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Wochenbeilage zum "Pfälzer Boten" — 1890

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Nr. 9 - Nr. 13 (2. März - 30. März)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44275#0038
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48

ausgeſchieden werden. Dadurch wird eine
Freßluſt erzeugt und im Gefolge davon M
die eigentlihe Möfjtung ganz von ſelbſt, auf
lichen Wege. *
Nun eriſtiren verſchiedene Borfchriften I1
maftpulvern, welche der Exreichung des vbeng0l
Zweckes dienen ſoͤllen Indeſſen Veftehen M,
zum Theil aus Stoffen, die laut Kaijerl. z4
yomnt 27. SJan. 1890 mur in Apotheken feilli
werden dürfen, daher Händlern, Haufirern Mder
zugänglich jind, zum Theil ſind S ganz WN
lofe Zuſammenſetzungen, zum Theil cathal v.
fogar ſchaͤdliche Subſtauzen. So iſt 3. B.

Sen blos ’n Docht in de Jurjel zieh'n un Se haben
det ſchetnſte Licht! Ick jetrau mir zu jloben, det
jo’n Indiwidibuu doch voch mal in feine vier Pfaͤhle
jehöxt zu ſeine Jattin un ſeine nach Brot ſchreienden
Jöhren (Kinder) un Brot duht weh, wenn et nich da is.
— Bräf.: Das i{t fehr Lobenzwerth, wenn Sie Ihren
Mannn dem Baͤnnkreiſe des Alkohols entreißen wollen,
doͤch dürfen Sie dabei keinen Erjeß gusühen. — An-
gefl.: Herr Jerichtshof! Wenn Sene ihren Mann
am Sonntag Abend de ſcheenſten Pellkartoffeln mit
braͤune Mehlitippe vorſetzen duht un dabet allerlei
Verfprechuußen von wejen Beſſerung un ſo, um denn
immer „Mutterfen“ hier un „Mutterken! da un



Muͤtterten“ jieb mich nochin „Happenpappen“, un
man i{& ſo janz jlicklich, deß der Himmel janz voll
Seigen häugt un an’nı nächften Dag, da ſttzt der Je⸗
mahl ſchön wieder Vormittag in de Budike un ſitzt
boch Nachmittag noch wie anſejoſſen — denn ſoll mer
doch eener jrleßen, wenn man da nich aus alle
Faſſongs jeht! — Präf,: Wir wollen Ihnen das
zern glauhen, wiſſen aber noch immer nicht, warum
Sie die Scheibe entzwei geſtoßen haben. — Angekl. :
Sn meine janze jroße Kopploſigkeit loofe ick bei
Schulzen, un — wie finden Se die Jemeinheit —
da figt mein Willem mit drei Saufbriedern un ſingt
immer, det de Fenſter klirren: „O ihr Frauen, zeizende
Frauen, ihr feid der ſcheenſte Schmuck der Natur !“
Ick ſchrie dazwiſchen: „Jebt mich meinen Mann
zetuhr 1“ — aber ſo ’ne Sorte hat ja keenn Reſpelt
nicht vor det zarteſte Weib! Ick hörte blos noch
wat von „Schachtel“, „Schrulle“, „Spinatwachtel“,
aun denn konnte ick de Ihiere von draußen zumaden.
— Bröf.: Vor Wuth haben Sie ſich dann den
Schrubber geholt und die Scheibe zertrümmert. —
MAngekl.: Herr Jerichtshof, wenn ick det nich jedhan
hHätte, ware mein Willem in die Atmungsfäre janz
jſewiſſ jeſtickt. Die hatten ja jequalmt, als wenn ’n
Aoffäthe backt! Da konnte Keener mit ’n Fäbel
durchhau'n. — Der Staatsanwalt beantragt 5 Mart,
und Dder Gerichtshof erfennt auf 3 Mark Geldbuße
event., einen Tag Gefaͤngniß! — Die Angeklagte er—
flärt, daß fie dann wohl „fiben“ müffe, da fie Lade—
wigs größtes Portemonnaie“ nicht habe.




















Landwirthſchaftliches.

