und einigen Freundinnen leisteten uns Gesellschaft." irisches Tagebuch an, das er in das folgende Jahr
Dieser Zimmermann war der junge talentvolle Ko- hinein in dem Salzburgischen fortsetzt. Am Ende
sakenmaler Karl Ferd. Zimmermann, ein Freund Juli 1822 finden wir ihn wieder in der Nahe von
Schnorrs und Heinrichs aus Wien, der schon das Dresden, er arbeitet in Loschwitz vom z6. Juli bis
folgende Jahr in der Loisach ertrank. Aus Dahls zum 19. August. Dann bricht er sein Tagebuch
Tagebuch für November 18 19 erfahren wir, dass ab — für immer,
sowohl Heinrich als Dahl zu Zimmermanns Hoch-
zeit in Berlin eingeladen worden sind, dass aber
Heinrich allein der Einladung folgen wird. Es
scheint, als ob seine Lebensflamme unter seiner
Schwester Pflege aufzulodern anfängt.
Von seinem Be-
such im April des
folgenden Jahres mit
Cornelius in Fried-
richs Atelier erwähnt
Karl Fürster unter an-
deren Bildern Fried-
richs auch das tief
romantisch empfun-
dene Mondschein-
bild* in der Dresde-
ner Gallerie mit fol-
genden Worten:
„Zwei in Mäntel ge-
hülltejünglinge sehen
begeistert, sich um-
schlungen haltend,
hinaus in die Mond-
scheinlandschaft.
„Die machen dema-
gogische Umtriebe,"
sagte Friedrich iro-
nisch, wie zur Erklä-
rung." Der eine von
den jungen Männern
links giebt nach einer
Aufzeichnung Dahls
ein Bild von August
Heinrich (der andere war Friedrichs Schwager}, zweiter Schüler von Friedrich und Dahl, sass an
Mit den zunehmenden Kräften fasste Heinrich seinem Totenbett.
grössere Reisepläne. Als Dahl im Juli 1820 nach Auf der Akademieausstellung in Dresden 1823
Rom angekommen war und Julius Schnorr Briefe sind im Katalog fünf Arbeiten „aus dem Nachlass
und Neuigkeiten aus Dresden mitgebracht hatte, von Aug. Heinrich" aufgeführt:
schrieb dieser an seinen Vater: „Wie sehr freut „Eine Partie aus dem Uttewalder Grund, Öl-
mich die Aussicht, unsern Heinrich bald in Rom gemälde nach der Natur," „Der Unterberg, bei Salz-
zu sehen, das ist fürwahr ein Mensch, wie es wenige bürg, in Blei ausgefi, unvollendet," „Der Waatzmann
geben mag; der Himmel erhalte ihn noch lange!" bei Salzburg, in Wasserfarben, unvollendet," „Aus-
Im August 1 82 1 finden wir Heinrich in Salz- geführte Felsenpartie aus dem Höllenthale in Steier-
burg^Den 9. August fängt er hier sein künstle- mark, in Wasserfarben," „Partie aus dem Uttewalder
*) Anm.: siehe „Kunst und Künstler" Jahrg. III. S, 254. Grunde, Bleistiftzeichnung." (FORTSETZUNG FOLGTE
AUGUST HEINRICH, AQUARELLE AUS DEM WIENER FRATER VOR iSlS
Das nächste, was ich von Heinrich erzählen
kann, kenne ich aus Ernst Oehmes Tagebuch auf
der Reise nach Italien im Herbste desselben Jahres.
Am Anfang der neunziger Jahre habe ich bei seinem
Sohne, Professor Erwin Oehme in Dresden,das Buch
flüchtig durchblät-
tert. Ich fand fol-
gendes:
Sonnabend Abends d.
21. Innsbruck. Pass. Po-
lizei. Heinrich Abends bei
ihm. Finstre Stube.
Sonntag d. 22___Flein-
rich Abends kränker.
Montag d. 23. Früh und
Nachmittag bei Heinrich.
Alter Mönch. Nachtwache
allein.
Dienstag d. 24. Tags
über bei Fleinrich.
Mittwoch d. 25. Hef-
tiger Regen. Die Nacht
gewacht.
Donnerstag d. 26. . . .
zu Fleinrich.
Sterzing, Freitag Abend
d. 27. Fleinrich todt--------
Oehme war diesen
Tag schon auf der
Reise weiter nach
Rom. „Den 27."
1822 kann nach dem
Ewigkeitskalender
nur der 27. Septem-
ber sein.
