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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 5
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Klossowski, Erich: Eugène Delacroix
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0221

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EUGENE DELACROIX, LANDSCHAFT

Alle aus ihm schöpfen konnten; er hat im Vorbei-
gehen Dinge gesagt, die erst Generationen nach ihm
verarbeiten sollten. Man kennt zu wenig das
Nebenbei seines Oeuvre, Die merkwürdige Land-
schaft aus dem Park von Nohant gemahnt an
Courbet; Stillleben bei denen man Fantin Latour
nennen möchte, der die Kreuzfahrer kopiert hat,
wie Manet die Dantebarke. Ein Renoir konnte an
seiner subtilen Farbenteilung zuerst der Geheim-
nisse des alles durchwogenden Lichtes bewusst

werden. Es ist bekannt, mit wieviel Raffinement
Signac die Ahnenprobe des Neoimpressionismus
auf ihn zurückzuführen gesucht hat. Uns will es
scheinen, als ob all dies seiner eigentlichen Be-
deutung nicht ein Gran zufügen könnte. Diese
Bedeutung liegt vielmehr in der wunderbaren
Manifestation von sinnlicher Schönheit aus dem
Kunstmittel, der grandiosen Verkörperung jener
Einsicht, die er mit Poussin teilt: ,Je premier m'erite
cPun tableau c'est d'etre wie fete pour foeil."

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