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Dengler, Georg [Hrsg.]
Kirchenschmuck: Sammlung von Vorlagen für kirchliche Stickereien, Holz- & Metallarbeiten & Glasmalereien — 6.1859

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7. Heft
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Lesefrüchte: Stola, Manipel, Superpellicium und Alba
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Erklärung der Zeichnungen
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https://doi.org/10.11588/diglit.18469#0018

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14

verschließbarm Tabernackels in derDiö-
zese Lüttich gestattet oder gar schon
üblich war.

4) Ungleich wichtiger aber ist die That-
sache, daß man schon Ende des 13.
Jahrhundcrts die Wandschränke (Ni-
schen*) oder Wandtabernackel kannte.
Das ändert zwar Nichts an der andern
Thatsache, daß keine romanische Kirche
ein primitives Sakramenthäuschen auf-
weist, daß somit diese Einrichtung
während derHerrschaft des romanischen
Styls unbekannt war; aber es beweist,
daß diese Jnstitution nicht erst aus dem
14. Jahrhundert stammt, wie man aus
dem ältesten der bisherbekannten Wand-
tabernackel in der Elisabethkirche zu
Kaschau in Ungarn hat schließen wol-
len. Nachweislich hätte also die Blü-
thezeit der Sakramenthäuschen wenig-
stens 220 Jahre gedauert. **

Erklärnng der Zeichnungen.

Beilage i.

Fortsetzung der Kapelle.

^r«. 1. Gewölbeschnitt.
lUro. 2. Eonsole.

Deilage n.

Fortsetzung und Schluß der Kapelle.
k^r« 1. Werksatz.
nVi-«.2. Giebelkreuz.

3. Strebepfeiler.

^ro. 4. Haupt- oder Dachgesims.

Mtt diesem Hefte gelangen die letzten
Werkzeichnungen zu einer Kapelle in die Hand
des Lesers.

Derselbe kann nun die ganze Reihe der
Zeichnungen so zusammenstellen:

* Die schon genannte Jnstruktion von Meaur
nennt sie „wEtra" Nische. In arrnariolo vsl
Isosstra, sub tuta st üäa elavs elLuäatur. 1. o. IV.
col. 929. Die Ileberschreitung dieses Gebots
sichernVerschlusses wurde mit dreimvnatlicherSus-
pension bestraft, woraus erhellt, daß man der Frevel-
thaten begünstigenden Aufbewahrung des heil.
Gefäßes unter dem Ciborium den Krieg erklärte.

** Vgl. Studien über die Geschichte des christ-
lichen Altars. §. 34.

l^ro. 1. Geometrische Seitenansicht. Bd.V,
Heft 1, Beil.II.

iVro. 2. Geometrische Frontansicht. Bd. V,
Heft 4, Beil. I, Nro. 2.

Nro. 3. Grundriß. Bd. V, Heft 2, Beil. I,

blro. 2.

blro. 4. Längendurchschnitt. Bd.V, Hest2,
Betl.I, Nro. 1.

!Vro. 5. Querdurchschnitt, Bd. V, Heft 4,
Beil. I, Nro. 1.

Nro.. 6. Werksatz. Bd. VI, Heft 1, Bei-
lage II.

b>T-o. 7. Gewölbe. Bd. VI, Heft 1, Bei-
lage I.

Kro. 8. Detatls. Ein Fenster. Band VI,
Heft 2, Beil. I, Nro.3.

„ „ Das Giebelkreuz. Bd.VI,

Heft 1, Beil.II, Mo.2.

„ „ EtnStrebepfeiler. B.VI,

Heft l, Beil. II, ^ro.3.

„ „ DasHauptgesims. B.VI,

Heft 1, Beil. II, Nro. 4.

„ „ Eine Console. Bd. V,

Heft 6, Beil. I, Nro. 2.

Somit ist die ganze Kapelle in den Heften
I bis VII des Jahrgangs 1859 oder Band V,
Hest 1 bis 6, und Band VI, Heft 1 ent-
halten.

Diese Trennung war durch unsere Tendenz
geboten, in großer Mannigfaltigkeit verschie-
dene Muster mitzutheilen.

Um den Gewölbeschnitt verständlicher zu
machen, ist hier tn den Umrissen^kk U 4. U.
6. U 0. v. der innere (Licht-) Umfang der Ka-
pelle in größerem Maßstabe wteder gegeben.

V. U 6. v ist der viereckige Theil.

U. L und U. 6. sind die Mauervorsätze zwt-
schen dem Viereck und dem Sechseck.

L. u. 6. u. 4. L. ist das Sechseck.

Diese Räume sind nun mit dreifachen Bo-
gen überwölbt.

Auf L. L einerseits und U6 andererseits
lastet ein Gurtbogen, dessen Ausriß die Linien
LNk zeigen. Der Zirkelpunkt desselben bet
0. —

Das Kreuzgewölbe des Vierecks besteht aus
vier, auf den Punkten VU6V aufsitzenden
Gurten, die bei U tn einem Schlußstein zu-
sammenlausen. Je zwei, LU. und VU., 6k.
und vk. bilden eine Diagonallinie durch das
Viereck und machen einen gemeinschaftlichen
Bogen kkk>. 6k^p.

Sehen wir die Linien kVV an, so haben
wir eine solche Diagonale im Aufriß mil dem
Schlußsteine Die Kreissegmente werden
gebildet aus den Zirkelpunkten k. k.
 
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