s £ob oun Binge
Die fterrlictjst öegenb am ganze Rbel
Defi Is bie öegenb nun Binge:
£s roadjst ber allerbeste Wei,
Der Sdjarlactj roadjst bei Binge.
Die g’[tt)icfct[te Sdjiffleut bie mer finbt,
Deß sin bie Schiffer nun Binge,
Un sicht’mer in TBeenz e bübsdjes Kinb,
IDo is=es her? Dun Binge!
Ke Coch is uf ber ganze Welt
So berühmt roie best nun Binge,
Ke Corn so heck ins IDasser g’stellt
[Die ber im Rhei bei Binge.
Die Blaus num Bisctjof fjatto, sidj!
Sin g’schtpumme bis noch Binge;
Ke ö’schicht mar je so ferchterlich
Wie selli bort bei Binge.
Unb bie heilig ljilbegarb bie war
halt aach b’rheem in Binge
Un war sibtissin bort sogar —
Defj alles war in Binge.
ös is e roahri fjerrlsctjkeit
Defi liebe kleene Binge:
Blei Dater unb Blutter un all mei Ceut
Ja mir sin all nun Binge!
Franz non Kobell
Aus „Künstlerischer Wandschmuck“,
Verlag Teubner und Voigtländer, Leipzig.
H. v. Volkmann.
Der Rhein bei Bingen.
Der Rhein bei Bingen.
ie freie Schweiz gibt alljährlich ein Buch
über Handel und Industrie heraus, in
welchem u. a. auch so und so viel Hekt-
are als unfruchtbares d. h. unbenutztes
Land bezeichnet werden, bloss weil hier-
bei nur Gletscher und Eisgefilde in Betracht
kommen. Die biederen Autoren vergessen aber,
dass gerade diese unwirtlichen Gegenden am
meisten Geld einbringen, da ja die wichtigste:
die Fremden-Industrie, sonst nicht zu denken
wäre. Ähnliches könnte man vom Rheine sagen,
denn es gibt sicher dort zahlreiche Gegenden,
wo der Fremdenverkehr, wenn er mit Intelligenz
eingeführt werden könnte, ganz andere Reich-
tümer hervorbringen würde, als alle möglichen
gewerblichen oder bergwerklichen Unternehmen.
Heute sei hier einmal von einem schönen Strich
Landes geredet, den die wenigsten Reisenden
eines intimeren Geniessens zu würdigen verstehen,
weil sie, wie immer, wenn sie in der Eisenbahn
sitzen, nur auf vielgedruckte Namen „herein-
fallen“.
Die Strecke von Bingen bis Trechtingshausen,
die man zu Fuss in zwei Stunden gemächlich
250
Die fterrlictjst öegenb am ganze Rbel
Defi Is bie öegenb nun Binge:
£s roadjst ber allerbeste Wei,
Der Sdjarlactj roadjst bei Binge.
Die g’[tt)icfct[te Sdjiffleut bie mer finbt,
Deß sin bie Schiffer nun Binge,
Un sicht’mer in TBeenz e bübsdjes Kinb,
IDo is=es her? Dun Binge!
Ke Coch is uf ber ganze Welt
So berühmt roie best nun Binge,
Ke Corn so heck ins IDasser g’stellt
[Die ber im Rhei bei Binge.
Die Blaus num Bisctjof fjatto, sidj!
Sin g’schtpumme bis noch Binge;
Ke ö’schicht mar je so ferchterlich
Wie selli bort bei Binge.
Unb bie heilig ljilbegarb bie war
halt aach b’rheem in Binge
Un war sibtissin bort sogar —
Defj alles war in Binge.
ös is e roahri fjerrlsctjkeit
Defi liebe kleene Binge:
Blei Dater unb Blutter un all mei Ceut
Ja mir sin all nun Binge!
Franz non Kobell
Aus „Künstlerischer Wandschmuck“,
Verlag Teubner und Voigtländer, Leipzig.
H. v. Volkmann.
Der Rhein bei Bingen.
Der Rhein bei Bingen.
ie freie Schweiz gibt alljährlich ein Buch
über Handel und Industrie heraus, in
welchem u. a. auch so und so viel Hekt-
are als unfruchtbares d. h. unbenutztes
Land bezeichnet werden, bloss weil hier-
bei nur Gletscher und Eisgefilde in Betracht
kommen. Die biederen Autoren vergessen aber,
dass gerade diese unwirtlichen Gegenden am
meisten Geld einbringen, da ja die wichtigste:
die Fremden-Industrie, sonst nicht zu denken
wäre. Ähnliches könnte man vom Rheine sagen,
denn es gibt sicher dort zahlreiche Gegenden,
wo der Fremdenverkehr, wenn er mit Intelligenz
eingeführt werden könnte, ganz andere Reich-
tümer hervorbringen würde, als alle möglichen
gewerblichen oder bergwerklichen Unternehmen.
Heute sei hier einmal von einem schönen Strich
Landes geredet, den die wenigsten Reisenden
eines intimeren Geniessens zu würdigen verstehen,
weil sie, wie immer, wenn sie in der Eisenbahn
sitzen, nur auf vielgedruckte Namen „herein-
fallen“.
Die Strecke von Bingen bis Trechtingshausen,
die man zu Fuss in zwei Stunden gemächlich
250