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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 6.1903

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Heft 10
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https://doi.org/10.11588/diglit.45537#0234

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geb. am 6. März 1827, ist zwar seiner Ab-
stammung nach kein Westfale,hat aberdurch
seine Vertonung Klaus Grothscher Texte der
Tonkunst recht eigentlich das Gebiet derro-
then Erde erschlossen. Seine Tonmuse,die ihn
zu zahlreichen Liedern, einer Symphonie,zwei
Canonsuiten, einer Violinsonate, sowie Bear-
beitungen altdeutscher Volkslieder für drei
Stimmen angeregt hat, zeichnet sich durch
eine gewinnende Treuherzigkeit und durch
einen stark volksthümlichen Zug aus. Es
könnte kein congenialerer Musiker zu Klaus
Groth gefunden werden als Grimm, und da-
durch'wächst er zum Hauptvertreter der
westfälischen Tonkunst empor.
Prof. Dr. Grimms Wiege stand in Pernau in Liv-
land. Auf der DorpaterUniversität erwarb er
sich das Oberlehrerdiplom zu frühzeitig, um

schon amtiren zu können und zwar zu seinem
Glück. Denn dadurch wurde er auf die Haus -
lehrerei hingewiesen und von der Petersbur-
ger Familie Tunder angestellt, welche soviel
Interesse an seiner nicht mehr einzudämmen-
den Musicirlust nahm, dass sie ihm den Be-
such des Leipziger Conservatoriums ermög-
lichte. Hier erhielt er tüchtige Unterweisung
und durch die Beispiele des Schumannschen
Ehepaars, Franz Liszts, Joachims, des jun-
gen Brahms reichste Anregung. Im Jahre
1855 ging er nach Göttingen, wo ersieh ei-
nen häuslichen Herd gründete, folgte dann
1860 einer Berufung zur Leitung des Musik-
vereins in Münster in Westfalen, wo erbisvor
wenigen Jahren eine ausserordentlich er -
spriessliche Thätigkeit als Pädagog und
Musikdirector entfaltet hat.
Dr. Otto Neitzel.

Stich u. Druck: Berliner Musikalien Druckerei G.m.b. H. Charlottenburg.
 
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