„Ik dank auk, Meerske,“ antwortede Amriksken
an Platz van Moder, de vüör lütter Grinen1
nich küern konn; „un ik will auk dohn, wat ik
kann“ — nu hadde Amriksken all baolle all üör
Unglück vergiätten — „met usse Koh kann’k
plögen2 un eggen, un saien3 kann’k, un de
Buotter verkaup ik in Monster un de Eier, un
met Spinnen krig ik männigen Hämmer4 Gaorn,5
wo wi Winkels wäre vüör kaupen könnt; un
Besserns6 kann’k binnen . .
,,Un Strüßkes kannste binnen,“ foll de Meerske
met Lachen in; „wat makt de Nakenjüfferkes
in de Aneweihen?“7
„Jau, lacht mi män ut, Meerske; de hälft mi
all männigen Grosken inbracht.“
„Ik sin vüör di nich bange, dat du nich düör
de Welt quaimst,“ sagg de Meerske un leit de
beiden wier alleen. —
„Kikste, Moder, et geiht doch noch alles wier
gued,“ sagg Amriksken.
De Hürlingsfrau schüddelte aower in eento
met’n Kopp. „Nie Härens hanget nie8 Hecks,“9
sagg se; „wel weet, wat Steffen neigstens döht!“ 10
„Mein Gott, Moder, wat denkst du van Steffen?“
foll hier Amriksken vertürnt11 in un met sonnen
Iwer,12 dat de olle Frau verwünnert dat Kind
ankiken moß.
„Steffen mott doch auk een Tids13 ne Frau
niehmen un we der ligget unner eenen Püehl,14
de verteilt15 sik viel.“
Amriksken wesselte en paar Maol de Kläör.16
Steffen hieraoten . . . un wel soll Steffen denn
wull hieraoten?
Se gonk an’t Spinnrad Sitten, män snurren
leit se dat Rädken nich. —
Et was een Jaohr vergaohn. De Märtensnee
lagg noch hier un dao in de Ackerfuoren 17 un
längs de Hiegen.18 Gistern noch hadde Frau
Holle den kaollen Püehl utschüttet, män de
Fröhjaohrssunne hadde de kaollen Fiädern gau
wier wegputzt, sowid se met de warmen Finger
kuemmen konn un de Spraolen19 up et Dak
reipen, dat wäör gued so un klappden met de
Flittken.20 Up de Aneweihen in Amriksken
üören Gaoren schuott all dat gröne Gräß van
frisken 21 herut. Amriksken was dao nao wat
an’t Söken.22 Up eenmaol juchsede de Deern
hellup; se hadde dat eerste Nakenjüfferken
funnen.
Steffen hadde all ne Tidlank ächtern Biär-
baum-’3 staohn un stillvergnögd de Deern met
de Augen verwahrt. Nu gonk he neiger.
„Amriksken,“ sagg he, „söchste24 wier dine
Nakenjüfferkes?“
„Jau,“ sagg se, „eent häff’k all funnen —
hier, Steffen! . . .“ Un se stuok em dat Blömken
1 Weinen. 2 pflügen. 3 säen. 4 Bund. 5 Garn. 0 Besen.
’ Raseneinfriedigungen. 8 neue. 9 Schlagbäume. 10 tut.
11 erzürnt. 12 Eifer. 13 nachgerade. 14 Psühl. 15 erzählt.
10 Farbe. 17 Furchen. 18 Hecken. 19 Stare. 20 Flügeln.
21 auss neue. 22 Suchen. 23 Birnbaum. 24 suchst du.
in’t Knauplock van’t Wams. Wat de Jung
dat nipen 1 bekeek!
„Segg es,“ sagg he dann nao ne Pose —
män wider quamm he nu nich un kreeg en
ganz rauden Kopp. „Segg es,“ fonk he nu wier
an, „wußte2 baolle3 wier Strüßkes verkaupen?“
„Jau,“ sagg dat Wicht, „wann män eerst
mähr herutkuemmen wollen.“
„Amriksken,“ sagg Steffen, „wußte mi auk
wull so’n Strüßken verkaupen? Män dat eerste
mott ik häbben.“
Dat konn nu apatt Amriksken gar nich ver-
staohn. „Du?“ sagg se.
„Jau, ikke, Deern; un ik will di dervüör be-
fahlen . . . alles, alles, wat ik häff.“ Un dao
flimmerte et em so vüör Augen. Un dat quamm
Amriksken alles so kurijos vüör.
„Steffen,“ sagg se, „ik häff gar nich wußt,
dat du auk de Nakenjüfferkes so gärne häst . . .“
„En ja, en ja,“ antwortede Steffen, „alle auk
nich . . . män een, een Nakenjüfferken . . .
so’n gewisset Nakenjüfferken . . . Deern, du
söwst . . . wat seggste nu?“
Amriksken was en Schritt trüggetriäden; eerst
keek se Steffen met graute Augen an, dann keek
se nao de gröne Ärde. „Steffen, nu küer doch
nich so!“ sagg se sinnig.4
„Gewiß, Deern, küer ik so; du saß 5 Meerske
up Uhlenhagens Schulteniarwe würden . . . .
Amriksken, magste mi denn nich liden?“
genau. 2 willst du. 3 bald. 4 leise, ^'sollst.
465
Haus in Wiedenbrück.
