister
Schnetzler, Karlsruhe, und Beck in Mannheim.
Das neueste Werk Caspar Ritters ist ein
GEDANKEN UBER KUNST
ausgezeichnetes Bildnis der deutschen Krön- Oft beruht ein Bild auf einen Gegensatz zweier
Prinzessin Cäcilie. Farben, etwa auf dem Eindruck eines beleuchteten
Die Stellung Ritters in der modernen Kunst Fensters gegenüber einer in Dämmerung versunkenen
. , °. ... . „ Umgebung. Als Bockhn die ^Heimkehrt malte, war
wird man am besten so bezeichnen, daß er vermuüich das erste> was er sah> das helle Fenster.
einer unserer geschmackvollsten und tüchtig- Zu dem Fenster kam das Haus, zum Haus das Laub-
sten modernen Porträtisten ist. Sucht man werk. Dieses schuf sich nun seinen Gegensatz im
nach Vergleichen, so wird einem ohne wei- Abendhimmel. Der Abendhimmel forderte einen hellen
r- » T, ,. , - , ~. . Vordergrund. 60 entstand das Wasser zwischen den
teres F. A. von Kaulbach in den Sinn kommen, steiner%en Mauern, und erst als die Mauern vor-
mit dem er die Vornehmheit der Auffassung handen waren, wurde der Mann auf ihren Rand ge-
wie auch die außerordentlich tüchtige Technik setzt, der zu jenem Fenster heimkehrt, das zuerst
teilt; auch mit den großen englischen Porträ- dawar So etwa kann man sich mit einem Bilde
. , . _ , ,° , ^ 0 , . , ^ .. vertraut machen. Man muß es als etwas Gewor-
tisten des 18. Jahrhunderts verbindet ihn denes begreifen. * FrieiHch Naamann
manches. •
Die Kunst für Alle XXIV.
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