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etwas mächtig und erhielt zur Antwort: „Bom
Hauptbahnhof aus. Als er ſich zum Bahnhof durch
gefragt hatte nahm er heſcheiden auf einem Bänkchen
des Warteſaales 3, Klaſſe Platz und that, was man
in einem ſolchen Saale naturgemäß thut: er wartete.
Endlich wurde aber auch dem geduldigen Polen die
Zeit zu lang er ging zu einem Schaffner und Hte
Ddiejem ſeine Fahrkarte: Wo muß ich einſteigen?“ —
„Aber Nann! Ihr Zug iſt ja vor einer Stunde ab⸗
46 rief erftaunt der Beamte aus! „Haben
e Denn nicht gehört,. e& wird doch immer abgerufen:
(Sjinfteigen nach Soundſo, rechte, mittlere oder linke
Halle!? A,“ enigenntle. Der ©ÜUNDILCL. De-
daͤchtig, „wie Lan ich wijjen? Will ich doch nich fah⸗
ren miftlere und nich linke und rechte Halle, will ich
doch fahren Halle an der Saale!! ;
— Der Appetit der Bourbonen, Im
Hinblick auf die reichen Mahlzeiten, welche der Her⸗
zog von Orleans m Gefänguiß zu ſich nimmt, er⸗
innert ein Parifer Blatt an den fabelhaften Appetit,
den gewiſſe Mitglieder ſeiner Familie entwickelten.
So war Ludwig XIV. ein unerhört ſtarker Eſſer.
Seine Schwägerin, die Prinzeſſin don Pfalz⸗Zwei⸗
brücken, ſchreibt darüber in ihren Memoiren: „Ich
habe wiederholt gefehen, daß bei einer einzigen Mahl—
zeit der König vier volle Teller verſchiedener Suppen,
einen ganzen daſan, ein Feldhuhn, einen großen
Teller Salat, zwei große Schnitte Schinken, Hammel
mit Brühe und Knoblauch, einen Teller Gebäck und
dann noch Früchte und haͤrte Eier zu ſich nahm.“
Als er in Folge ſeines Gargantua-Appetits frank ge⸗—
worden war/ vermochte er es nicht, ſich bei Tiſche
zu mäßigen: ein Uebelſtand, über welchen in dem
Journal des Medecins die Aerzte Sr. Majeſtät eben
o unterthänigft wie bitterlichſt ſich beklagen. Im
Jahre 1708, in den erſten Tagen des Juni, mußte
der König, der damals ſiebenzig Jahre alt war in
Folge ſeiner Unmäßigkeit ſich einer „ftrengen“ Diät
unterwerfen. Was that er? Das HJournal des
Medecins erzählt wörtlich: „Der König, abgemattet
und ſchwach, konnte die Faſten am Freitag nicht hal⸗
ten; er geſtattete daher, daß man ihm zum Diner
„nur“ geröſtete Krüſtchen, eine Taubenſuppe und drei
gebratene Hühner, des Abends aber Fleiſchbrühe nebſt
Brod vorfebe.“ Tags darauf, als er ſich etwas beſſer
fühlte, begnügte er ſich mit Krüſtchen, Suppe mit
einem Stück Geflügel und drei gebratenen Hühnern,
von denen er, wie am Tage vorher, die Bruſt, vier
Flügel und einen Schenkel aufaß. Der Appetit Lud—

— wig’8 XV. gab dem Ludwig s XIV. nicht3 nach. Der
König hezahlte monatlich 25,000 Lires Gehalt an
ſeine Köche! Nichts war für ſeinen Gaumen zu
theuer; eine Schildkröte, die man ſeiner Laune zu
Liebe in London einkaufte, kam auf mehr als 3000
Thaler zu ſtehen. Der erſte Koch Ludwig's XVI.
erhielt 84,000 Fres. jährlich. Ludwig XVIII. ſtand
Nachts auf, um zu eſſen. Auch der Buͤrgerkönig Lud⸗
wig Philipp I, war ein ſtarker Eſſer.

Gemeinnütziges.