Am 27. September
1822 ist also August
Heinrich tot, und
Ernst Oehme, ein
li6
Dieser Zimmermann war der junge talentvolle Ko- hinein in dem Salzburgischen fortsetzt. Am Ende
sakenmaler Karl Ferd. Zimmermann, ein Freund Juli 1822 finden wir ihn wieder in der Nahe von
Schnorrs und Heinrichs aus Wien, der schon das Dresden, er arbeitet in Loschwitz vom z6. Juli bis
folgende Jahr in der Loisach ertrank. Aus Dahls zum 19. August. Dann bricht er sein Tagebuch
Tagebuch für November 18 19 erfahren wir, dass ab — für immer,
sowohl Heinrich als Dahl zu Zimmermanns Hoch-
zeit in Berlin eingeladen worden sind, dass aber
Heinrich allein der Einladung folgen wird. Es
scheint, als ob seine Lebensflamme unter seiner
Schwester Pflege aufzulodern anfängt.
Von seinem Be-
such im April des
folgenden Jahres mit
Cornelius in Fried-
richs Atelier erwähnt
Karl Fürster unter an-
deren Bildern Fried-
richs auch das tief
romantisch empfun-
dene Mondschein-
bild* in der Dresde-
ner Gallerie mit fol-
genden Worten:
„Zwei in Mäntel ge-
hülltejünglinge sehen
begeistert, sich um-
schlungen haltend,
hinaus in die Mond-
scheinlandschaft.
„Die machen dema-
gogische Umtriebe,"
sagte Friedrich iro-
nisch, wie zur Erklä-
rung." Der eine von
den jungen Männern
links giebt nach einer
Aufzeichnung Dahls
ein Bild von August
Heinrich (der andere war Friedrichs Schwager}, zweiter Schüler von Friedrich und Dahl, sass an
Mit den zunehmenden Kräften fasste Heinrich seinem Totenbett.
grössere Reisepläne. Als Dahl im Juli 1820 nach Auf der Akademieausstellung in Dresden 1823
Rom angekommen war und Julius Schnorr Briefe sind im Katalog fünf Arbeiten „aus dem Nachlass
und Neuigkeiten aus Dresden mitgebracht hatte, von Aug. Heinrich" aufgeführt:
schrieb dieser an seinen Vater: „Wie sehr freut „Eine Partie aus dem Uttewalder Grund, Öl-
mich die Aussicht, unsern Heinrich bald in Rom gemälde nach der Natur," „Der Unterberg, bei Salz-
zu sehen, das ist fürwahr ein Mensch, wie es wenige bürg, in Blei ausgefi, unvollendet," „Der Waatzmann
geben mag; der Himmel erhalte ihn noch lange!" bei Salzburg, in Wasserfarben, unvollendet," „Aus-
Im August 1 82 1 finden wir Heinrich in Salz- geführte Felsenpartie aus dem Höllenthale in Steier-
burg^Den 9. August fängt er hier sein künstle- mark, in Wasserfarben," „Partie aus dem Uttewalder
*) Anm.: siehe „Kunst und Künstler" Jahrg. III. S, 254. Grunde, Bleistiftzeichnung." (FORTSETZUNG FOLGTE
AUGUST HEINRICH, AQUARELLE AUS DEM WIENER FRATER VOR iSlS
Das nächste, was ich von Heinrich erzählen
kann, kenne ich aus Ernst Oehmes Tagebuch auf
der Reise nach Italien im Herbste desselben Jahres.
Am Anfang der neunziger Jahre habe ich bei seinem
Sohne, Professor Erwin Oehme in Dresden,das Buch
flüchtig durchblät-
tert. Ich fand fol-
gendes:
Sonnabend Abends d.
21. Innsbruck. Pass. Po-
lizei. Heinrich Abends bei
ihm. Finstre Stube.
Sonntag d. 22___Flein-
rich Abends kränker.
Montag d. 23. Früh und
Nachmittag bei Heinrich.
Alter Mönch. Nachtwache
allein.
Dienstag d. 24. Tags
über bei Fleinrich.
Mittwoch d. 25. Hef-
tiger Regen. Die Nacht
gewacht.
Donnerstag d. 26. . . .
zu Fleinrich.
Sterzing, Freitag Abend
d. 27. Fleinrich todt--------
Oehme war diesen
Tag schon auf der
Reise weiter nach
Rom. „Den 27."
1822 kann nach dem
Ewigkeitskalender
nur der 27. Septem-
ber sein.
Am 27. September
1822 ist also August
Heinrich tot, und
Ernst Oehme, ein
li6