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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909

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Wallsee, Heinrich Egon: Die Wandmalerei Hugo Vogels im Hamburger Rathaus
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0534

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DIE WANDMALEREIEN HUGO VOGELS IM HAMBURGER RATHAUS



UHU

Wandgemälde im Hamburger Rathaus

hugo vogel urlandschaft

Bei den Schöpfern des in den neunziger schriebenen Wettbewerbes war nicht zum ge-
Jahren des vorigen Jahrhunderts in einem ringsten Teil eine Folge dieses Uebelstandes,
Renaissance-Mischstil erbauten Hamburger wozu sich noch gesellte, daß als Thema des
Rathauses waren zwar von vornherein Wunsch Wettbewerbes die Darstellung geschichtlicher
und Wille vorhanden, der Malerei bei der Beziehungen und Geschehnisse aufgegeben
Ausschmückung der wichtigsten Lokalitäten, war, die, weil überhaupt nur hypothetisch
obenan des großen Festsaales, einen grö- erfaßbar, einer Verkörperung in bildgemäß
ßeren Spielraum zu gewähren, doch als es darstellbaren Individualitäten von vornherein
zum Klappen kam, da zeigte es sich erst, widerstrebten. So konnte es geschehen, daß
welch ungeahnte Schwierigkeiten es zu über- von 68 Eingängen nur zwei — jene des
winden galt. Es war ungefähr so, als wenn Karl Gehrts und des Friedrich Geselschap
man einem Maler ein fertiges Gewand hin- — für weitere Verhandlungen als Grundlagen
gehalten hätte, mit der Weisung, einen dazu in Betracht kommen konnten. Wie schließ-
passenden Menschen hineinzumalen. Die lieh auch die Mitarbeit dieser beiden Künstler
Ergebnislosigkeit des im Jahre 1899 ausge- außer Kombination gesetzt werden mußte,

ist schon in meinem Vorbericht in diesen

'iTiymr« ' ilThLr-"- r" Blättern mitgeteilt worden,

i flß'y Man kann es verstehen, wie der gehabte

v*•*f"NÄ^5 Mißerfolg an maßgebender Stelle die Lust

^RÖ^^v^JPI^^* an einer Wiederholung des Preisausschreibens

ÄJ^S^ÄMr v^W liat verle'den können. Durch Direktor Prof.

9 > jW^L r '/fltr N A Lichtwark war mittlerweile die Aufmerk-

t»*l>r£PP^ jMkJSfk ^~ • samkeit der leitenden Kreise auf Prof. Hugo

ynLVV^r f^^äm/^^^^^ Vogel gelenkt worden, der schon allerlei

nf mf f a lHr Historia in Farbe umgesetzt hatte. Der wurde

fJgKjX j^B nun zunäcnst zur Erledigung einiger Porträt-

fcja/jj\^^W. MßF auftrage hierher geladen, nach deren be-

'ZdStV friedigender Lösung (es war dies i.J. 1901)

*3ytr ft '" u Bürgermeister Dr. Burchard ihn direkt zur

/f^_ ^ - Uebernahme der Ausmalung des großen Rats-

/ ^tI^*^A. saales aufforderte. Prof. Vogel, der über selbst-

T^1, i;. gesammelte Erfahrungen verfügte (über die

Schwierigkeit, in eine festabgeschlossene Archi-

1 (j mVi^Bm tektur hinein zu malen, hatte er bereits bei

r ' ;T"Jr * v ^er Ausmalung des großen Saales im Stände-

}' 'Jfca P\ hause zu Merseburg Gelegenheit gehabt, sich

jwt^P jA zu unterrichten), stellte seine Bedingungen:

/"mB Abänderung der Saal-Architektur und Ent-

/ w bindung von der Verpflichtung jeglicher Art

hugo vogel studie geschichtlicher Episodenmalerei; für diese

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