-^ö> PHILIPP OTTO SCHAEFER <^-^
PH. O. SCHAEFER FEUER
seit. Es sind idealisierte Gestalten, individuell
charakterisiert und doch im Bereich der poe-
tischen Wirklichkeit des Bildes stehend, was
schon durch die frei erfundene malerische
Gewandung sehr glücklich ausgedrückt wird.
Um das Paar scharen sich Liebesgötter mit
Fackeln, Blumen und Kränzen.
Der in der Mittelgruppe stark hervortre-
tende Kontrast unterschiedlicher Größenver-
hältnisse, wie in den beiden großen Figuren
und den kleinen Genien zur Seite, ist hier ein
im Dienste künstlerischer Symbolik klug an-
gewandtes Mittel zur Steigerung der Wirkung
und des Ausdrucks. Ebenso wichtig für die
geschlossene einheitliche Wirkung der Mittel-
gruppe ist der Teppich im Hintergrund, der
die Aufmerksamkeit auf die beiden Haupt-
personen lenkt und sie mit plastischer Deut-
lichkeit vor Augen führt.
Zu beiden Seiten wird wieder die offene
Halle mit Gärten und Lauben sichtbar, der
Blick dringt weit hinaus in die Landschaft;
im Hintergrund sieht man das Stammschloß
der Braut, Linch.
Auf der Wand rechter Hand hat der Künst-
ler die freudige Anteilnahme der Bevölkerung
am Feste, wie sie sich bei alt und jung
kundgibt, geschildert.
Die Wand linker Hand schmückt wieder
ein in der Komposition sehr gelungenes Bild
mit stark betonter Mittelgruppe. Es ist eine
von schönen Frauengestalten dargebrachte
Huldigung, die, wie die leicht erkennbaren Sym-
bole zeigen, die schönsten Städte des Landes
repräsentieren. Lustiges Volk drängt auf der
einen Seite herzu; die sagenumkränzte Land-
schaft am Rhein wird durch weitere sinnige
und bedeutsame Gestalten eindrucksvoll ver-
körpert. Eine reichgegliederte Landschaft bildet
den stimmungsvollen Hintergrund(Abb. S. 277).
Aus allem, was die Entwürfe des Malers
zeigen, tritt uns seine künstlerische Absicht
klar und deutlich entgegen: nämlich einem bild-
geschmückten Räume eine Stimmung zu geben,
die den empfänglichen Sinn des Beschauers
gefangen nimmt, ihn der Wirklichkeit entrückt
und ihm die Dinge dieser Welt wie im Traume
erscheinen läßt. Sobald er sich aber in die
Darstellung versenkt, wird ihm in den darge-
stellten Dingen die Wirklichkeit schöner und
edler erscheinen. Es wird sich erfüllen, was
dem Künstler immer als sein höchster Wunsch
vorschwebte, vornehme Räume mit seiner Kunst
auszustatten, zur Freude und zum Genuß der
für Schönheit empfänglichen Menschen.
A. H.
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PH. O. SCHAEFER FEUER
seit. Es sind idealisierte Gestalten, individuell
charakterisiert und doch im Bereich der poe-
tischen Wirklichkeit des Bildes stehend, was
schon durch die frei erfundene malerische
Gewandung sehr glücklich ausgedrückt wird.
Um das Paar scharen sich Liebesgötter mit
Fackeln, Blumen und Kränzen.
Der in der Mittelgruppe stark hervortre-
tende Kontrast unterschiedlicher Größenver-
hältnisse, wie in den beiden großen Figuren
und den kleinen Genien zur Seite, ist hier ein
im Dienste künstlerischer Symbolik klug an-
gewandtes Mittel zur Steigerung der Wirkung
und des Ausdrucks. Ebenso wichtig für die
geschlossene einheitliche Wirkung der Mittel-
gruppe ist der Teppich im Hintergrund, der
die Aufmerksamkeit auf die beiden Haupt-
personen lenkt und sie mit plastischer Deut-
lichkeit vor Augen führt.
Zu beiden Seiten wird wieder die offene
Halle mit Gärten und Lauben sichtbar, der
Blick dringt weit hinaus in die Landschaft;
im Hintergrund sieht man das Stammschloß
der Braut, Linch.
Auf der Wand rechter Hand hat der Künst-
ler die freudige Anteilnahme der Bevölkerung
am Feste, wie sie sich bei alt und jung
kundgibt, geschildert.
Die Wand linker Hand schmückt wieder
ein in der Komposition sehr gelungenes Bild
mit stark betonter Mittelgruppe. Es ist eine
von schönen Frauengestalten dargebrachte
Huldigung, die, wie die leicht erkennbaren Sym-
bole zeigen, die schönsten Städte des Landes
repräsentieren. Lustiges Volk drängt auf der
einen Seite herzu; die sagenumkränzte Land-
schaft am Rhein wird durch weitere sinnige
und bedeutsame Gestalten eindrucksvoll ver-
körpert. Eine reichgegliederte Landschaft bildet
den stimmungsvollen Hintergrund(Abb. S. 277).
Aus allem, was die Entwürfe des Malers
zeigen, tritt uns seine künstlerische Absicht
klar und deutlich entgegen: nämlich einem bild-
geschmückten Räume eine Stimmung zu geben,
die den empfänglichen Sinn des Beschauers
gefangen nimmt, ihn der Wirklichkeit entrückt
und ihm die Dinge dieser Welt wie im Traume
erscheinen läßt. Sobald er sich aber in die
Darstellung versenkt, wird ihm in den darge-
stellten Dingen die Wirklichkeit schöner und
edler erscheinen. Es wird sich erfüllen, was
dem Künstler immer als sein höchster Wunsch
vorschwebte, vornehme Räume mit seiner Kunst
auszustatten, zur Freude und zum Genuß der
für Schönheit empfänglichen Menschen.
A. H.
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