H. E. Pohle, A. Schönnenbeck, W. Schreuer, die beiden
Sohn-Rethel, F. Westendorp, Fritz von Wille.
Außerdem sind weder Ö. Heichert, noch G. Janssen,
noch Jernberg, noch E. Kampf, noch Schneider- Didam
nach ihrer Bedeutung vertreten, nur Clarenbach, Funck,
A. Kampf, Lins, Macco, Mühlig, Petersen, Rocholl, Spatz,
Wendling sind mit charakteristischen Bildern da; die aber
können allein den vielen alten das Gegengewicht nicht
halten.
Ich meine, es würde weder besondere Mühe noch
Zeit kosten, von den genannten Künstlern (die jüngst
aufgetretenen vorläufig außer acht gelassen) je ein gutes
Bild zu finden, das ihre Art verdeutlicht. Diese Bilder,
es würden etwas über dreißig sein, in einem hellen Saal
vereinigt mit einem Dutzend Plastiken unserer tapferen
Bildhauerschule würden die Summe von Eigenart und
tüchtigem modernem Können öffentlich zeigen, die bis-
lang nur dem Eingeweihten bekannt ist. Ich meine, das
ist mehr als ein Vorschlag, das ist eine dringende
Forderung, die mit einzelnen Personen nichts mehr zu
tun hat, eine Pflicht, gegen deren Erfüllung wohl kaum
ein Grund vorliegt. Der Platz ist da, das Geld — es
wird oft für ein einziges Bild ausgegeben, was sie ins-
gesamt erfordern würden. Wenn wirklich kein Fonds da
ist, wir haben reiche Leute, nehme ein jeder sich einen
einzelnen aufs Korn. Ich glaube nicht, daß einer unter
den genannten Künstlern sich weigern wird, zu einem
solchen Zweck ein ausgesucht schönes Werk zu einem
billigen Preis zu geben. Ein Entgegenkommen wäre das
andere wert. Und ob diese besonders guten Werke da
sind: die Titel liegen einem förmlich auf der Zunge.
Und wenn wirklich einer einmal noch viel Besseres malt,
dann wird es auch nichts schaden, wenn er zweimal ver-
treten ist.
Die anderen Säle würden dadurch eine Besserung
erfahren; denn der Clarenbach im großen Saal hat wohl
jedem gezeigt, wie unmöglich es ist, ein starkes modernes
Henrik Nordenberg.
Genrebild.
Aus der Pfingst-Ausstellung des Kunst-
vereins für die Rheinlande und Westfalen.
Alexander Bertrand.
Lütt Malen.
Aus der Pfingst-Ausstellung des Kunst-
vereins für die Rheinlande und Westfalen.
Bild mitten zwischen die alten zu hängen. Die freien
Plätze fänden wohl rasch ihre Ausfüllung. Da wäre z. B.
Th. Schüz, der einen Platz brauchen könnte.
Im nächsten Jahr haben wir die große internationale
Ausstellung, die zum zweitenmal Kenner und Kritiker
nach Düsseldorf führen wird. Sollte bis dahin die Kunst-
halle nicht stark gemacht werden können, diese Re-
präsentationspflicht zu erfüllen, nicht zum Schaden unserer
schönen Stadt, die den Titel einer Kunst-Metropole be-
haupten muß, und zur Ermunterung ihrer tüchtigen
jungen Künstlerschaft. S.
Holländisches Kunstgewerbe in Turin 1902.
Ich weiß noch gut, wie ich mit Peter Behrens in der
vergangenen Düsseldorfer Ausstellung am Rhein hinging
und der Mann, dessen Hamburger Vestibül auf der selben
Turiner Ausstellung so würdig und erfolgreich deutsches
Wesen vertrat, Worte des höchsten Lobes über die Nieder-
länder sprach, daß ihre Ausstellung so ziemlich allein
den Eindruck einer modernen Kultur von bestimmtem
Volkscharakter gäbe, in der die altjavanische Kunst nicht
als fremder Einfluß, sondern als lebendiges Element zu
erkennen sei. Daran mußte ich denken, als ich jetzt aus
der Krefelder Ausstellung von ähnlicher Bewunderung
erfüllt zurückkam. Da war es mir dann lieb, als ich von
meinem Bücherbrett einen schönen Band mit der Auf-
schrift: I. Internationale Ausstellung für moderne de-
korative Kunst in Turin 1902 (Verlag A. Koch, Darmstadt)
herunterholen und die Turiner Leistungen der Nieder-
länder in guten Abbildungen mit dem soeben Geschauten
vergleichen konnte. Dabei durchblätterte ich den ganzen
Band und so im Überfliegen wurde mir doch der Wert
solcher Sammelwerke sehr deutlich.