Aufnahme Baurat Ludorff.
an Platz van Moder, de vüör lütter Grinen1
nich küern konn; „un ik will auk dohn, wat ik
kann“ — nu hadde Amriksken all baolle all üör
Unglück vergiätten — „met usse Koh kann’k
plögen2 un eggen, un saien3 kann’k, un de
Buotter verkaup ik in Monster un de Eier, un
met Spinnen krig ik männigen Hämmer4 Gaorn,5
wo wi Winkels wäre vüör kaupen könnt; un
Besserns6 kann’k binnen . .
,,Un Strüßkes kannste binnen,“ foll de Meerske
met Lachen in; „wat makt de Nakenjüfferkes
in de Aneweihen?“7
„Jau, lacht mi män ut, Meerske; de hälft mi
all männigen Grosken inbracht.“
„Ik sin vüör di nich bange, dat du nich düör
de Welt quaimst,“ sagg de Meerske un leit de
beiden wier alleen. —
„Kikste, Moder, et geiht doch noch alles wier
gued,“ sagg Amriksken.
De Hürlingsfrau schüddelte aower in eento
met’n Kopp. „Nie Härens hanget nie8 Hecks,“9
sagg se; „wel weet, wat Steffen neigstens döht!“ 10
„Mein Gott, Moder, wat denkst du van Steffen?“
foll hier Amriksken vertürnt11 in un met sonnen
Iwer,12 dat de olle Frau verwünnert dat Kind
ankiken moß.
„Steffen mott doch auk een Tids13 ne Frau
niehmen un we der ligget unner eenen Püehl,14
de verteilt15 sik viel.“
Amriksken wesselte en paar Maol de Kläör.16
Steffen hieraoten . . . un wel soll Steffen denn
wull hieraoten?
Se gonk an’t Spinnrad Sitten, män snurren
leit se dat Rädken nich. —
Et was een Jaohr vergaohn. De Märtensnee
lagg noch hier un dao in de Ackerfuoren 17 un
längs de Hiegen.18 Gistern noch hadde Frau
Holle den kaollen Püehl utschüttet, män de
Fröhjaohrssunne hadde de kaollen Fiädern gau
wier wegputzt, sowid se met de warmen Finger
kuemmen konn un de Spraolen19 up et Dak
reipen, dat wäör gued so un klappden met de
Flittken.20 Up de Aneweihen in Amriksken
üören Gaoren schuott all dat gröne Gräß van
frisken 21 herut. Amriksken was dao nao wat
an’t Söken.22 Up eenmaol juchsede de Deern
hellup; se hadde dat eerste Nakenjüfferken
funnen.
Steffen hadde all ne Tidlank ächtern Biär-
baum-’3 staohn un stillvergnögd de Deern met
de Augen verwahrt. Nu gonk he neiger.
„Amriksken,“ sagg he, „söchste24 wier dine
Nakenjüfferkes?“
„Jau,“ sagg se, „eent häff’k all funnen —
hier, Steffen! . . .“ Un se stuok em dat Blömken
1 Weinen. 2 pflügen. 3 säen. 4 Bund. 5 Garn. 0 Besen.
’ Raseneinfriedigungen. 8 neue. 9 Schlagbäume. 10 tut.
11 erzürnt. 12 Eifer. 13 nachgerade. 14 Psühl. 15 erzählt.
10 Farbe. 17 Furchen. 18 Hecken. 19 Stare. 20 Flügeln.
21 auss neue. 22 Suchen. 23 Birnbaum. 24 suchst du.
in’t Knauplock van’t Wams. Wat de Jung
dat nipen 1 bekeek!
„Segg es,“ sagg he dann nao ne Pose —
män wider quamm he nu nich un kreeg en
ganz rauden Kopp. „Segg es,“ fonk he nu wier
an, „wußte2 baolle3 wier Strüßkes verkaupen?“
„Jau,“ sagg dat Wicht, „wann män eerst
mähr herutkuemmen wollen.“
„Amriksken,“ sagg Steffen, „wußte mi auk
wull so’n Strüßken verkaupen? Män dat eerste
mott ik häbben.“
Dat konn nu apatt Amriksken gar nich ver-
staohn. „Du?“ sagg se.
„Jau, ikke, Deern; un ik will di dervüör be-
fahlen . . . alles, alles, wat ik häff.“ Un dao
flimmerte et em so vüör Augen. Un dat quamm
Amriksken alles so kurijos vüör.
„Steffen,“ sagg se, „ik häff gar nich wußt,
dat du auk de Nakenjüfferkes so gärne häst . . .“
„En ja, en ja,“ antwortede Steffen, „alle auk
nich . . . män een, een Nakenjüfferken . . .
so’n gewisset Nakenjüfferken . . . Deern, du
söwst . . . wat seggste nu?“
Amriksken was en Schritt trüggetriäden; eerst
keek se Steffen met graute Augen an, dann keek
se nao de gröne Ärde. „Steffen, nu küer doch
nich so!“ sagg se sinnig.4
„Gewiß, Deern, küer ik so; du saß 5 Meerske
up Uhlenhagens Schulteniarwe würden . . . .
Amriksken, magste mi denn nich liden?“
genau. 2 willst du. 3 bald. 4 leise, ^'sollst.
465
Haus in Wiedenbrück.
Aufnahme Baurat Ludorff.