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AB 16.

— —
Leber Kindererziehung

ſchreibt der „Hefl- Bauer“ :
„Sage mir, mit wem Du unigehſt, und ich werde
Dir fagen, wer Du bift! Wenn Euer Kind ſchhech—
ten Umgang hat, ſo Fönnt Ihr Euch noch ſo viel
Mühe mit ſeiner Erziehung geben; e3 ift vergebliche
Muͤhe. Alſo: erfundigt Euch bein Geiſtlichen und
Lehrer, WaS an dem Bub’ vder Mädchen iſt, mit
dem Euer Kind beſonders gern umgeht, und bekommt
Ihr ungünſtige MNuskunft, 10 muͤßt Ihr Euerm Kind
jtrengften3 den Umgang mit jenent, fowie überhaupt
ıit Kindern verbieten, Die in der Gemeinde als un-
artig bekannt ſind. Solche Früchtchen gibts in jeder
Gemeinde. Der Lehrer yertritt, 10 lange Dein
@ind in Dder Schule ift, Elternſtelle an ihm; Du
ſchickſt dasfelbe in die Schule, damit der Lehrer nicht
blog es unterrichte, ſondern auch erziehe. Wenn
aljo der Lehrer Dein Kind ſtraft/ etwa züchtigt, 10
fhut er e8 an Deiner Statt und hat Deshalb Das
Foͤllfte Recht Hiexzu. Gruͤndberkehrt ijt eS daher,
wenn Eltern dern Lehrer wohl gar „aufS Zimmer
riücfen“ und ihm bittere RNorwiirfe wegen einer ſolchen
Beftrafung machen. „Sie haben mein Fleiſch und
Blut miphandelt; das laͤſſe ich mir nicht gefallen;
wenun - mein Kind die „Gichter! oder die fallende
Krankheit“ kriegt, ſo Jind Sie allein Schuld davan“ 20.
Und Danır wird zu Haus das arme Jakobche! be⸗
Dauert und in ſeiner Gegenwart auf den Schul⸗
grobian! L0Sgez0gen, alg ob das Jakobchen ein wahrer
Maufterbub’ und der Qehrer ein wahrer Ausbund von
Graufamkeit wäre. Hierdurch aber wird das Anſehen
des Lehrers untergraben und der Bub’ in die Haut
hinein verdorben. Machs anderzZ! Wenn Du er—
fährit, daß Dein Bub’ Schläge bekommen hat vom
Lehrer Eeder von GSetjtlichen), 19 frage den Lehrer:
weghalb? und wenn CX die Schläge redlich verdient
hat, {o gib ihm, wenn Dır heinikomniſt, noch eine
Portion dazu! Das hut Ddem Anfehen des Lehrers
gut und dem Bub’ aucgd. Meberhaupt, Ihr Eltern,
feid nicht zu zimperlid mit Curen Kindern;
wenn- aud) außer dem Qehrer einmal Jemand Eurem
Gind eine Ohrfeige gib£, ſo iſt das Unglück nicht
groß, und ganz gewiß haͤtte c3 feine Shrfeige gekriegt⸗
wenn €3 ſich wie ein Engel benommen hätte Und
Ihr ſelbſt, Ihr Eltern, züchtigt Sure Kinder
Ferecht. Schlagt nicht im Fahzorn. — Das
derbittert das Finergemuͤth und ſchädet Eurem An⸗
jehen, ſparet aber aud) Leine SHLäge, MD ſie
yerdient ſind; denn aladanır iſt kein Schlag ver—
loren, als der, der daneb en fällt.







der Gutsherr von Sechalde und Mettnau
im Bampfe mit den geichenauer Liſchern.

Bon Brof, Sofeph Stöckte⸗
Das war der Lerr vON Mettenau,




Der {prad; „Daß Goit mir helf!
Mein Sohn, das Sitzen macht mir flau,

1890.







Mir jagen bis halb Zwölf.

„ Raus Sal raus aus dem Haus dal
ildenten habet Acht!

Die Beiden ſchleichen beutefroh

Stil durchs) Gebüſch und facht.

Geſliegen mar Der Unterfee,
Gewaltig über Nacht,

S3 hatt der FdhHnwind von der voͤh!
Den Waſſerſchwall gebracht.

„ Ran dal Ran mit Ddem Kahn da !“


Yınd fahren Beide unverzagt
Rühn in den See hiniin.

Sie treiben dann den Straͤnd entlang,

Mie einftenzZ von Sanct Gall,

Zu ſichern einen gulen Fang⸗

Der Leutepfarr’ Möngal.

„Doch ſchau dort! Schau nach der Au Ddort !”
Mettenau ragt infelgleidh ; .
o yordem SJagdgrunD, brauſen jebt

Die Wogen im Bereich.

Ob Rebpfahl und Gebuͤſch jebt taucht
Rriefent und wilde Gans;

Fiſchotter mordfroy niederfaudht,
Schlägt’s Waſſer mit dem Schwanz⸗
Vfiff paff 108 ! Nur immer ſtraff los!
Biktor, Daß Gott UNS helf!

MWir werden einen Braten han⸗

Bevor es {Olägt halb 3wölf.“

Vaͤs rudert um die Ede dort?

Peſt/ Ausſatz ins Gebein !”

—— Wetter ! Fijcher find am Ort,
Ziehn ihre Nebe ein.

„Hot hHollah! Wie, was? Wer fiſcht da?
Mein Boden f3 und Grund;

Daß hier auffirt Das Fijchervedht,
THu ernftlih ich euch fund.“

Doch höhniſch lacht die Fiſcherrott

Zu unjres Didhters Groll

YUnd fügt zum Böjen noͤch den Spott,
— das Maß war voll:

„Nix dal Wir meidhen nicht Da !

So weit das Waſſer geht,

So fteht’s in alten Kodeln feſt/

Ung Fiſcherrecht zujteht.“

Der Meifter, dem dies wWar U bunt/
Sutfpringt dem Kahn im Zorn,

uınd, ſtehend jebt auf eig’nem Srund,
Die Rott’ er nimmt auf’s Korn.

„Niy dal Aus vden Geſicht Da,

Shr Waffervatten, flieht!

Der Grundherr von der Mettenau
Schuͤtzt kainpfend jein Gebiet.“

Die Fiſcher kennen ihren Mann

Yind fahren ſtracks zuruck;

Der Meijter fteigel in den Kahn

Und zuft mit droh’ndem Blick?

Weicht nur! Ia, weicht und fleucht nur
— fommt mir nimmermehr !

Mein alımani] Srundrecht [OÜüb’

Ich {tet8 im Schwaͤbſchen Meer.

Ein Zeller diſcher grüßend naht }

„Herr Doktor, jo war’8 recht *
Und rveicht zuumm Dank jür muth’ge That
Dem Dichter einen Hecht.
„SIebt heim da ! Heim aus dem Leim da!
Biktor wir Jahrn nach Haus

MWenn’S auch an Melildpret Heut’ gebricht,
So thut’s der Fiſch zum Schmaus.


 
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