Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 24.1908-1909
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https://doi.org/10.11588/diglit.12503#0126
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Kern, Guido Josef: Artur Kampf: ein Beitrag zur Psychologie seiner Kunst
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A.KAMPF SELBSTBILDNIS
ARTUR KAMPF
EIN BEITRAG ZUR PSYCHOLOGIE SEINER KUNST
Von G. J. Kern
Kein Symptom des Verfalls, ein Zeichen sein Bestehen gesichert erscheint. Aber der
des Fortschrittes bedeutet für die Kunst Streit, der um ihn entbrannt ist, entbehrt auch
der Eintritt des Impressionismus in die Ma- in der milderen Form mitunter der Objektivi-
lerei. Der entscheidende Umschwung von der tat, die im Interesse der Sache billig gefor-
alten zur neuen Anschauungs- und Ausdrucks- dert werden darf. Mißverständnisse haben in
weise vollzog sich, wie bekannt, in den sech- die Lager seiner Anhänger und Gegner eine
ziger und siebziger Jahren des verflossenen Erbitterung getragen, die den Blick trübt und
Jahrhunderts. In weniger als drei Jahrzehn- die Hoffnung auf eine Verständigung der Par-
ten hat der Impressionismus die Welt er- teien leider noch in die Ferne rückt. Dabei
obert; heute ist er in Tokio ebenso „zu Hause" fehlt dem Hader oft die sachliche Unterlage,
wie in Paris. Der Kampf um seine Existenz Der Egoismus Einzelner und der Parteien ver-
hat ruhigere Formen angenommen, seitdem kennt nur zu häufig, daß die Forderung nach
Die Kunst für Alle XXIV. 5. ,. Dezember 1908. 105 M
Published Dezember 1908. Privilege of Copyright in ihe United States reserved ander the Act approved March 3, 1905 by F. Brackmann A.-G., Manich
ARTUR KAMPF
EIN BEITRAG ZUR PSYCHOLOGIE SEINER KUNST
Von G. J. Kern
Kein Symptom des Verfalls, ein Zeichen sein Bestehen gesichert erscheint. Aber der
des Fortschrittes bedeutet für die Kunst Streit, der um ihn entbrannt ist, entbehrt auch
der Eintritt des Impressionismus in die Ma- in der milderen Form mitunter der Objektivi-
lerei. Der entscheidende Umschwung von der tat, die im Interesse der Sache billig gefor-
alten zur neuen Anschauungs- und Ausdrucks- dert werden darf. Mißverständnisse haben in
weise vollzog sich, wie bekannt, in den sech- die Lager seiner Anhänger und Gegner eine
ziger und siebziger Jahren des verflossenen Erbitterung getragen, die den Blick trübt und
Jahrhunderts. In weniger als drei Jahrzehn- die Hoffnung auf eine Verständigung der Par-
ten hat der Impressionismus die Welt er- teien leider noch in die Ferne rückt. Dabei
obert; heute ist er in Tokio ebenso „zu Hause" fehlt dem Hader oft die sachliche Unterlage,
wie in Paris. Der Kampf um seine Existenz Der Egoismus Einzelner und der Parteien ver-
hat ruhigere Formen angenommen, seitdem kennt nur zu häufig, daß die Forderung nach
Die Kunst für Alle XXIV. 5. ,. Dezember 1908. 105 M
Published Dezember 1908. Privilege of Copyright in ihe United States reserved ander the Act approved March 3, 1905 by F. Brackmann A.-G., Manich