seinem Lübke nun and] noch seinen Luborff tjinzu-
bekommt, bat es allen anbern beutsdjen Provinzen
TRuster ber wissensdjaftlidjen unb künstlerisdjen
Aufnahme oorzuzeigen.
Unb nun besit^t es zum Überfluß audj noch
eine poetisdje Flufnabme: bas bekannte Buch non
Fenin Sdjücking unb Ferbinanb Freiligratlj: „Das
malerisdje unb romantisdje Westfalen“, bas nidjt
weniger gut ist als Lanbsdjaftssdjilberung unb bas
namentlich burdj einige Didjtungen ber Droste
nodj eine besonbere Weibe enthält. Leiber sinb
im Laufe einiger Huflagen 3usäße unb Reimereien
bazugekommen, bie bas Werk gemeinsam mit
nicht immer glücklidjen mobernen Abbilbungen
entstellen. Der jetzige fjerausgeber Cubroig Fenin
Sdjücking, ein Enkel Sdjückings, süllte barauf
bringen, bas Dermädjtnis seines Großvaters im Stil
ber Urauflage wieberherzustellen.
Inbem wir auf soldje Werke zurückgeben konn-
ten, mar es nur eine Sache ber Auswahl, bie
Ardjitekturen bieses fjeftes zusammenzustellen,
wobei wir nodj bie tätige Rlitljilfe ber TTTaler
fjeinridj Deiters unb Dugust Sdjlüter erfuhren.
Ihnen oerbanken wir audj bie malerisdjen Dar-
stellungen westfälisdjer Fanbsdjaft. 6ern hätten wir
audj im übrigen bie westfälisdje JTTalerei, nament-
lidj bie alte, ber Ardjitektur zur Seite gestellt: wir
fanben in biesem Fjeft keinen Raum unb hoffen,
wenigstens ben fjauptwerken unter ben alten west-
fälisdjen Tafelbilbern ge-
legentlidj ber Düslelborfer
Ausstellung im Jahre 1904
gerecht zu werben. Hur
zugunsten ssbolf Sdjön-
nenbecks haben wir eine
Ausnahme gemadjt, weil
seine völlig unbekannten
Silber zu seljredjt westfä-
lisdjes Volk zeigen unb
so eine Ergänzung zu
benDarstellungen westfä-
lisdjer Fanbsdjaft geben.
TTIeljr Raum blieb uns
für bie westfälisdje Didj-
tung, ba uns hier keine
Abbilbungen besdjränk-
ten. Hlan barf seit ber
Annette non Droste=fjüls-
hoff über westfälisdjeDidj-
tung spredjen. Filiencron ist nicht so Ijolsteinsdj,
Brentano nidjt so rheinisdj, selbst J. P. fjebel
nidjt so sdjwarzwälbsdj wie sie westfälisdj. Ein selt-
sames Problem ist es, baß gerabe sie, bie Frau unter
ben brei westfälisdjen Genies: Annette, Grabbe,
ljille, zur Dollenbung gekommen ist, wäljrenb bei
ben beiben Rlännern bas eigentliche westfälisdje
Wesen zur Ridjtvollenbung, zur Selbstzerstörung
brängt. Die Toten Annette unb Grabbe sinb ebenso-
setjr bekannt, wie Peter Fjille, ber Febenbe, unbe-
kannt. So ergab es sidj non selbst, in biesem Fjeft
nur über ihn zu spredjen. Ein Genie gleich ihm
war ber zu früh gestorbene Julius Petri nidjt, aber
eine Begabung, bie sidj zu einem feinen, mehr
beutsdjen als westfälisdjen Dichter ausgewadjsen
hätte; wir geben aus seinem Radjlaß, ben Erich
Sdjmibt unter bem Titel „Rote Erbe“ herausgab,
bie innige Erzählung „Rlutterloljn". Fester im
Ijeimatlidjen Beben steljt Ferbinanb Krüger, ein
Dialektbidjter, bem zuliebe bas beutsdje Lesepubli-
kum audj nodj Westfälisdj lernen muß, wie es
Rleddenburgisdj unb Sdjlesisdj gelernt hat. Don
ben jüngeren Didjtern We|tfalens versudjten wir
eine Auswahl Lanbsdjaftsbilber zu geben. Rur
hier wollen wir baran erinnern, baß Kortüms
Jobsiabe im Jahre 17X4 in TRünster i. W. zuerst
als „Leben, JReinungen unb Taten non fjieronymus
Jobs, bem Kanbibaten" herauskam, also am selben
Ort, wo heute Lanbois burdj seinen kuriosen Frans
Essink bie RTensdjen är-
gert. Sollte audj barin
irgenb ein westfälisdjer
3ug verborgen liegen?
3wei Arbeiten mußten
wir nodj zuleßt für ein
späteres fjeft zu rückstellen,
eine soldje über bas Folk-
wang = JRuseum, begrün-
bet burdj Karl Ernst Ost-
haus in (jagen, unb eine
Stubie über bie romani-
sdjen Wanbmalereien in
ber fjohnekirdje zu Soest,
bie wir bem trefflichen
Kenner bieser sowie aller
Soester Architektur, bem
Pfarrer C. Josepljson zu
Soest, oerbanken.
S.
