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Kuzmány, Karl Michael: Die Frühjahr-Ausstellung der Wiener Secession
DOI Seite / Zitierlink: https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0434
-*-4=ö> DIE FRÜHJAHR-AUSSTELLUNG DER WIENER SECESSION <^^>
rungen aus dem Tiroler Freiheitskampf wieder Umrisse und durch ein verschieden getöntes
aufnahm. Aber damit verbindet sich in der Braunrot ist die Entschlossenheit dieser Schar
nun vollendeten größten Darstellung dieser ausgedrückt. Mit demselben kühnen Wurf
geschichtlichen Begebenheiten ein auch früher eines Freskanten hat Egger-Lienz in den
schon bewiesenes Furioso. Die kleine Puster- beiden „Säemännern" (Abb. S. 394) die bib-
taler Gemeinde St. Martin im Gsies will Iische Legende von dem Satan behandelt, der
heuer ihrem Schießstand eine Erinnerung an zwischen das gute Saatkorn das Unkraut
das blutige Jahr stiften; es ehrt sie, daß streut. Daß aber der Künstler nicht in die
sie es durch einen freien Auftrag an ihren summarisch-symbolisch vereinfachende Dar-
Landsmann Egger-Lienz tat, anstatt eines der stellungsweise verrannt ist, geht aus einigen
üblichen steinernen Denkmäler zu errichten, andern seiner Bilder hervor: ein Knaben-
In dem „Haspinger, 1809" (Abb. S. 395) ist bildnis ist wohlig rund modelliert, ein „Mit-
es aus dem tiefen Verstehen jener mächtigen tagessen" in der Bauernstube im vollen Licht-
Bewegung geholt, daß die Volkskraft wie reiz farbig aufgefasst. Wie er seine Typen
nach geöffnetem Stauwehr losbricht, den rot- aus dem sie formenden Alltagsleben holt,
bärtigen Kapuzinerpater als Führer voran, zeigt ein „Sarntaler Bauer", der schwer und
Kein Kleinzeug der Einzelzüge von Ort und arbeitsmüde heimkehrend gewohnheitsmäßig
Tracht, keine lodernden Flammen geben farbig nach dem Weihbrunnkessel am Türpfosten
die Begebenheit wieder; durch bauerngrobe langt, und der „Vorfrühling in Tirol" gibt
ALBIN EGGER-LIENZ DIE BEIDEN SÄEMÄNNER
Frühjahr-Ausstellung der Wiener Secession
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rungen aus dem Tiroler Freiheitskampf wieder Umrisse und durch ein verschieden getöntes
aufnahm. Aber damit verbindet sich in der Braunrot ist die Entschlossenheit dieser Schar
nun vollendeten größten Darstellung dieser ausgedrückt. Mit demselben kühnen Wurf
geschichtlichen Begebenheiten ein auch früher eines Freskanten hat Egger-Lienz in den
schon bewiesenes Furioso. Die kleine Puster- beiden „Säemännern" (Abb. S. 394) die bib-
taler Gemeinde St. Martin im Gsies will Iische Legende von dem Satan behandelt, der
heuer ihrem Schießstand eine Erinnerung an zwischen das gute Saatkorn das Unkraut
das blutige Jahr stiften; es ehrt sie, daß streut. Daß aber der Künstler nicht in die
sie es durch einen freien Auftrag an ihren summarisch-symbolisch vereinfachende Dar-
Landsmann Egger-Lienz tat, anstatt eines der stellungsweise verrannt ist, geht aus einigen
üblichen steinernen Denkmäler zu errichten, andern seiner Bilder hervor: ein Knaben-
In dem „Haspinger, 1809" (Abb. S. 395) ist bildnis ist wohlig rund modelliert, ein „Mit-
es aus dem tiefen Verstehen jener mächtigen tagessen" in der Bauernstube im vollen Licht-
Bewegung geholt, daß die Volkskraft wie reiz farbig aufgefasst. Wie er seine Typen
nach geöffnetem Stauwehr losbricht, den rot- aus dem sie formenden Alltagsleben holt,
bärtigen Kapuzinerpater als Führer voran, zeigt ein „Sarntaler Bauer", der schwer und
Kein Kleinzeug der Einzelzüge von Ort und arbeitsmüde heimkehrend gewohnheitsmäßig
Tracht, keine lodernden Flammen geben farbig nach dem Weihbrunnkessel am Türpfosten
die Begebenheit wieder; durch bauerngrobe langt, und der „Vorfrühling in Tirol" gibt
ALBIN EGGER-LIENZ DIE BEIDEN SÄEMÄNNER
Frühjahr-Ausstellung der Wiener Secession
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