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Galerie Flechtheim [Contr.]
Der Querschnitt — 4.1924

DOI issue:
Heft 4
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Wedderkop, Hermann von: Richard Götz: Ein Lebensbild
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https://doi.org/10.11588/diglit.62257#0437

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des Täglichen etwa weniger monoton ginge. Monotonie für den Außen-
stehenden, für Götz die täglich sich erneuernde Aufregung.
Götz ist nötig, von einem einsichtigen Schicksal eingesetzt, um die Ent-
wicklung zu beargwöhnen. Nicht, indem er aktiv in sie eingriffe — für
solche Arbeit verfügt er nicht über genügend Lust an Sterilität —, sondern
als ein unverrückbares, widerstandsfähiges Hindernis für untrainierte Stür-
mer. Während diese hellen bzw. trüben Auges in die neue Zeit streben,
strebt Götz in seinen Gericault hinein und ist aufs höchste gespannt auf
die Entwicklung seines Helden.
Er ist ein Weiser — schwer zu beschleichen —, an den der Geschäftige
seine Zeit verliert. Er bleibt konstant. Die einzige Veränderung der letzten
Zeit, unvorhergesehen — phänomenal für seine Verhältnisse — ist, daß er
seit einem halben Jahr jeden Abend Ananasbowle trinkt.


Gericault Zeichnung. (Mit Genehmigung des Herrn Bibliothekars der
Ecole des Beaux Arts)


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