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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909

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Grabowsky, Adolf: Johannes Bossard
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0257

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^=feÖ> JOHANNES BOSSARD

Kunstgewerbeschule gegeben haben, das zählt ist, dem differenzierte Empfindungen fremd
nicht sehr. In Berlin zuletzt Meisterschüler bleiben. Was ihm fehlte, war nur die Möglich-
von Arthur Kampf. Jetzt Lehrer an der auf- keit, diese Differenziertheit mit seiner Monu-
blühenden Hamburger Kunstgewerbeschule, mentalität in Einklang zu bringen. Er versuchte
Dazwischen machten es ihm einmal die Ertrag- es, indem er Kleinigkeiten an Großes an-
nisse einer größeren Arbeit möglich, auf ein kleckste, aber er vermochte noch nicht,
Jahr nach Rom zu gehen. Aber Italien sagte Großes und Alltäglich-Menschliches in eine
ihm nichts; dieser innerliche Mensch fand dort höhere Einheit zu überführen. Dies ist ihm
nur Formen, keine Form. völlig gelungen erst in seiner letzten großen
Es gibt keinen Ruhepunkt in Bossards künst- Malerei, dem Bilde „Tatkraft", von dem nach-
lerischem Aufstieg. Aisich ihn vornunmehracht her die Rede sein wird (Abb. S. 64 und 65).
Jahren in Berlin kennen lernte, da hatte er sein Das Beste, das Bossard damals bot, waren
Atelier angefüllt mit riesigen Malereien, die subtilere Schöpfungen, in denen von vorn-
weder recht monumental, noch recht malerisch herein die Monumentalität — ich will nicht
waren. Ein Wirrwarr von großen und kleinen sagen : ausgeschlossen war (das ist sie bei
Figuren, zusammengehalten durch eine mehr Bossard niemals)—, aber wo sie doch mindere
erkünstelte als künstlerische Komposition. Und Bedeutung hatte. Ich denke vor allem an seine
doch merkte man schon damals eine Ener- prächtige Ausgabe des Andersenschen Mär-
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