Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909
Zitieren dieser Seite
Bitte zitieren Sie diese Seite, indem Sie folgende Adresse (URL)/folgende DOI benutzen:
https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0619
DOI Artikel:
Kuzmány, Karl Michael: Die VIII. Internationale Kunstausstellung der Stadt Venedig
DOI Seite / Zitierlink:https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0619
DIE VIII. INTERNATIONALE KUNSTAUSSTELLUNG DER STADT VENEDIG
C.H.SHANNON DAMENBILDNIS
Ausstellung Venedig 1909
Stellung glauben, da bis auf Munkacsy und Gemälde des Leempoels, mithelfen und
Lötz zurückgegriffen wurde; Benczur (Abb. die „Venediger Impressionen" verschiedener
S. 578) ist mit einem älteren Werk vertreten, Künstler, Walter Vaes und Opsomer, lok-
Ferenczy mit einer „Kreuzabnahme", in der kend ein ganzes Kabinett füllen. Aber man
sich ebenso wie bei der Mehrzahl seiner erhält ein vollständiges Bild von den mannig-
Kollegen die Münchener und Pariser Schule faltigen Tendenzen der modernen Kunst, der
verrät. Der Landschafter Mihalik ist einer realistischen Bildhauerei eines Rousseau,
von den wenigen, die aus der Heimat schöpfen; Dubois (Abb. S. 566) wie der asketisch ver-
Thorma, Perlmutter, Poll, Kernstock und schlossenen eines Minne. Die Landschafter-
Nyilassy haben ihre Stoffe aus dem Volks- gruppe, die sich nach dem Flusse „Lys"
leben geholt. Dazu gesellen sich tüchtige nennt, mit Buysse, den beiden De Smet,
Plastiker wie Liipola (Abb. S. 566), der auch Montigny rückte gewichtig ein mit Emile
in seinen Zeichnungen außerordentliche Ken- Claus (Abb. S. 565) an der Spitze. Zwei Wände
ner der Affenarten Simay (Abb. S. 584), als des Hauptsaales nehmen die dekorativen Kolos-
Künstler der Plakette Telcz und Beck. salgemälde des Constant Montald ein (Abb.
Wie wenig Belgien vor zwei Jahren, als es S. 563), die, trotzdem sie mit gleißendem Gold
einen Triumph feierte, sich ausgegeben hatte, nicht sparen, viele feine Züge enthalten und
beweist es durch die heurige zweite Besie- durch ihre helle Ruhe den sonst strotzend
delung seines Pavillons. Freilich mußten auch farbigen Raum mit edler Feierlichkeit be-
hier ältere Bestände, z. B. die vielgewanderten herrschen.
573
C.H.SHANNON DAMENBILDNIS
Ausstellung Venedig 1909
Stellung glauben, da bis auf Munkacsy und Gemälde des Leempoels, mithelfen und
Lötz zurückgegriffen wurde; Benczur (Abb. die „Venediger Impressionen" verschiedener
S. 578) ist mit einem älteren Werk vertreten, Künstler, Walter Vaes und Opsomer, lok-
Ferenczy mit einer „Kreuzabnahme", in der kend ein ganzes Kabinett füllen. Aber man
sich ebenso wie bei der Mehrzahl seiner erhält ein vollständiges Bild von den mannig-
Kollegen die Münchener und Pariser Schule faltigen Tendenzen der modernen Kunst, der
verrät. Der Landschafter Mihalik ist einer realistischen Bildhauerei eines Rousseau,
von den wenigen, die aus der Heimat schöpfen; Dubois (Abb. S. 566) wie der asketisch ver-
Thorma, Perlmutter, Poll, Kernstock und schlossenen eines Minne. Die Landschafter-
Nyilassy haben ihre Stoffe aus dem Volks- gruppe, die sich nach dem Flusse „Lys"
leben geholt. Dazu gesellen sich tüchtige nennt, mit Buysse, den beiden De Smet,
Plastiker wie Liipola (Abb. S. 566), der auch Montigny rückte gewichtig ein mit Emile
in seinen Zeichnungen außerordentliche Ken- Claus (Abb. S. 565) an der Spitze. Zwei Wände
ner der Affenarten Simay (Abb. S. 584), als des Hauptsaales nehmen die dekorativen Kolos-
Künstler der Plakette Telcz und Beck. salgemälde des Constant Montald ein (Abb.
Wie wenig Belgien vor zwei Jahren, als es S. 563), die, trotzdem sie mit gleißendem Gold
einen Triumph feierte, sich ausgegeben hatte, nicht sparen, viele feine Züge enthalten und
beweist es durch die heurige zweite Besie- durch ihre helle Ruhe den sonst strotzend
delung seines Pavillons. Freilich mußten auch farbigen Raum mit edler Feierlichkeit be-
hier ältere Bestände, z. B. die vielgewanderten herrschen.
573