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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 8
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Aubert, Andreas: August Heinrich, [1]: 1794-1822
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0335

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und junge Künstler geladen . . . Seine Gunst zeigt er
auch heute vorzugsweise dem still seligen Heinrich."

August Heinrichs kurzes Leben ist nicht ohne eine
Spur zu lassen dahingegangen. Seine Freunde und seine
Bewunderer: Julius Schnorr, Ferdinand Olivier,
Ludwig Richter, Preller u. s. w., haben ihm in ihren
Lebenserinnerungen und Briefen einen schönen
Nachruf gewidmet. Und Arbeiten von ihm sind noch
erhalten, die uns sein begabtes und kräftiges Streben
zeigen; er baut auf dem Besten in Friedrichs und
Dahls Kunst, auf ihrer unverfälschten Naturtreue und
Wahrheitsliebe. Der Name August Heinrichs reiht
sich, als einer der besten, an die Namen der früh ver-
storbenen Künstler wie auch Fohr, Erhard, Horny
u. s. w. an.

Schon im Jahre 1888, während meiner Dahl-
studien, stiess ich auf den Namen August Heinrich

in Dahls Tagebüchern; und in seiner Sammlung
von Handzeichnungen, die jetzt dem Kupferstich-
kabinet in Christiania gehört, fand ich die grösste
Sammlung von Fleinrichs Arbeiten, die an einer Stelle
vereinigt ist. Zwischen diesen, in derselben Mappe
lag auch ein künstlerisches Tagebuch, das er am
<.). August 1821 angefangen und bis zum 19. Au-
gust 1822 bis kurz vor seinem Tode fortgesetzt hat.
Zu dem, was ich selbst gesammelt habe für
die Aufklärung über Heinrichs letzte Lebensjahre
kann ich jetzt alles hinzufügen, was Richard
Schöne über Heinrichs früheres Leben gesammelt
und mir mit der grössten Liebenswürdigkeit zur
Verfügung gestellt hat; darunter einen wertvollen
Brief von Ferdinand Olivier an Julius Schnorr, (ihm
von dessen Sohn Franz Schnorr von Carolsfeld
mitgeteilt).

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AUGUST HEINRICH, BLEISTIFTSTUDIE

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In den Protokollen über den
„Scholaren" an der Dresdener Aka-
demie hat Schöne folgendes gefun-
den : Johann August Heinrich ist 1 7 0 4
in Dresden geboren, wo sein Vater
Schneidermeister war; am 27. Juli
18 10 wurde er Schüler der Kunst-
akademie. Im [uni 1 8 1 2 reiste er
nach Wien.

Nach den Protokollen der Wiener
Akademie (die 1703 als sein Geburts-
jahr angegeben haben), wurde er im
August 1 8 1 2 Schüler der Landschafts-
schule, bis in das IL Semester 1 8 1 7,
und „erhielt 1 8 1 5 den HändeFschen
Preis erster Klasse für Landschafts-
zeichnung". (Mitteilung an Schöne
von Lützow.)

Julius Schnorr, der schon im
Jahre 1 8 1 1 nach Wien gekommen
war und dort bis zum November 1 8 1 7
studierte, hat selbst Schöne mitgeteilt,
dass er in den ersten Jahren seines
Wiener Aufenthalts eine Zeit lang
mit Heinrich zusammen wohnte, und
dass Heinrich für die Glasmaler Gebr.
Mohl aus Dresden (:), landschaftliche
Sachen auf Glas malte.

Er gab auch Zeichenstunden und
gewann als Lehrer in der Familie
des Buchhändlers Gerolds treue und
hilfreiche Freunde.

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