Türgriff r>om Dom zu ITIinben.
418
bekommt, bat es allen anbern beutsdjen Provinzen
TRuster ber wissensdjaftlidjen unb künstlerisdjen
Aufnahme oorzuzeigen.
Unb nun besit^t es zum Überfluß audj noch
eine poetisdje Flufnabme: bas bekannte Buch non
Fenin Sdjücking unb Ferbinanb Freiligratlj: „Das
malerisdje unb romantisdje Westfalen“, bas nidjt
weniger gut ist als Lanbsdjaftssdjilberung unb bas
namentlich burdj einige Didjtungen ber Droste
nodj eine besonbere Weibe enthält. Leiber sinb
im Laufe einiger Huflagen 3usäße unb Reimereien
bazugekommen, bie bas Werk gemeinsam mit
nicht immer glücklidjen mobernen Abbilbungen
entstellen. Der jetzige fjerausgeber Cubroig Fenin
Sdjücking, ein Enkel Sdjückings, süllte barauf
bringen, bas Dermädjtnis seines Großvaters im Stil
ber Urauflage wieberherzustellen.
Inbem wir auf soldje Werke zurückgeben konn-
ten, mar es nur eine Sache ber Auswahl, bie
Ardjitekturen bieses fjeftes zusammenzustellen,
wobei wir nodj bie tätige Rlitljilfe ber TTTaler
fjeinridj Deiters unb Dugust Sdjlüter erfuhren.
Ihnen oerbanken wir audj bie malerisdjen Dar-
stellungen westfälisdjer Fanbsdjaft. 6ern hätten wir
audj im übrigen bie westfälisdje JTTalerei, nament-
lidj bie alte, ber Ardjitektur zur Seite gestellt: wir
fanben in biesem Fjeft keinen Raum unb hoffen,
wenigstens ben fjauptwerken unter ben alten west-
fälisdjen Tafelbilbern ge-
legentlidj ber Düslelborfer
Ausstellung im Jahre 1904
gerecht zu werben. Hur
zugunsten ssbolf Sdjön-
nenbecks haben wir eine
Ausnahme gemadjt, weil
seine völlig unbekannten
Silber zu seljredjt westfä-
lisdjes Volk zeigen unb
so eine Ergänzung zu
benDarstellungen westfä-
lisdjer Fanbsdjaft geben.
TTIeljr Raum blieb uns
für bie westfälisdje Didj-
tung, ba uns hier keine
Abbilbungen besdjränk-
ten. Hlan barf seit ber
Annette non Droste=fjüls-
hoff über westfälisdjeDidj-
tung spredjen. Filiencron ist nicht so Ijolsteinsdj,
Brentano nidjt so rheinisdj, selbst J. P. fjebel
nidjt so sdjwarzwälbsdj wie sie westfälisdj. Ein selt-
sames Problem ist es, baß gerabe sie, bie Frau unter
ben brei westfälisdjen Genies: Annette, Grabbe,
ljille, zur Dollenbung gekommen ist, wäljrenb bei
ben beiben Rlännern bas eigentliche westfälisdje
Wesen zur Ridjtvollenbung, zur Selbstzerstörung
brängt. Die Toten Annette unb Grabbe sinb ebenso-
setjr bekannt, wie Peter Fjille, ber Febenbe, unbe-
kannt. So ergab es sidj non selbst, in biesem Fjeft
nur über ihn zu spredjen. Ein Genie gleich ihm
war ber zu früh gestorbene Julius Petri nidjt, aber
eine Begabung, bie sidj zu einem feinen, mehr
beutsdjen als westfälisdjen Dichter ausgewadjsen
hätte; wir geben aus seinem Radjlaß, ben Erich
Sdjmibt unter bem Titel „Rote Erbe“ herausgab,
bie innige Erzählung „Rlutterloljn". Fester im
Ijeimatlidjen Beben steljt Ferbinanb Krüger, ein
Dialektbidjter, bem zuliebe bas beutsdje Lesepubli-
kum audj nodj Westfälisdj lernen muß, wie es
Rleddenburgisdj unb Sdjlesisdj gelernt hat. Don
ben jüngeren Didjtern We|tfalens versudjten wir
eine Auswahl Lanbsdjaftsbilber zu geben. Rur
hier wollen wir baran erinnern, baß Kortüms
Jobsiabe im Jahre 17X4 in TRünster i. W. zuerst
als „Leben, JReinungen unb Taten non fjieronymus
Jobs, bem Kanbibaten" herauskam, also am selben
Ort, wo heute Lanbois burdj seinen kuriosen Frans
Essink bie RTensdjen är-
gert. Sollte audj barin
irgenb ein westfälisdjer
3ug verborgen liegen?
3wei Arbeiten mußten
wir nodj zuleßt für ein
späteres fjeft zu rückstellen,
eine soldje über bas Folk-
wang = JRuseum, begrün-
bet burdj Karl Ernst Ost-
haus in (jagen, unb eine
Stubie über bie romani-
sdjen Wanbmalereien in
ber fjohnekirdje zu Soest,
bie wir bem trefflichen
Kenner bieser sowie aller
Soester Architektur, bem
Pfarrer C. Josepljson zu
Soest, oerbanken.
S.
Türgriff r>om Dom zu ITIinben.
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