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Die Kunst für alle: Malerei, Plastik, Graphik, Architektur — 28.1912-1913

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T., H.: Der Kampf gegen den Wiener Hagenbund
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Neue Kunstliteratur
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https://doi.org/10.11588/diglit.13091#0036

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NEUE KUNSTLITERATUR 1

F. A. VON KAULBACH KINDERBILDNIS P

künstlerischen Jugend in Wien, der Sammelpunkt des NEUE KUNSTLITERATUR f

polnischen und tschechischen Nachwuchses. Und das J:

ist es, was ihm den Hals bricht; nicht der ziemlich Michel, Wilhelm. Max Oppenheimer. 3M. \

gemäßigte Modernismus, zu dem sich die meisten München 1911, Georg Müllers Verlag. «

Mitglieder bekennen, sondern die wirklich großzügige Ich finde es nicht unbedenklich, einem sechs- f

und künstlerische Selbstlosigkeit, mit der sie die undzwanzigjährigen Künstler, der nach allen An- (<

Jugend förderten. Der Hagenbund hat in diesem zeichen noch mitten im Kampf steht, und dessen P

Winter die Moderne Norwegens nach Wien gebracht, Entwicklung hoffentlich noch lange nicht abgeschlos- J

er hat im vorigen Jahr den Jung-Wiener Künstlern sen ist, ein literarisch-kritisches Denkmal in so an- n

durch seine Gastfreundschaft ein gemeinsames Auf- spruchsvoller Form, wie sie ein reich illustriertes f

treten ermöglicht, das durch die Summe gährenden Buch darstellt, zu setzen. Ich möchte nicht miß- ^

Talentes, das es ans Tageslicht brachte, ein wirk- verstanden werden: dieser seltsame junge Maler V

liches Labsal war; kurz, er hat immer wieder be- kann außerordentlich viel, aber man hätte doch eine (i

wiesen, daß er ein Künstlerbund ist und kein Ge- weniger prätentiöse Manier finden müssen und zur C

selligkeitsverein und daß ihm an der Sache der Veröffentlichung nicht gerade den Zeitpunkt einer (<

Kunst mehr gelegen ist, als an persönlichen Inter- Krisis in seiner Entwicklung wählen sollen. Wilhelm ö

essen, und so etwas wird in dieser Stadt der mor- Michels geistreiche Ausführungen über unser Ver- J

denden Gemütlichkeit und der verhätschelten Un- hältnis zur Außenwelt und über den künstlerischen a

fähigkeit nicht geduldet. Dieser Trotz muß gebrochen Abstraktionsdrang, die den Kern seines Oppen- r

werden — aber das Mittel der tückischen Delogie- heimer-Essays bilden, hätten ja nicht notwendig des [-

rung war vielleicht doch nicht gut gewählt; denn Ausgangspunktes „Oppenheimer" bedurft: das näm- »

e) die Maßregel hat ehrliche und laute Entrüstung er- liehe hätte sich im Zusammenhang mit Cezanne oder G

regt und die Kunstfreunde Wiens stehen mit einer Matisse sagen lassen. Und sonst blieb Michel — y

Einmütigkeit, die sonst nicht gerade ihre kennzeich- begreiflicherweise — verhältnismäßig wenig über G

nende Eigenschaft ist, im Lager des Hagenbundes; Oppenheimer selbst zusagen. Und manches wieder, (j

vielleicht bringt das die kommunalen Machthaber was wohl über ihn zu sagen gewesen wäre, blieb l

zur Besinnung und läßt sie einen Ausweg finden, der ungesagt, zum Exempel: wie vollkommen Oppen- n

die Fortexistenz des Bundes ermöglicht. Denn er ist heimer von Greco abhängt. Als man neuerdings f

innerhalb des Wiener Kunstlebens ein unentbehr- den kretischen Toledaner sozusagen wiederentdeckte, }-

liches frisches Element. h. t. begann ich zu fürchten, daß der Greco unter der ►

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