lieh das satte Rostbraun, in dem die matte Sonne
des Spätjahrs das welke Laub der Schälwälder
erglühen lässt.
Aber Farben lassen sich so wenig mit Worten
schildern wie Musik: drum sei es hiermit genug.
Man sollte aber doch wieder Rheinlandschaften
malen!
F. Luthmer.
M. Clarenbach.
Blick auf Caub und Gutenfels.
Der tapfre Hlaruck.
€ine Crzätjlung aus ben Befreiungskriegen oon IDilljelm Sdjäfer.
Als ber JRehlhänbler unb oormalige Douane-
leutnant Darocquier, ben bie Cauber kurzweg
TRaruck nannten, am oorleßten Dezemberabenb
bes Jahres 1813 noch einmal mit ber saterne
burdj ben Keller ging unb bie Riegel an bem
großen Tor ber Husfabrt prüfte, hob [idj ganz
hinten aus ben Säcken eine Gestalt, bie ihn leise
bei [einem Dornamen TTicolas rief, [obaß er wohl
für einen Hugenblick aufs heftigste ersdj rocken
war, bann aber an ber Sprache merkte, baß sein
jüngerer Bruber hinter ihm stanb, ber bis zum
Frühjahr brüben bei ber Douane gewesen, nachher
aber in bas fjeer TTapoleons geforbert worben war
unb [ich jcht im Dunkeln eingesdjlichen hatte.
Das gab nun kein lautes, nicht einmal ein
herzliches IDiebersehn; benn JTIaruck fühlte [ich
als Franzose [eit ben [elt[amen Gerüchten non
ber Dölkerschladjt bei Leipzig unbehaglidj genug
am Rhein. Fr ging also oorsidjtig auf ben Bruber
zu, hob bie saterne hod], unb als er [ah, baß er
keine Uniform mehr trug unb zwar [ehr oerfroren
unb zerlumpt aber [onst nidjt oerbädjtig aussah,
nur überall weiß non ben JTIeljIsäcken: flüsterte
er ihm zu, hier ruhig zu warten, unb ging mit
[einer saterne Sdjritt für Sdjritt wie [onst, hier
unb ba bie suken prüfenb, über bie kleine Fjolz-
treppe in ben Flur hinauf, wo seine Frau gerabe
bie fjaustüT oerriegelte. Fr half ihr, bie sdjroere
Stange oorzulegen, ging wie [onst in bie lDirts-
stube, wo nach ben letzten Sästen sefton wieber
gesdjrubbt worben war unb alle Fenster offen
[tanben, [obaß bie kleine Hängelampe in ber
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des Spätjahrs das welke Laub der Schälwälder
erglühen lässt.
Aber Farben lassen sich so wenig mit Worten
schildern wie Musik: drum sei es hiermit genug.
Man sollte aber doch wieder Rheinlandschaften
malen!
F. Luthmer.
M. Clarenbach.
Blick auf Caub und Gutenfels.
Der tapfre Hlaruck.
€ine Crzätjlung aus ben Befreiungskriegen oon IDilljelm Sdjäfer.
Als ber JRehlhänbler unb oormalige Douane-
leutnant Darocquier, ben bie Cauber kurzweg
TRaruck nannten, am oorleßten Dezemberabenb
bes Jahres 1813 noch einmal mit ber saterne
burdj ben Keller ging unb bie Riegel an bem
großen Tor ber Husfabrt prüfte, hob [idj ganz
hinten aus ben Säcken eine Gestalt, bie ihn leise
bei [einem Dornamen TTicolas rief, [obaß er wohl
für einen Hugenblick aufs heftigste ersdj rocken
war, bann aber an ber Sprache merkte, baß sein
jüngerer Bruber hinter ihm stanb, ber bis zum
Frühjahr brüben bei ber Douane gewesen, nachher
aber in bas fjeer TTapoleons geforbert worben war
unb [ich jcht im Dunkeln eingesdjlichen hatte.
Das gab nun kein lautes, nicht einmal ein
herzliches IDiebersehn; benn JTIaruck fühlte [ich
als Franzose [eit ben [elt[amen Gerüchten non
ber Dölkerschladjt bei Leipzig unbehaglidj genug
am Rhein. Fr ging also oorsidjtig auf ben Bruber
zu, hob bie saterne hod], unb als er [ah, baß er
keine Uniform mehr trug unb zwar [ehr oerfroren
unb zerlumpt aber [onst nidjt oerbädjtig aussah,
nur überall weiß non ben JTIeljIsäcken: flüsterte
er ihm zu, hier ruhig zu warten, unb ging mit
[einer saterne Sdjritt für Sdjritt wie [onst, hier
unb ba bie suken prüfenb, über bie kleine Fjolz-
treppe in ben Flur hinauf, wo seine Frau gerabe
bie fjaustüT oerriegelte. Fr half ihr, bie sdjroere
Stange oorzulegen, ging wie [onst in bie lDirts-
stube, wo nach ben letzten Sästen sefton wieber
gesdjrubbt worben war unb alle Fenster offen
[tanben, [obaß bie kleine Hängelampe in ber
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