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Wochenbeilage zum "Pfälzer Boten" — 1890

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Nr. 40 - Nr. 43 (5. Oktober - 26. Oktober)
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https://doi.org/10.11588/diglit.44275#0158
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ihn, was ihm fehlte. „Baf)nic{)merg peinigt mich“, ſtöhnte
der Narr, „„fürchterlicher . Zahnjdhmerz“. — Jeder der
Fragenden war fogleich hereiß, ihm ein Mittel dagegen

anzurathen. Und Gonella fchrieb alle Rezepte und
ie Namen der Geber auf einen langen Streifen
Rapier, den er bei ſich trug Zur Mittagstafel

bei Hofe erſchien er mit dick verbundenem Kopfe, erbärn—
liche Grimafſen ſchueidend. Was fehlt Dir ?" fragte ihn
ſogleich der Markgraf theilnahnisvoll! Und Gonella ächzte
wie ſchon früher: „Die Bähne! ach, die Zähne! — Sein
Gebieter fänmte nicht, ihm ſofort ein Linderungsmittel an⸗
zugeben. Der Narr ſchrieb daſſelbe auf und zog ſich auf
jein Zimmer zurück. Hier ſchrieb er die geſaninielte Liſte
um, indem er die einzelnen Rathgeber mit ihren Mitteln
nach ihrem Range folgen ließ, den Markgrafen aber ſelbſt⸗
berſtändlich an die Spitze jeßte. Des nächſten Tages er⸗
ſchien er, ſcheinbar wieder wohlauf, beim Markgrafen und
Werreichte ihm die Liſte der Bahnärzte. Als der Fürſt
jeinen Namen an der Spitze, daͤnn jene ſeiner Hofgrößen
las und zuletzt ſogar jämmtliche Marktweiber Farraras
verzeichnel fand, lachte er nicht wenig und räumte ſeinem
Hofnarren den Sieg ein.. SGonella ſtrich ſchmunzelnd ſeine
huͤudert Zechinen ein und labte ſich nach wie vor an der



Tafel mit feurigem Falernerwein.

Gumoriſtiſches.
Barter Wink. n

Dame: „Und haben Sie ſonſt noch etwas aus zurichten?
Bedienter: „Nee, aber wenn ich zu Haufje gefragt werde:
wie viel Trinigeld ich belommen habe — was joll i da jagen ?”

f Erfatz
Frau?! Eaufe Dir doch mal endlich einen neuen Hut.“
Jannn : „Ich finde, daß der alte nodh gAaNzZ aut ift.“
Fran (nach einer Weile): „Nurn, dann faufe mir wenigſtens

einen.“
*

2
- *
— Rechtfertigung. }
„Sie, ich bedank mich ſchön für ſo eine Nacht
geweſen!!
Reijenden ſelber daran
da find daun die armen

Reifender : »6 hedan
— die FIoh’ find 1a förmlich wüthend
Rellner: . „Da_ fınd Ddie HELLEN
Fehuld, weil 1 iD jelten hHerfommen —
Biecher ganz hiagchuneet!

Aus der ShOule
Qehrerin : Wir fommen nun 3u Surhlichtigen Gegenſtänden.
Emilie, gib mir ein Beifpiel!”.
Emilie: „Eine -@fiaéicfiube 4
Qehrerin: „Richtig. ... Hum,
Sophie: Ein Schtüſlelloch 4

*
MähHrend der SEijensahnfahrt.
Dame: „Sit das Gewehr geladen 7“ } :
SKäger: „Ullerdings, Ddamit iedoch kein Unglüd geſchehen
taun werde ich dieſen Kork oben in den Lauf ſtecken!
Die Dame dankt berubist.

Sophie, nenne etwas Anderes!“

*

— —
Großvater: Geors. wilit Du in’8 Theater gehen oder auf

dem Eijel reiten ?” ; !
will auf dem Eſel insz Thealer reiten!”

