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Kunstwart und Kulturwart — 36,2.1923

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Heft 12 (Septemberheft 1923)
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Lose Blätter
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https://doi.org/10.11588/diglit.14438#0261

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»Otlegard sei dein, die Wikingerin,
bernsteinäugige, ährenbrauengezeichnet!«

Rollo und Rurik erschlagen.

Ollegard! Ollegard!

Wiebke weint.

Hanka legt Holz zum Kamin,
geduldig.

Genug. Schlaft. tzinweg.

Einsamkeit, kühl-kühles Meer, kühle Flut,
wiege, wiege mich weit-

Schiffe im Grund:

Slavengeschwader.

Breitgeäugte hocken im Mast,

wirren von Bug zu tzeck,

heimsehnend eingewoben

in ihrer Sprache fremdschwingenden Laut,

von Abenteuern umwuchert.

tzinweg!

Fische! Stummes,
kühles Getier!
fließend atmende,

flossengeschmückt mit goldenen Augen
Sind mir Gespielen.

Sie schwingen-verschwinden im Walde der roten Korallen.

Glieder gelöst treibe ich hin-

Einsamkeit, Flut, kühle Flut,

trägt mich wiegend

in süße Sonne empor,

an grüne Gestade der Menschen,

deren einer mich liebte, mich liebte-

Ich erschrecke am Land,

nackt, verwundbar,

und fliehe in bergende Wälder.

Suche, friere, in Lränen.

Wasserweib nimmer
Menschenweib.

Morgenschlaf.

Nixe, ruhe ich
still auf Seidensand.
Rachtfrost hat den Teich
dünn mit Eis bespannt.

Fällt ein Zweiglein auf,
hüpft ein kleiner Stein,
tappt ein leichter Elf
singend querteichein,

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