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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909

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Von Ausstellungen - Vermischtes - Neue Kunstliteratur - Personal-Nachrichten
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0580

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-s-£sg> NEUE KUNSTLITERATUR - PERSONAL-NACHRICHTEN <fe^-

als an die phantastisch-heroischen an. Oft regt ihn PERSONAL-NAGHRICHTEN
ein Wort, aus dem Zusammenhang genommen, zu _ „„, ,.. _, _
einer Illustration an, wie etwa dies* >Der Mond ßEpL °u d,ets)anr'ge1n Ehrenpreise der Großen
gleich einem SilberbJgen am Himmel neu gespannt«, . B" ine£ Kunsta««stcllung mit je 3000 M. sind
das der Vorwurf zu einem wundervoll zarten Nacht- dem Maler Professor Willy Hamacher, dem Maler
stück wird. Stellt er die Gestalten des Stückes, Franz Türcke dem Bildhauer Artur Lew.n-
besonders die graziösen Damen Hermia, Helena F,yN?KERun,d dem Xylographen Martin Hönemann,
Titania, in prächtig geschlossenen Zustandsbildern alle .!n Berhn' ^gesprochen worden,
vor uns hin, so haftet diesen Gestalten gar nichts von ]V/|UNCHEN. Das Graf Schacksche italienische
>Theater< an und dadurch gelangen die Arbeiten zu Reisestipendium im Betrage von 6000 Mark, das
schönster Verinnerlichung; namentlich ihr keusches, alle zwei Jahre verliehen wird, wurde durch Be-
wundervoll zartes Kolorit hat mit Rampenlicht und Schluß der Professorenjury der Hochschule der bil-
Kulisse nichts zu tun: man merkt es, daß dem denden Künste dem Schüler der Komponierschule
Künstler seine Inspirationen nicht von der Bühne des Professors Martin Feuerstein, Ernst Lincker
herab kamen, sondern daß sie Erscheinungen seiner aus Straßburg im Elsaß, für sein im Florentiner Stil
eigenen Phantasie, Neuschöpfungen sind. Damit gemaltes Triptychon »Die Liebe«, zuerkannt,
kommt Rackham auch zu jener höheren, erst in un- DARIS. Hier ist, 70 Jahre alt, der Medailleur J. C.
seren Zeiten auftauchenden Auffassung der Illustra- Chaplain gestorben. Chaplain gehörte zu den
tionskunst, für welche H. W. Singer die gute Formel hervorragendsten Vertretern der französischen Me-
prägte: Sie sucht des Dichters Ausgangspunkt und daillenkunst; fast alle Staatsmedaillen für Ausstel-
sein Ziel zu erfassen und nun die gleiche Wirkung lungen etc. tragen seinen Namen. Am prächtigsten
auf gleicher Grundlage mit den ihr eigenen Mitteln zeigt sich seine Meisterschaft in seinen Porträt-
der Linie, Fläche und Form zu erreichen. medaillen (Meissonnier, V. Hugo).

Tschudi, Hugo von, Edouard Manet. 2. Aufl. /^ESTORBEN: in Paris auf einer Studienreise der
Mit 37 Abbildungen. M. 4.—. Berlin 1909, Bruno 1 Dresdener Porträtmaler Hermann Behrens im
Cassirer. Alter von 44 Jahren; in Nürnberg am 9. Juli, 40 Jahre
Tschudis meisterhafter Essay über den Vater alt, der Maler und Graphiker Hermann Bek-Gran,
des französischen Impressionismus liegt mir in neuer Professor der Ornamentik an der Nürnberger Kunst-
Auflage vor. Man liest die ausgezeichnete Arbeit gewerbeschule, ein in den graphischen Fächern mit
gerne zum zweiten Male und erfährt durch sie neuer- außerordentlichem Erfolg tätiger Künstler, der durch
dings eine Bereicherung; denn sie bedeutet ja nicht Plakate von vorzüglicher dekorativer Wirkung, Ex-
nur ein enthusiastisches Bekenntnis Tschudis zu libris, ausgezeichneten Buchschmuck in den weitesten
Manet, sondern sie gibt im knappsten Rahmen auch Kreisen bekannt geworden ist und dessen Ableben
Aufschlüsse wertvollster Art über das Wesen des für die Nürnberger Schule einen großen Verlust be-
Pleinairismus und die Entwicklung des Impressionis- deutet; in Bad Reinerz am 10. Juli im Alter von
mus, dessen äus- 44 Jahren der
sersteKonsequenz ^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^^ Landschafts- und

(die Farbenmi- Marinemaler Pro-

schung der Netz-__________ fessor Willy Ha-

haut des Auges zu hjm,"jcs?*$i(5t _ macher, auf zahl-
überlassen, wie es __/■! reichen Ausstei-
der Neoimpressio- !■__! lungen, so vor we-
nismus tut) Manet I nigen Tagen mit
freilich nicht mehr _PI*"x. ■ dem Ehrenpreis
selbst ziehen Hh \ der Stadt Berlin
sollte. Tschudi für seine auf der
hält den Pleinai- Großen Berliner
rismus als Kul- Kunstausstellung

turerscheinung gezeigten Arbei-

für den merk- ten ausgezeichnet;

würdigsten Wan- am 12. Juni in

del der modernen BP■*--~H Stuttgart im Alter

Naturanschauung; Wt" von 7" Jahren der

als künstlerisches bekannte Tierma-

Ausdrucksmittel 1er Friedrich

nennt er ihn be- Specht, der auch

zeichnend das —EL-^—J- _Tlv^i zahlreiche große

Ringen um Raum- tmil_#_ _ Publikationen über

gestaltung mit "™~—|~* "P^ ~~' \M die Tierwelt treff-

Hilfe der feinsten lieh illustriert hat;

Wandlungen der -----. in Bexhill (Eng-

Lokalfarbe durch *** _f_F 1 >^ landl der 1866 211
Luft und Licht-.— „IM W W M ^1 !_■ Köln geborene Ma-
37 teilweise recht ■P»■■~~—u.S—__£^B ]cr AfGrsT nf-
scharfe, gut ge- JH-3^" -— ven du Mont; in
wählte Reproduk- Halberstadt am
tionen nach Manet- _B 27. Juni im Alter
sehen Bildern und von 45 Jahren

Studien belegen ■ ii__i..... .......i iii__T—i der maler paul

wirkungsvoll die MEYER-Mainz,

Behauptungen Mitglied derMün-
und Anmerkun- ' chener Luitpold-
gen des Autors. eduard beyrer brunnen gruppe.

Redaktionsschluß: 13. Juli 1909 Ausgabe: 29. Juli 1909

Herausgeber: F. Sch wartz. Für die Redaktion verantwortlich: p. Kirchoraber. — Druck und Verlag von F. Bruckmann A.-G.

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