Galerie Flechtheim [Mitarb.]
Der Querschnitt
— 4.1924
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https://doi.org/10.11588/diglit.62257#0100
DOI Heft:
Heft 1
DOI Artikel:Je cherche après Titine
DOI Artikel:Bücher-Querschnitt
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OTTOMAR STARKE
Ottomar Starke Holzschnitt
(aus F. Dostojewski „Der Spieler"
Verlag Buchenau & Reichert, München)
Im Gegensatz zum penetranten Gebahren der heutigen deutschen Kunst, die aus
der Literateneinstellung: Expressionismus, Satyre, Psychoanalyse, den Weg zur
reinen Form, trotz mancher Begabung, weder sucht noch findet, ist der Illustrator
Ottomar Starke ein beherrschtes, man möchte sagen: lateinisches Talent. In
Künstlerkreisen findet er nicht ganz die Beachtung, die er verdient, vielleicht weil
seine Art nicht »neu« erscheint. Wie vieles aber, was neu erschien und vom teut-
schen Kritikus als Ding-an sich bejubelt wurde, ist schon den Weg aller unleben-
digen Dinge gegangen und nur noch eine Angelegenheit des Müllkutschers! Starke
gibt sich nicht die geringste Mühe, ein Prophet zu sein. Er ist ganz einfach ein
sehr kultivierter und temperamentvoller Zeichner. Kein Problematiker, trotzdem
ist das Problem der Komposition in seinen Zeichnungen meistens besser gelöst als
bei den professionellen Problemjockeys. Er sucht das Leben und findet (so muß
es sein!) die Form, das heißt: die lebendige unproblematische Form. Man beachte
seine Illustrationen zur »Armance« und hauptsächlich zum »Spieler«!
E. DE FIORI
60
Ottomar Starke Holzschnitt
(aus F. Dostojewski „Der Spieler"
Verlag Buchenau & Reichert, München)
Im Gegensatz zum penetranten Gebahren der heutigen deutschen Kunst, die aus
der Literateneinstellung: Expressionismus, Satyre, Psychoanalyse, den Weg zur
reinen Form, trotz mancher Begabung, weder sucht noch findet, ist der Illustrator
Ottomar Starke ein beherrschtes, man möchte sagen: lateinisches Talent. In
Künstlerkreisen findet er nicht ganz die Beachtung, die er verdient, vielleicht weil
seine Art nicht »neu« erscheint. Wie vieles aber, was neu erschien und vom teut-
schen Kritikus als Ding-an sich bejubelt wurde, ist schon den Weg aller unleben-
digen Dinge gegangen und nur noch eine Angelegenheit des Müllkutschers! Starke
gibt sich nicht die geringste Mühe, ein Prophet zu sein. Er ist ganz einfach ein
sehr kultivierter und temperamentvoller Zeichner. Kein Problematiker, trotzdem
ist das Problem der Komposition in seinen Zeichnungen meistens besser gelöst als
bei den professionellen Problemjockeys. Er sucht das Leben und findet (so muß
es sein!) die Form, das heißt: die lebendige unproblematische Form. Man beachte
seine Illustrationen zur »Armance« und hauptsächlich zum »Spieler«!
E. DE FIORI
60