ED. MANET, DAS FRÜHSTÜCK IM GRASE
RAFFAEL, DREI FLUSSGOTTHEITEN, AUSSCHNITT AUS DEM KUPFERSTICHE MARC ANTONS
Ein Blick auf diese
beiden stilistisch so
grundverschiedenen
Bilder zeigt, warum
sie nebeneinander
gesetzt worden sind.
Gustav Pauli hat es
entdeckt, dass Manet
sein berühmtes Früh-
stück offenbar nach
diesem alten Stich
Marc Antons — der,
über Raffael, auf an-
tike Reliefs zurück-
geht — komponiert
hat und so also mit
seinem vielbefeinde-
ten „Werk gesetz-
loser Willkür" direkt
mit der Antike zu-
sammenhängt. Ein
Zweifel ist kaum
möglich. Man sehe
nur die Komposition
der Beine. Es ist um
geistreich zu werden.
Banausen werden nun
argumentieren, Ma-
nets Bild werde durch
diesen Quellennach-
weis entwertet; die
Kenner aber werden
Manet nur um so
mehr lieben und
klarer noch das An-
tikische in diesem ge-
nialen Modernen er-
kennen.
Pauli teilte diese
lehrreiche Thatsache
im ersten der „Mo-
natshefte für Kunst-
wissenschaft" mit, die
Klinkhardt u. Bier-
mann herausgeben
und die eine wert-
volle Bereicherung
der Kunstliteratur zu
werden versprechen.
K. S.
300
RAFFAEL, DREI FLUSSGOTTHEITEN, AUSSCHNITT AUS DEM KUPFERSTICHE MARC ANTONS
Ein Blick auf diese
beiden stilistisch so
grundverschiedenen
Bilder zeigt, warum
sie nebeneinander
gesetzt worden sind.
Gustav Pauli hat es
entdeckt, dass Manet
sein berühmtes Früh-
stück offenbar nach
diesem alten Stich
Marc Antons — der,
über Raffael, auf an-
tike Reliefs zurück-
geht — komponiert
hat und so also mit
seinem vielbefeinde-
ten „Werk gesetz-
loser Willkür" direkt
mit der Antike zu-
sammenhängt. Ein
Zweifel ist kaum
möglich. Man sehe
nur die Komposition
der Beine. Es ist um
geistreich zu werden.
Banausen werden nun
argumentieren, Ma-
nets Bild werde durch
diesen Quellennach-
weis entwertet; die
Kenner aber werden
Manet nur um so
mehr lieben und
klarer noch das An-
tikische in diesem ge-
nialen Modernen er-
kennen.
Pauli teilte diese
lehrreiche Thatsache
im ersten der „Mo-
natshefte für Kunst-
wissenschaft" mit, die
Klinkhardt u. Bier-
mann herausgeben
und die eine wert-
volle Bereicherung
der Kunstliteratur zu
werden versprechen.
K. S.
300