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Kunst und Künstler: illustrierte Monatsschrift für bildende Kunst und Kunstgewerbe — 6.1908

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Heft 10
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Bode, Wilhelm: Die kleinen Bronzegeräte der italienischen Renaissance
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https://doi.org/10.11588/diglit.4705#0428

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DIE KLEINEN BRONZEGERÄTE
DER ITALIENISCHEN RENAISSANCE

VON

WILHELM BODE

ie Kleinplastik entstand in Ita-
lien unter der Einwirkung des
zunehmenden weltlichen Cha-
rakters der ganzen Kunst. Sie
war daher von vornherein eine
bürgerliche Kunst, die vor allem
den Schmuck des Zimmers ins
Auge fasste.NebenStatuetten und
kleinen Gruppen, die man auf die Gesimse der Türen
und Kamine wie auf die Borte stellte, wurden die
Gebrauchsgegenstände für den Arbeitstisch und
später auch anderes Gerät des Zimmers von den

Bronzegiessern verlangt. In Florenz hat der monu-
mentale Charakter der Kunst diese Beschäftigung
der Bronzebildner fast ganz hintan gehalten; um so
reicher entfaltete sie sich in Oberitalien, vor allem
in Padua. Hier steht ein Künstler im Mittelpunkte
der Bewegung: Andrea Briosco, genannt Riccio
(Kraushaar); von ihm ist sie ausgegangen, von ihm
am ausgiebigsten geübt und zugleich zur höchsten
Blüte entwickelt.

Riccios Ruf unter seinen Zeitgenossen gründet
sich vor allem gerade auf seine Bronzegeräte und
Bronzegefässe. Dieser Ruf verschaffte ihm im Jahre

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