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Trotz als von Erregung. Gekleidet war Benedikt in ſchwarze
Hoſe und Rock, aus der Bruſttaſche jah der Zipfel des
weißen Taſchentuches. Als die erſchienenen Zeugen gegen—
über dem Schaffot Aufſtellung genommen hatten, verkündigte
Staatsanwalt Kaͤgel das Toͤdesurtheil und verkündigte zu—
gleich, daß, Da der König von dem Begnadigungsrecht
keinen Gebrauch gemacht habe, der Gerechtigkeit freien Lauf
zu laſſen fei. Bei den lezten Worten des Herrn Staats⸗
anwalts gegen den Scharfrichter Brand: „Und nun walten
Sie Ihres Anıte&“, wurde der Delinquent dem Scharfrichter
übergeben. Der Letztere ergriff mit ſeinen beiden Gehilfen.
den Berbrecher und führte ihn auf das Schaffot. Mit einer
rapiden Schnelligkeit vollzog ſich nun die Execution: Das
Fallbeil fiel mit ſchwerem Schlaͤg und die Leisniger Blut—
hhat war mit dem Blute des Moͤrders geſühnt Die ganze
Procedur hatte kaum dreiviertel Minute gewährt. Während
diefer traurige Akt ſich abſpielte, tobte das Gewitter ganz
gewaltig Gewaltiger Regen ſtrömte hernieder Blitze durch⸗
zuckten das Firmament, Donner folgte auf Donnex. Das
Gewiiter hatte die wenigen Menſchen, die außerhalb des
Gerichtsgebäudes ſich augeſammelt der Termin der Hin—
richtung war, um Aufſehen zu vermeiden, vor dem Publikum
gauz geheim gehalten worden bald zerſtreut. Die Straße
war menichenleer. So zeugt außerhalb des Gerichtsgebäudes
gar nichts von dem Akte der Juſtig,
vollzogen worden war.

Arbeiten des Tandwirths im September.

Hauswirthſchaft Reinigen des Saatgutes;
Weizen beizen. Ackerw irthſchaft Ernte von Acker—
bohuͤen, Flachs, Lupinen, Kartoffeln, Tabak. Beginn der
Rübenernte, Keegrummeternte. Vorbereitung der Herbſtſaat
und Beginn der Roggenſaat gegen Ende des Monats.
Reps nächſäen, wo derſelbe durch den Erdfloh gelitten hat.
— Wiejen. Beendigung der Grummeternte. — Ge—
müſe uard QAbſthaun— Beendigung der Samenernte;
Ernte von Gurken, Kürbiſſen und Melonen ; Pflanzen von
Kohlrabi; Abſchneiden der abſterbenden Spargelſtengel und
Aufhängung derſelben zun Trocknen für Samengewinnung.
Ernte der Wurzel- und Knollengewächfe und Kohlföpfe. —
Obſternte. Okulixen von Kernobſt beenden. — Hopfen—
ban Eymnte des Späthopfens. — Viehheltuns; a)


Nahrung an ſäugende Sauen. , Ferkel zur Zucht auswaͤhlen.
b) Federvieh! Auzmerzen der über vier Jaͤhre alten Thiere,
jowie der Raſſen, die ſich nicht bewährt hHaben. c) Bienen:
Haupt Honigernte. Herbunterſuchung der Stöde. — Wein—
Dau. Sorgfältiger Schutz der täglich zunehmenden Trauben
gegen Plünderung durch Menſch und Vieh; Herrichtung
der Wingertswege, theilweiſes Entblättern, um Luft, Licht
und Wärme hereinzulaſſen; vor Schluß der Weinberge das
Unkraut zu entfernen.

Literariſches.

Einſiedler Kalender. Die Reihe der Kalender für
das Zaͤhr 1891 eroffnet der im Verlage von Benziger u.
Cie. in Einſiedeln erſcheinende Einſiedler Kalender“.
Gleich den früheren Jahrgängen ift derſelbe reich ausge—
flattet; beſpricht alle wichtigen Ereigniſſe der letzten Zeit,
_ fowohl auf politiſchem, wie auf, kirchlichem Gebiete, wobei
Deutſchland beſonders berückſichtigt wird. Außerdem finden
wir Darin die Lebensbeſchreibungen und Bildniſſe vielex im
Verlauf dieſes und des letzten Jahres geſtorbener, ſowie







DE

V 4
auch noch lebender geiſtlicher und weltlicher wurden
ſowie eine Reihe humorvoller Exzählungen mit 3a05 dl
Nobildungen: Das Titelblatt iſt mit einem prad
Bild der heiligen Dreifaltigkeit geſchmückt IM

demjelben noch ein kolorirter Wandkalender und ein yre
Taͤfchenkatenderchen, letzteres zu 20 Pfg. beigegebt!
Einfiedlerfalender kann daher für jedes karhöliſche!
beſtens empfohlen werden. N


Hmmer derjelbe. ,*

Vatterleben der Berg i8 mir zu hoͤch, ich kann M' d

ſteigen Laß uns umfehr'n.“ B 4
„Umfehren? Wie Haibt umfkehren, Iſatchen? Da

gemacht . die theure Reije und nu willſte ſteigen pl02 ‘

Merzent ? * *

Z * 2 ün

Ein Beweis

Iſt der Herr Baron zu Haufe !“ — „Hreili, i 178 Cin


*

* *
Aus der Fnitruktions ftunde. *
Feldwebel (zum Fnfanterijten Dupke) : „Warum ſil
Ernte im Sommer {tatt? (Dupke jchweigt verlegen): - Oß
und da {aat o Siner, daß er auf dem Lande gebore“ M
zonen wurde! ... Damit die Felder für die Her
jrei merden 1“ (
- * *
RNaturgeſchichtliches
Lehrer: Kannft Du mir ſagen, Fritz, wo der Adler?

eat?
Fritz: Auf Felſen, auf hohen Bäume und —
Qehrer : Nun — und ?
Fritz: In Knoyflöchern.

pfl

* *
Sommer-Sogifk. 14
Zunge Dame: „Ach, hier im Walde iſt es doch 4
müthlich !” B
Studioius: „Nicht mahr? Nun denken Sie erl e
Fräulein, wie urgemüthlich e8 im urwalde fein muß !” N

*
. — @urzund bündig. ;
In einer Aneipe fiben zwei Herren Humm und ſtill
Tiichẽ und trinfken ein Slas Bier. Da tritt ein Reifel d 8
ruit: „Rellner, Ddie Sfatkarten !“ und wendet fich Da
beiden Herren mit der Frage: „Sie geftatten wohl, DE {
ſpiele?“
— * 1
Ein junger Offirxier mwurde in einer Schl a HN
verwundet, und die Wundärzte ſuchten lange, aber N
nach.der Mugel. Zenet hielt die fOhmerzhafte Unteriu® 4
halbe Stunde ruhig aus. Endlich fraate er doch, was
fich wollten! „Wir juchen die Kugel!“ — „Die Kune* 9i M
haben Sıe das nicht gleih gejagt“, verfeßte er troden, ' I
ich in der Taſche!“ /

Raͤthſel·Eche. I6
Reimräthfjel: B
Man ſuche ein Sprichwort, deffen Wörter ſich auf e 19
im nachitehenden Saße reimen : .
Nimm Muge Sachjen, fie jingen belt ;mmm
B 14
Aufloſung des Homonym:
Ranke.



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Verantwortlicher Redakteur: Fulius Jeder in .pet”‘ 1
24



Druck und Verlag von Gebr. Huber in deidel

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