SGeorg : u30
; @eieaen‘i):iténhmie. ; *
Miether: „Ha, Herr Kraufje, bei Ihnen wird wohl bald

Hochzeit gemacht ? —
—— — Nee, mein Befter, das muß bei mir alles der

Miether machen, laſſen © .

r * ®

Mißverlktändniß. !
Es war ein Herr hier, der nach Shuen. frug?
denn ſeine Garte nicht hiergelaffen ?“
quitirt:“

*

Burſche:
Qieutenant ; „Hat er
Buriche: „Nein, ſie par

arht

eriage {
Hütten 8

; doch et wa . —
Bei der letzten Gereralverjammlung hab’ i peantraat; den
Gehalt unjeres Cajfiers zu erhöhen!“ — „Und ift Dder —

durchgegangen ?“ . — „@eg Antrag nicht aber der Caſſier!“

*
Sin muthiger Freier.
Ich finde es dech zZUum mindeſten fübhn, gleih
ohue Umjchweife bei mir um die Hand meiner Tochter zu bitten
_ Freier: „Allerdings — doh in derartigen Zällen i $ nad
meiner Erfahrung immer die beſte Rolitit, den Stier bei den
Hoͤrnern zu vacken!“ ä R

*
Seine Eitern.
Richter: „Haben Sie noch Eltern?
VBagahund: Früher! als ick beit’t Militär war, haͤtte id
noch n Bater — der Bater hilipp; jebt Hab’ i blos noll
eene Mutier — die Mutter —

*
Bosh aft.
A 6E Erlaube mir/ gnädiges Fräulein,
beiden Korpzbrüder vorzultellen !” /
* Dame (mit einem Blic auf die gleih zerhadten Geſichter
Freut mich fehr .. . frgppante Aehnlichkeit. Wohl Zdᷣitünde?

Mama: {9,
!

Ihnen hier meit

x Unfreiwi

Der Königlidhe Inipekior
München, Oftbahnhof, Herr - G,
gerührt und mar fofort eine Leiche.
aleicher Eigenſchaft in Nordlingen.
Bürzburger General⸗Anzeiger.

*

Ilige Romik.

und. Vorſtand des Babnamt⸗
wurde geſtern von Sclal

Derjelbe: war früher *

5. Sept

; Vermuthung.
„Sage, Freund, Du hHaft Dich ja foeben mit
gezantt.” . )
„Sai das kommit Dfter ver
Ihr ſeid doch nicht etwa aar

Mittel zum Zmwed.
; Da fteht wieder eine ganze Reihe von Köchinnen uni
den Bermählten.“
‚B. : „Natürlih — wenn ein armer Teufel zu einer verfekt!

Deiner Couſii

heimlich vermählt ?”








Köchin kommen will, muß er ſie, halt hHeirathen.“

* *

Sa gdbente ı: !

zur Sran Dr. N.: „Wber, Zrau, Warum gl

denn SIhr Herr Gemahl jebt gar niht mehr auf die Jagd 7 N

ran Doktor: „IH hade ihn das Handwerk gelegt! )

— habe ih lange genug mif angefehen. ‘ Hajen _ 96

die Herren jagen, Böcke jchieBen fie und Affen bringen ſie
heim. Das wäre mir eine faubere Jägerei *

*

Aug eine Prahlerei.

N: „Was iſt nur das für ein widerlicher
Ich habe dies ſchon Öfter bemerkt!” A
B: „Der kommt auz der dritten Etiage Hon der Frau N
Bend ſich die alle paar Wochen mal einen Braten leiſtet
Jäßt je ihn aus purer Prablerei anbrennen, damit es alle L
im Haͤuſe wiſſen.“














Haus freund

— *

veberboten.

Erſter Maler : „ID habe neulich ein dünnes Tannenbreiich,

ſo natürlig wie Marmor bemalt, daß €S, in’8 Wafier gewor!
jofort unterjanf wie echter Marmor-” M
Bweiter Maler: „Ach was, als ih geitern an DEr Stafil
morauf meine „Rolaraegend“ {teht, das Thermometer Hän
jiel Dasfelbe Jofort auf 20 @Gxrad unter Null!“ ; N
Dritter Maler: „Da3 tit noch gar nidts, Mein lel
RBorträt des Baron Stoppekfeld ift 10 natürlichH gemalt, daif
zweimal wöchentlich raitit werden —



* |
Sinjomieriger polnijdher Jude tritt in einen I
nehmen Laden und Hält jidh_ hier mit — Anhänglichteik
der Nähe einer Gruppe von Damen, die d vergeblich bemü
jeinem Duniikreije zu entrinnen. AI MRetter in der Noth k0M
den empfindlichen Naſen ein Junger HELE der ein Flaſchchen H
der Taiche zieht und Die Damen mit Barfüm beſprengt.
wendet fih der Ungewajcdhene entrültet Dem c des D
geruch8 zu, mit den Worten: Nu, wie haißt? Von mir 64
au8 und ich kries nix!?“



Beraͤntwortticher Redakteur:







Druk und VBerlag von Gebr Huber in — |





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