Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0239
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Heft 6
DOI article:Trojan, Johannes: Berliner Altväterisches
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BERLINER ALTVATERISCHES
VON
JOHANNES TROJAN
as Jahr 1848 bildete einen
Wendepunkt für das Berliner
Leben. Nach diesem Jahre wur-
de alles anders in der Haupt-
stadt an der Spree, so sehr, dass
es nachher üblich geworden
ist, von der vorachtundvier-
ziger Zeit zu sprechen. Dieser
vorachtundvierziger Zeit gehören die diesem Auf-
satz beigegebenen Bilder an, die in der Habefschen
Weinstube Unter den Linden eine interessante und
eigenartige Wandzier bilden.
Selbstverständlich vollzog sich diese Verände-
rung nicht plötzlich, sondern allmählich verschwand,
eins nach dem andern, das Altväterische aus Berlin.
Manches hat sich lange erhalten, und wer sehr schart
zusieht, entdeckt vielleicht noch jetzt irgendwo et-
was von der Art, die der ersten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts angehört.
Ich bin zuerst 1854. auf der Durchreise nach
Berlin gekommen; dann 1855, 56 und 58. Nach-
dem ich aber 1855) zur Beendigung meines Studiums
wieder nach Berlin gekommen war, habe ich mich
dort angesiedelt und bin geblieben bis jetzt. Als
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BERLINER ALTVATERISCHES
VON
JOHANNES TROJAN
as Jahr 1848 bildete einen
Wendepunkt für das Berliner
Leben. Nach diesem Jahre wur-
de alles anders in der Haupt-
stadt an der Spree, so sehr, dass
es nachher üblich geworden
ist, von der vorachtundvier-
ziger Zeit zu sprechen. Dieser
vorachtundvierziger Zeit gehören die diesem Auf-
satz beigegebenen Bilder an, die in der Habefschen
Weinstube Unter den Linden eine interessante und
eigenartige Wandzier bilden.
Selbstverständlich vollzog sich diese Verände-
rung nicht plötzlich, sondern allmählich verschwand,
eins nach dem andern, das Altväterische aus Berlin.
Manches hat sich lange erhalten, und wer sehr schart
zusieht, entdeckt vielleicht noch jetzt irgendwo et-
was von der Art, die der ersten Hälfte des vorigen
Jahrhunderts angehört.
Ich bin zuerst 1854. auf der Durchreise nach
Berlin gekommen; dann 1855, 56 und 58. Nach-
dem ich aber 1855) zur Beendigung meines Studiums
wieder nach Berlin gekommen war, habe ich mich
dort angesiedelt und bin geblieben bis jetzt. Als
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