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Wochenbeilage zum "Pfälzer Boten" — 1890

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Nr. 9 - Nr. 13 (2. März - 30. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44275#0034
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die zuberläſſigſte Mittheilung über den Verbleib des
Keidungsftüces, nämlid einen Verſatzſchein enthielt.
Der Cafetier und der geſchädigte Gaſt beſtiegen einen
MWagen, jagten zum Verfagamte, rekfognoSzirfen das
geftohlene KleidungsSftüc, und der coulante Cafetier
erlegte die Auslöſegebühr von zwgnzig Gulden. Als
der SGaft den wiedergemonnenen Rock anlegte und in
eine der Taſchen griff, ftieß er auf einen Zettel, welcher
nur zwei, aber dielfagende Worte enthielt, nämlich die
Worle: „Ich danke!“

— Der Aım eines Setzers legt einen
tüchtigen Weg in einem Jahre zurük. Angenonmen,
ein {flinfer Zeltungsfetzer hebt bei zehnſtündiger Axheits
zeit unter Ibrechnung des Ablegens und Corrigirens
12,000 Buchſtaben, das Jahr zu 300 Arbeitstagen
gerechnet, 3,600,000 Buchftaben. Die Entfernung
von Fach zum Winfelhaken und von dieſem wieder
zum Winkelhaken und von dieſem wieder zum Fach
beträgt durchſchnittlich je einen Fuß/ alſo für jeden
Griff zwet Fuß, macht 7,200,000 Fuß. Da nun die
geographiſche Meile zu 24,000 Fuß gerechnet wird,
jo wäre dies ein Weg von dreihundert Meilen im
Jahr, bezw. eine Meile täglich.

— Das Schwein in China. Auch der he—
zopfte Bewohuer des Reiches der Mitte, ſo ſchreibt
der „Oſtaſ. Ll.“, Hegt und pflegt den grunzenden
Vierkußler und weiß die Vorthelle, die iın feine
Zuͤchl verſchaffen kann, wohl zu nützen. Das QOine-
fifche Schwein iſt aber bedeutend kleiner als unfere
_europäijche Gattung, hat einen hohlen Rücken, ein
lurzes, dickes Genick, kurze Fuͤße und ein runzelndes
„Seficht“. Eine Eigenthümlichkeit des chineſiſchen
Schweines iſt ferner, daß Thiere, welche gewiſſen
Lrovinzen des Reiches angehören, vorwiegend, eine


Betreft diejes Thieres im Lande verbreitet ift, iM ſehr
manichfaltig. So räth man allgemein ab, Schweine
zu eſſen, die weiße Beine und duͤnkele Klauen haben;
Spanferfel ſcheinen im Reiche der Mitte eine unbe—
Fannte Delicateſfe zu ſein, da man in allen Büchern,
die über Schweine uud deren Zucht Handelır, ange-
führt findet, daß es höchſt unrathſam ift, ein Thler
unter einem Jahr zu ſchlachten. Der Chineſe glaubt,
daß das Schwein den Regen ſehr gern hat, und ferner,
daß man ſeine normale Gejtalt durch Füttern mit
den zermalmten Blättern des Tzu Baumes (Rottlera
Japonica) un's Dreifache vergrößern fanır. Auch
ſoll das Schwein ſehr gern nach den Sternen ſchauen,
doch führt dieſe Schwärmeret zu einer Krankheit,
welche bei den Chinefen unter dem Namen „Mi-©in“
. H, „Reiskörnerfrankheit“ bekannt iſt. Dieſe Krank-
heil iſt zweifelsohne unſere Trichingſe. Die Schweine⸗
zucht {oll in China über 5000 Jahre alt ſein und
der Unıftand, daß die chineſiſche Sprache etwa 100
derſchiedene Namen für das Thier gufzuweiſen hat,
fpricht ſchon für gengue Bekanntſchaft mit demſelben.
Zu den am meiſten Harakteriftifchen unter den Namen
gehören nachſtehende: „Der Herr nitt dem ſchwarzen
. Gefichte“, der /ſchworze Teufel“, der /ſchwermüthige
SGeneral“! Bei feſtlichen Gelegenheiten! fei es eine
Hochzeit oder ſelbſt eine Beſtattüng/ darf das Schwein
auf keinen Fall fehlen. Unter den Geſchenken, welche
die Eltern der Braut oder deren Verwandte dem Bräu—
tigamı. machen, befindet ſich auch ſtets ein in Gaͤnzen
eröftetes Schwein, deſſen Schwanz wunderbar fünft-
lich aufwaͤrts geringelt und mit Blumen geſchmückt









wieder zurücnehmen ſollen.

Gemeinnütziges.



Valer wundert ſich nachher nicht wenig üher
Saltbarkeit. So Hug die Mutter nun auch iſt,
















mo fie natürlich gefhont, nidt ſchimmeln und


daẽ




Literariſches.




GSottlieb. 5. Heft, Vollflandig in 7 Heften ä&
Inhalt des 5, Heftes,
Fulda und Eijenad, Der Störenfried, —


2










feit des Protejtantiamus, — Der Angriff au





N







mit Sfjelstarren. — SGeld! Seld! SGeld! —


— Miscelen,

Gegen Sinjendung von 4 Mk 20 Pf. vro
wir Dden erften Band vollſtändig und die
Bandes ſofort nach Erſcheiner portofrei.

Jumoriſtiſches.













8

2 a













 
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