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VON OAR.L L/\ F^
O NJ
tädter, sei artig gegen den Bauern!
Diese Mahnung gilt auch den übrigen
Bewohnern des Reiches, die sich nicht
mit dem wichtigsten aller Erwerbs-
| zweige befassen.
Du magst Exzellenz sein oder
..Arbeiter". Ohne die Früchte der Erde
hätte deine Grossthuerei, hoher Herr, bald ein Ende,
und deinem Aberglauben an deine Bedeutung, du
Industriearbeiter, würde bald ein Dämpfer aufgesetzt
sein, und ihr würdet euch Beide nach zweimal vier-
undzwanzig Stunden hübsch bei den Händen fassen
und vor das Thor der Stadt hinaustrollen, euch
Larsson ist ein schwedischer Heimatskünstler, der auf dem
Lande, irgendwo in Dalekarlien lebt. Nicht als Bauer, wie Leibl
und Millet, und nicht, wie diese, ganz einer Kunstidee hinge-
geben; sondern als ein behaglicher Gutsbesitzer, der in seiner
lauten Daseinsfreude wie die Gestalt aus einem Dickenschen
Roman wirkt. Er hat sehr lustig mit der Schreibfeder und
dem Zeichenstift über Freuden und Leiden des Land- und Guts-
besitzerlebens spintisiert. Und da er Schwede, ein „Franzose
des Nordens" ist, wirkt er selbst als Heimatskünstler noch
international genug, um die Mitteilung dieser Proben zu recht-
fertigen. D. Red.
schleunigst in einem Kohlfelde niederlassen und
eifrig nagen, wie ein paar kleine weisse Kaninchen.
Also, heil, du Ackersmann! Und der Ackers-
mann, der schwedische, ist auch der rechte Lenker
der Angelegenheiten des ganzen Landes. Haupt-
sächlich deshalb, weil er der Gesündeste ist. Dar-
aus ergiebt sich nämlich mit Naturnotwendigkeit,
dass er auch der Klügste ist.
„Mens sana in corpore sano!" Er ist nicht
vom Irrlicht des Ehrgeizes in die Kreuz und Quer
gelockt worden; er ist genötigt — er wäre es
wenigstens — alles selbst zu machen, Schmied und
Wagenbauer, Tischler und Zimmermann, Schuh-
macher und Hufschmied, Müller und . . ja, noch
dazu Kunstmaler zu sein!
In der Gemeinderatssitzung zeigt er sich als ad-
ministratives Talent. In der Kapelle predigt er.
Während der Weihnachtsmesse und am Himmel-
fahrtstage sitzt er jedoch in der Kirche und hört
dem Probst zu, der von den Bösen und den Guten
spricht; und unser Bauersmann weiss im Stillen
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tädter, sei artig gegen den Bauern!
Diese Mahnung gilt auch den übrigen
Bewohnern des Reiches, die sich nicht
mit dem wichtigsten aller Erwerbs-
| zweige befassen.
Du magst Exzellenz sein oder
..Arbeiter". Ohne die Früchte der Erde
hätte deine Grossthuerei, hoher Herr, bald ein Ende,
und deinem Aberglauben an deine Bedeutung, du
Industriearbeiter, würde bald ein Dämpfer aufgesetzt
sein, und ihr würdet euch Beide nach zweimal vier-
undzwanzig Stunden hübsch bei den Händen fassen
und vor das Thor der Stadt hinaustrollen, euch
Larsson ist ein schwedischer Heimatskünstler, der auf dem
Lande, irgendwo in Dalekarlien lebt. Nicht als Bauer, wie Leibl
und Millet, und nicht, wie diese, ganz einer Kunstidee hinge-
geben; sondern als ein behaglicher Gutsbesitzer, der in seiner
lauten Daseinsfreude wie die Gestalt aus einem Dickenschen
Roman wirkt. Er hat sehr lustig mit der Schreibfeder und
dem Zeichenstift über Freuden und Leiden des Land- und Guts-
besitzerlebens spintisiert. Und da er Schwede, ein „Franzose
des Nordens" ist, wirkt er selbst als Heimatskünstler noch
international genug, um die Mitteilung dieser Proben zu recht-
fertigen. D. Red.
schleunigst in einem Kohlfelde niederlassen und
eifrig nagen, wie ein paar kleine weisse Kaninchen.
Also, heil, du Ackersmann! Und der Ackers-
mann, der schwedische, ist auch der rechte Lenker
der Angelegenheiten des ganzen Landes. Haupt-
sächlich deshalb, weil er der Gesündeste ist. Dar-
aus ergiebt sich nämlich mit Naturnotwendigkeit,
dass er auch der Klügste ist.
„Mens sana in corpore sano!" Er ist nicht
vom Irrlicht des Ehrgeizes in die Kreuz und Quer
gelockt worden; er ist genötigt — er wäre es
wenigstens — alles selbst zu machen, Schmied und
Wagenbauer, Tischler und Zimmermann, Schuh-
macher und Hufschmied, Müller und . . ja, noch
dazu Kunstmaler zu sein!
In der Gemeinderatssitzung zeigt er sich als ad-
ministratives Talent. In der Kapelle predigt er.
Während der Weihnachtsmesse und am Himmel-
fahrtstage sitzt er jedoch in der Kirche und hört
dem Probst zu, der von den Bösen und den Guten
spricht; und unser Bauersmann weiss im Stillen
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