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Verband der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein [Hrsg.]
Die Rheinlande: Vierteljahrsschr. d. Verbandes der Kunstfreunde in den Ländern am Rhein — 6.1903

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Schröder, Ludwig: Die westfälische Dialektdichtung
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https://doi.org/10.11588/diglit.45537#0281

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den „Plattdütschen Lachpillen“, die Wilhelm
Täpper unermüdlich drehte, bis er sieben Bände
gefüllt hatte, halte ich im Gegensatz zu vielen
meiner Landsleute nur wenig, weil der un-
kritische Verfasser allzuviel trivialen Kram ver-
öffentlichte. Die wenigen echt humoristischen
Stücke verschwinden nun wie Weizenkörner in
einem Haufen Spreu.
Nur ein einziges Buch schrieb die Ravens-
bergerin Minna Schrader. Ihre Sammlung „Wat
se sick in en Ramskenbrinker Duerp verteilt“
wird aber noch Geltung haben, wenn garmanches,
was für den Augenblick blendet, längst ver-

gessen ist. Minna Schrader, die vor kurzem
gestorben ist, besitzt echten Humor wie Ferdi-
nand Krüger, unser Bester.
Carl Hülter schrieb eine Geschichte aus der
Zeit des Königreichs Westfalen, „Unner frümder
Kreone“, die sich durch reichbewegte Hand-
lung und anmutige Darstellung auszeichnet. Von
jüngeren Talenten mögen auch noch Wilhelm Dall-
meyer, A. Grunenberg, Eli Marcus und W. Crone
genannt werden, über deren Schaffen ein wenn
auch nur vorläufig abschließendes Urteil noch
nicht gefällt werden kann. Am entwicklungs-
fähigsten scheint mir W. Crone zu sein, dessen


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Jesuitenkirche zu Paderborn.
Aufnahme Alex Köppelmann, Paderborn.
 
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