DAS MODERNE LUXUSAUTO
Von
PAUL GRÄTZ
Iff a" sa^' eigentlich mit Unrecht, daß die Modegöttin launisch sei und auch Un-
bequemes zur Mode erhebe. Daß dies nicht der Fall ist, beweisen die modernen
Erzeugnisse der Karosseriefabriken. Man bemüht sich jetzt hauptsächlich darum, in
der Karosserie das Elegante mit dem Praktischen zu verbinden und nicht nur auf das
Elegante allein Wert zu legen. Aus diesen Gesichtspunkten heraus sind das heutige
Cabriolet und das Cabriolet-Coupe entstanden. Es sind dies Wagen, die sowohl offen
als auch ganz geschlossen gefahren werden können.
Es gibt zweierlei Arten von Automobilbesitzern: Solche, die selbst fahren, und
solche, die das Lenkrad nicht berühren, sondern diese Arbeit dem Chauffeur über-
lassen. Der Wagenbesitzer, der selbst fährt, wird selbstverständlich das Cabriolet
wählen, einen Wagen, der leicht in einen offenen vier- oder fünfsitzigen Wagen ver-
wandelt werden kann.
Anders das Cabriolet-Coupe. Ein Wagen, der zum erstenmal im richtigen Aufbau
den offenen Reisewagen mit dem geschlossenen Stadtwagen verbindet. Man kann den
Wagen vollkommen offen als Tourenwagen fahren, aber auch durch Aufstellen der
Seitenscheiben der Türen sowie der Mittelscheibe, zwischen Chauffeur- und Fondsitz
erreichen, daß man im Wagen auch bei allergrößter und schärfster Fahrt Schutz
gegen die Belästigung des Windes hat. Es ist nicht mehr nötig, daß unsere Damen
mit um den Kopf gewickelten Schleiern ins Theater fahren müssen, denn einige leichte
Handgriffe genügen, den offenen Wagen sofort in ein komfortables, vollständig ge-
schlossenes Coupe zu verwandeln. Es ist selbstverständlich, daß diese Wagen sämt-
liche Bequemlichkeiten, die zum angenehmen Fahren gehören, aufweisen. Die Not-
sitze sind in elegante Schränke versenkt, die äußerlich überhaupt nicht erkennen
lassen, daß ein Notsitz vorhanden ist. Das Material dieser Schränke besteht aus den
schönsten, mit den feinsten Intarsien eingelegten Edelhölzern. Die Sitzbezüge sind
weichstes, feinstes Leder oder Tuch nach dem persönlichen Geschmack des Besitzers
oder der Besitzerin.
Es werden heute Wagen fabriziert, die, in Verkennung des Gebrauches, innen oft
überladen und vollkommen zwecklos ausgestattet sind. Es ist sehr schwer für den
Fabrikanten, hier den Mittelweg zu finden, denn nicht selten kommt es vor, daß der
Käufer, an Luxus und seine reiche Umgebung gewöhnt, auch das Übertriebene seiner
Wohnstätte in seinem Wagen zum Ausdruck bringen will. Da heißt es dann mit mil-
dernder Hand einzugreifen und das Überladene vom Feinen und Wertvollen zu
scheiden. Es ist selbstverständlich, daß Menschen mit ausgeprägtem Geschmack auch
ihren Wagen nach ihren Angaben und gerade ihrer Eigenart entsprechend bauen lassen
wollen. Das Verstehen dieser Wünsche ihrer Kunden hat sich schon seit Jahren die
bei uns jetzt schon sehr eingeführte und so rühmlich bekannte Automobil- und
Karosseriefabrik »SZAWE« zum Grundsatz gemacht. Wir bringen eine Anzahl der
eben beschriebenen Typen dieser Firma zur Schau und hoffen, daß unsere Leser mit
Verständnis den Fortschritt in unseren deutschen Fabrikaten erkennen werden, die
den Ausländer nicht um ein Jota vorkommen lassen, ihm im Gegenteil durch ihre
Neuerungen, ihre geschmackvolle, künstlerisch auf hoher Stufe stehende Arbeit
manche Nuß in der Kunst des Kopierens aufgeben.