Viehmäſtung. Es iſt für jeden Landwirth
gewiß von der hoͤchften Bedeutung, daß ſich ſein Vieh
im gefunden, kraͤftigen Zuſtande befindet. Nır daun
wird es ihm die gehörigen Dienſte leiſten und den
Nıuben briugen fönnen, der für eine gedeihliche Ent—
wiclelung und für ein Empoͤrblühen der Landwirth—
ſchaft unumgänglich erforderlich iſt. Nach dem Be—
finden des Vielſſtaudes iſt mit Recht die ganze Land⸗
wirthſchaft zu beurtheilen. Jeder vernünftige Land⸗
wilh wird daͤher auf die Pflege ſeiner Thiere be—
fonders bedacht ſein und diejenigen Mittel anwenden
Gedeihen derſelben in jeder Hinſicht förderlich
ind.

Es koninit dabei vor allen Dingen auf eine gute
Ernährung und Verdauung an auf einem lebendigen
Zlofflbechfel, wodurch einerſeits dem Blute die kraͤf—
tigenden Stoffe ſchueller zugeführt, audererſeits die
überflüffigen Elemente, die bei längerem Berweilen

maͤftpulber von Gregory u. Bataglin in Zul
nichts als grob geftoßener Maisſamen; das M eı
Thorley’jhe englifde Biehpulver beſteht aud-
gries, Unfrautfamen, Leinkfuchenmehl, Sohatı
und foenum graecum; das Milch⸗ und Mil
der Apotheker enthält: Soda, Alaun, Salpeter.
Wachholderbeeren, Calmus, ShHwefelantimon, Z
bluͤthe und foenum graccum; der Inhalt en
gariſchen Freß⸗ und MilcHpulverS“ ift ein galkge|
{ofe8 Gemijh und das „Holändijhe Viehpul
gar mit Arſenik gemiſcht, weshalb der Haͤndt
verboten iſt. *
Sanz fret von all dieſen Nebeljtänden MB
das vorziüiglichite in jeder Beziehung anzuſehell
„Schweizer Bieh-Mafjftpulver“ (FAl
Albert Roebelen in Stuttgart), weldes zZUM Inı
Theile nur aus Alpenpflanzen (hekanntlich b@er
Nahrung für das Rindvieh), beſteht und I B
der Adutigl. Centralitelle für Handel und Y
u Stutigart keine der im Verzeichntp B. DEr 6
Nerordnung vom 27. Jan. 1890 aufgeführifte
in Apotheken feilzuhaltenden Stoffe enthält, An
freien Handel leicht zu bekommen iſt *
S3 ift gänzlich aunfhädlih ımd dient zull
des Rindviehs, der Schweine und Schafe; }
jedem beliehigen Futter, Grünfütter, Heu, AI
beigemiſcht, bewirkt eine außerordentliche Ner
und eine vorzügliche Verdauung und gibt DeNde
innerhalb 2—3 Voͤchen ein huͤbſches, wohllle
MAuszfehen. Bei den Kühen wird dadurch einl
OHuonkität und eine beffere Qualität der Mil
überhaupt wird das Vieh in gutem Zuſtand!
xicht leicht Frank, ſchnell fett und Daher mA
Auch Pferden kanu das Pulver gexeicht welne
ift der Erfolg ein gleich guter, indem dieſ
uuthiges, ſtolzes Ausſehen, namentlich ſchönlle
Haare bekommen. Die Urtheile der SandWh ı
da3 „Schweizer Bieh-Maft-Bulver“ probitiih
lauten auͤßeroͤrdentlich günſtig.
A
: P
Humoriſtiſches. 6
Ein Sonntagsjäger. VBerkäuferin in 4
kateffen und Wildprethandlung: Ich bedauere jehr, 4
Rebhühner jind leider nicht mehr da; aber hier halle
jehr Imöne Mettwurft, nehmen Sie diefe! — SowAtf
Sa, das wird _mob[„nicf)t gehen. Ich befürchte meine d 2
e8 nicht, daß ich die geſchofſen habe!

— DurgH Nacht zu — Unteroffizier 4

ziren zu einen Rekruten): Leck, Euch wirds M
Kopfe, bevor Shr nicht Jammt und fonders 48 Stun

arreſt befommen habt,“



m Koͤrber äußerſt ſchädlich wirken können, baldigſt

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