Drachenfels.
Von R. Püttner.
Aus „Rhein fahrt“, Verlag
A. Kröner, Stuttgart.
Huf bem Dradjenfels.
fjodj stanb id] auf Dem Dradjenfels;
Id] hob bie fjanb, id] biß bie Tippen.
JTIein Jagbhunb, freubigen Gebells,
Sd]lug an im Wiberhall ber Klippen.
Er flog hinab, er flog hinan.
Er flog, als ob ein TOilb ihm liefe;
Id] aber stanb, ein froher mann,
Unb bog hinab midj in bie Tiefe.
In seiner Trauben luft’ger 3ier,
Der bunkelroten roie ber gelben.
Sah id] bas Rheintal unter mir
Wie einen Römer grün sid] roölben.
Das ist ein Kelch! — Die Sage träumt
Bn seinem Raub auf moos’ger Sinne;
Der Wein, ber in bem Becher sdjäumt,
Ist bie Romantik, ist bie fflinne!
tja, wie er sprüljt: Kampf unb Turnier!
Die Wangen glühn, bie herzen klopfen!
Es blitst ber beim unb bas Disir,
Unb sdjöne, frisd]e Wunben tropfen!
Unb hod] im Erker sinnenb steht,
Dor ber sid] senken alle Fahnen! -
Was bin id] so becoegt ? — Was roeht
Durch meine Brust ein sel’ges Ahnen ?
Feröinanb Freiligratlj.
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