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Von
PAUL GRÄTZ
Iff a" sa^' eigentlich mit Unrecht, daß die Modegöttin launisch sei und auch Un-
bequemes zur Mode erhebe. Daß dies nicht der Fall ist, beweisen die modernen
Erzeugnisse der Karosseriefabriken. Man bemüht sich jetzt hauptsächlich darum, in
der Karosserie das Elegante mit dem Praktischen zu verbinden und nicht nur auf das
Elegante allein Wert zu legen. Aus diesen Gesichtspunkten heraus sind das heutige
Cabriolet und das Cabriolet-Coupe entstanden. Es sind dies Wagen, die sowohl offen
als auch ganz geschlossen gefahren werden können.
Es gibt zweierlei Arten von Automobilbesitzern: Solche, die selbst fahren, und
solche, die das Lenkrad nicht berühren, sondern diese Arbeit dem Chauffeur über-
lassen. Der Wagenbesitzer, der selbst fährt, wird selbstverständlich das Cabriolet
wählen, einen Wagen, der leicht in einen offenen vier- oder fünfsitzigen Wagen ver-
wandelt werden kann.
Anders das Cabriolet-Coupe. Ein Wagen, der zum erstenmal im richtigen Aufbau
den offenen Reisewagen mit dem geschlossenen Stadtwagen verbindet. Man kann den
Wagen vollkommen offen als Tourenwagen fahren, aber auch durch Aufstellen der
Seitenscheiben der Türen sowie der Mittelscheibe, zwischen Chauffeur- und Fondsitz
erreichen, daß man im Wagen auch bei allergrößter und schärfster Fahrt Schutz
gegen die Belästigung des Windes hat. Es ist nicht mehr nötig, daß unsere Damen
mit um den Kopf gewickelten Schleiern ins Theater fahren müssen, denn einige leichte
Handgriffe genügen, den offenen Wagen sofort in ein komfortables, vollständig ge-
schlossenes Coupe zu verwandeln. Es ist selbstverständlich, daß diese Wagen sämt-
liche Bequemlichkeiten, die zum angenehmen Fahren gehören, aufweisen. Die Not-
sitze sind in elegante Schränke versenkt, die äußerlich überhaupt nicht erkennen
lassen, daß ein Notsitz vorhanden ist. Das Material dieser Schränke besteht aus den
schönsten, mit den feinsten Intarsien eingelegten Edelhölzern. Die Sitzbezüge sind
weichstes, feinstes Leder oder Tuch nach dem persönlichen Geschmack des Besitzers
oder der Besitzerin.
Es werden heute Wagen fabriziert, die, in Verkennung des Gebrauches, innen oft
überladen und vollkommen zwecklos ausgestattet sind. Es ist sehr schwer für den
Fabrikanten, hier den Mittelweg zu finden, denn nicht selten kommt es vor, daß der
Käufer, an Luxus und seine reiche Umgebung gewöhnt, auch das Übertriebene seiner
Wohnstätte in seinem Wagen zum Ausdruck bringen will. Da heißt es dann mit mil-
dernder Hand einzugreifen und das Überladene vom Feinen und Wertvollen zu
scheiden. Es ist selbstverständlich, daß Menschen mit ausgeprägtem Geschmack auch
ihren Wagen nach ihren Angaben und gerade ihrer Eigenart entsprechend bauen lassen
wollen. Das Verstehen dieser Wünsche ihrer Kunden hat sich schon seit Jahren die
bei uns jetzt schon sehr eingeführte und so rühmlich bekannte Automobil- und
Karosseriefabrik »SZAWE« zum Grundsatz gemacht. Wir bringen eine Anzahl der
eben beschriebenen Typen dieser Firma zur Schau und hoffen, daß unsere Leser mit
Verständnis den Fortschritt in unseren deutschen Fabrikaten erkennen werden, die
den Ausländer nicht um ein Jota vorkommen lassen, ihm im Gegenteil durch ihre
Neuerungen, ihre geschmackvolle, künstlerisch auf hoher Stufe stehende Arbeit
manche Nuß in der Kunst des Kopierens aufgeben.
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