357
Sohn-Rethel, F. Westendorp, Fritz von Wille.
Außerdem sind weder Ö. Heichert, noch G. Janssen,
noch Jernberg, noch E. Kampf, noch Schneider- Didam
nach ihrer Bedeutung vertreten, nur Clarenbach, Funck,
A. Kampf, Lins, Macco, Mühlig, Petersen, Rocholl, Spatz,
Wendling sind mit charakteristischen Bildern da; die aber
können allein den vielen alten das Gegengewicht nicht
halten.
Ich meine, es würde weder besondere Mühe noch
Zeit kosten, von den genannten Künstlern (die jüngst
aufgetretenen vorläufig außer acht gelassen) je ein gutes
Bild zu finden, das ihre Art verdeutlicht. Diese Bilder,
es würden etwas über dreißig sein, in einem hellen Saal
vereinigt mit einem Dutzend Plastiken unserer tapferen
Bildhauerschule würden die Summe von Eigenart und
tüchtigem modernem Können öffentlich zeigen, die bis-
lang nur dem Eingeweihten bekannt ist. Ich meine, das
ist mehr als ein Vorschlag, das ist eine dringende
Forderung, die mit einzelnen Personen nichts mehr zu
tun hat, eine Pflicht, gegen deren Erfüllung wohl kaum
ein Grund vorliegt. Der Platz ist da, das Geld — es
wird oft für ein einziges Bild ausgegeben, was sie ins-
gesamt erfordern würden. Wenn wirklich kein Fonds da
ist, wir haben reiche Leute, nehme ein jeder sich einen
einzelnen aufs Korn. Ich glaube nicht, daß einer unter
den genannten Künstlern sich weigern wird, zu einem
solchen Zweck ein ausgesucht schönes Werk zu einem
billigen Preis zu geben. Ein Entgegenkommen wäre das
andere wert. Und ob diese besonders guten Werke da
sind: die Titel liegen einem förmlich auf der Zunge.
Und wenn wirklich einer einmal noch viel Besseres malt,
dann wird es auch nichts schaden, wenn er zweimal ver-
treten ist.
Die anderen Säle würden dadurch eine Besserung
erfahren; denn der Clarenbach im großen Saal hat wohl
jedem gezeigt, wie unmöglich es ist, ein starkes modernes
Henrik Nordenberg.
Genrebild.
Aus der Pfingst-Ausstellung des Kunst-
vereins für die Rheinlande und Westfalen.
Alexander Bertrand.
Lütt Malen.
Aus der Pfingst-Ausstellung des Kunst-
vereins für die Rheinlande und Westfalen.
Bild mitten zwischen die alten zu hängen. Die freien
Plätze fänden wohl rasch ihre Ausfüllung. Da wäre z. B.
Th. Schüz, der einen Platz brauchen könnte.
Im nächsten Jahr haben wir die große internationale
Ausstellung, die zum zweitenmal Kenner und Kritiker
nach Düsseldorf führen wird. Sollte bis dahin die Kunst-
halle nicht stark gemacht werden können, diese Re-
präsentationspflicht zu erfüllen, nicht zum Schaden unserer
schönen Stadt, die den Titel einer Kunst-Metropole be-
haupten muß, und zur Ermunterung ihrer tüchtigen
jungen Künstlerschaft. S.
Holländisches Kunstgewerbe in Turin 1902.
Ich weiß noch gut, wie ich mit Peter Behrens in der
vergangenen Düsseldorfer Ausstellung am Rhein hinging
und der Mann, dessen Hamburger Vestibül auf der selben
Turiner Ausstellung so würdig und erfolgreich deutsches
Wesen vertrat, Worte des höchsten Lobes über die Nieder-
länder sprach, daß ihre Ausstellung so ziemlich allein
den Eindruck einer modernen Kultur von bestimmtem
Volkscharakter gäbe, in der die altjavanische Kunst nicht
als fremder Einfluß, sondern als lebendiges Element zu
erkennen sei. Daran mußte ich denken, als ich jetzt aus
der Krefelder Ausstellung von ähnlicher Bewunderung
erfüllt zurückkam. Da war es mir dann lieb, als ich von
meinem Bücherbrett einen schönen Band mit der Auf-
schrift: I. Internationale Ausstellung für moderne de-
korative Kunst in Turin 1902 (Verlag A. Koch, Darmstadt)
herunterholen und die Turiner Leistungen der Nieder-
länder in guten Abbildungen mit dem soeben Geschauten
vergleichen konnte. Dabei durchblätterte ich den ganzen
Band und so im Überfliegen wurde mir doch der Wert
solcher Sammelwerke sehr deutlich.
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