— R 4 — Schwielen und!
Hühneraugen. Die Haͤutverdickung wird nach der
„D. Med.=3Ztg.” zuerſt mit einer antifeptiſchen Loͤſung




befeuchtet; dann bedeckt man ſie mit einer Schicht

Taglöhners Con⸗
EN
terbeſtätters Chr. —



reiner kryſtalliſirter Salicyfäure. Auf die Salich
faͤure Legt man: eine Schicht Watte welche mit eil“
Qöfung Borfäure getränkt ift, endlid über daz Sal
ein Blatt Guͤttapercha und befeſtigt Dies mit ein
Binde. Wenn die Schwiele nicht zu dick ift, 1
man den Verband 5 Taͤge lang am Platze. DE
findet nıan, daß die Haͤutverdickung von dem
gehenden. Gewebe vollfommen iJokirt iſt. AWenn *
Schwiele vefonders dick ift, wie z. B an Dder FU
{96le, {o laͤßt man den Verband 10 Tage am PIo
— Chlorzink gegen die Wanzen, Y
Stratton empfiehlt, in Ddie Jugen und Kiben D,
Beſtſtellen eine mäßig ſtarke Aufloͤſung von Jalz{autih .
Binkorid zu gießen; das von Derfelben dUrHDLUNGN
Solz Ht flr die Wanzen ein Gift, dent fie VerfOWlh.,
den bald gänzlich. 14
Un







Fumoriſtiſches. En

* göchſtes Ideal) Erſter Buntmlerz Was thul
Du, * Du nun. mit einem Male ein ſteinreicher Ma *
em

würdeft?. — Was ich thäte? Dann würde ich nur noch Danzi



Goldwaͤſſer trinken! * Ber
— Germruthliche urfache) „Sieh doch bloß, 4

dort druͤhen an dem Kunſtlertiſche der Champagner in
Släjern {häumt.“ — „„Qa, jal Göchft wahridheinlich aus ®
Darüber, weil er fürs Stijte nicht bezahlt wird!!““

— (AUm Stammtiſche) Scoulze: ... . S
der Hund in Pfejfer! — Müller: „Haje wollteſt Du . {a
— Shmidt: Nein, Schulze ſchießt ja keinen Laſen— ſondt!
immer nur Hunde, 4










_ (Vorjorglich.) Warum läßt ſich wohl der 4
poniſt R. mur ſolche Haarmähne wachjen 1 — Aber beden
Sie doch, die Locken, die er einmal vertheilen fann, — 2
er berühmt wird!“ — — j

— (Deutkie.) Hauptmanıt v. U: Gaben Sie 2
letzten 4* mit — erhalten? — Major v. A: NCK
mit Urlaub auf Lebenszeit.

— (Der DikjhHädel.) Sie haben einen jo dicten X0
daß keiner meiner Huͤle auf Ddenjelben paßt. — Da werd
ſch zwei nehma MN N

— (Gejangsfritif,) Dame:
jingen wie Jhre Frau Gemahlin! — Hausherr ; N
Sie fie dayum bitlen/ gibt ſie Ihnen pielleicht eiwaz Untertiit
L Dame: Meinen Sie wirklich! Ach, wie werde ich DAe,
jeden Tag meinen Mann ärgern!

Räthjel.
Die erſte Silbe wird gleih Jedermann erkennen,
Will er vom AB C die Glieder einzeln nennen
Die Zweite hat der Mann, doch nicht die Frau vorau‚
Dem Löwen fommt ſie zu, doch nicht der kleinen —
Das Ganze mißt ſich mit der Königseiche, .
Sein hoher Standort iſt bekannt.
Als Bild der Größ’ in einem Schöpfungsreiche,
Hat e8 die Bibel e8 uns ſchon genannt,
Es füllen ſeine Balſamdüfte
Selbſt wenn es fällt, ringsum die Lüfte.

Auflöſung des Räthſels in voriger Nummer:
Jagdhorn.

Richtige Auflöſungen ſandten ein: Frans Steuer, Zich
haufen Leopold Brenzinger, Heidelberg, Adanı Schork, Dofl *
heim, . Johannes Gögmann,.. Hodenheim, Frieda Hofſten
Dielheim, |







Verantwortlicher Redakteur: Zul Zecker in Heidelb er g. —

Druckund Lerras von J. Schweiß in Zeidelbet






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Fehriuger/
acherice
 
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