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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 2
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Beck, Paul A.: Reihenfolge der Aebtissinnen des Cistercienserinnenklosters Heiligkreuzthal
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Selig, Theodor: Die Bruderschaften des Dekanats Riedlingen, [7]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0055

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29 —

27) Frau Clisabetha Jfflingerin von Gra-
neckh, adeligen Stammes, hat 34 I. regiert,
1- 6. April 1602.
28) Frau Anna Stebenhaberin, adeligen
Stammes, hat 15 I. regiert; ff 7 Nov 1616.
29) Frau Katharina v. Roggwyl, adeligen
Stammes, hat 15 I. regiert, ff 1632.
30) Frau Anna Maria v. Bayern (?), adeli-
gen Stammes, har 2 I. regiert, 1- 1635.
31) Frau Margaretha Raituerin v. Rait-
n a u, adeligen Stammes, hat 18 I. regiert,
21. Juli 1643 zu Söflingen (Clarissin-
nenkloster), wo sic in einer Kapelle neben
der Hauptkirche beigesetzt ward.
32) Maria Euphrasina Prechtin v. Hohen-
warth, adeligen Stammes, ff 1684 (In-
schrift auf ihrem Bildnis: Drei Herbst vor
dem Tod legt' ich ab den Ehrenpracht, 1684
gab ich guoth Nacht.)
33) Maria Ludgardis Bassin, hat 8 I. 3 Wo-
chen regiert, ff 22. Januar 1690.
34) Frau Maria Anna v. Holzingin, regiert
32 I. 6 Monat, ff 14. Juli 1722.
35) Frau Maria Gertrudis Wagängerin,
hat Vs Jahr u. 13 Tag regiert; ff6. Febr. 1723.
36) Frau Maria Josepha v. Holzapfel zu
Heuschheim u. Fözet, geb. zu Augsburg 15.
August 1680, ff 1761, prokessa 15. Septbr.
1699, elscta 1723. Im nördlichen Seiten-
schiff der Kirche steht ihr steinernes Denkmal
mit lateinischer Inschrift (s. den Personal-
stand des Stifts zu ihrer Zeit im O. 71. XIX,
1901, Nr. 6, S 96).
37) Frau Maria Josepha II äs Vivisr, geb. zu
Freiburg' i. Br 24. Februar 1726, zur Aeb-
tissin erwählt 19. Febr. 1761. „Ein kurzer
Inbegriff aller vorhergehenden und Muster
der nachfolgenden. Mehrere Gebäude sowohl
inner- als außerhalb des Klosters führte sie
vom Grunde auf. Um heiliger zu leben und
sicherer zu sterben, legte sie die abteiliche
Würde nieder den 21. Weinmonats 1793,"
ff 26. III. 1795.
38) (ultima) Frau Maria Bernarda Kohlhund,
geb. zu Füßen Wallcrsteinischcr (?) Herrschaft
den 1. Februar 1743, im Kloster das feier-
liche Gelübde abgelegt 8. Mai 1764, zur
abtcilichen Würde erwählt 22. Oktober 1793.
Beim Einfall der Franzosen in Schwaben
1796 mußte sie mit 30 Chorfrauen sich aus
ihrem Kloster flüchten; 1804 erfolgte die Auf-
hebung ihres Klosters, ff im Kl. 17. Juni 1822
(von Nr. 24 — Schluß nach einem in die
Pfarrchronik von Heiligkreuzthal aufgenom-
menen Aebtissinnen-Verzeichnis aus d. I.
1667, sowie nach den Porträts derselben im
Kreuzgange). ll. I. kV
8I§. Oie Lruciersckaften ckes Dekanats
Riedlingen. (Fortsetzung.)
Was die Organisation betrifft, so
bestand früher unter dem Präses ein drei-
facher Senat, derjenige der Jungfrauen,
der Frauen und der Männer, mit Prä-
fekten und Subpräfekten; später unter
?. Sebastian Sailer wurde am 25. März

1759 auch ein Senat der Jünglinge auf-
gestellt, welche bei Prozessionen unter
dem Inburum des hl. Joseph mit weißen
Kerzen vor dem Allerheiligsten einher-
gingen. Vor den Jungfrauen wurde das
Bild der hl. Ursula (Kirchenpatronin),
vor den Männern das des hl. Joachim,
vor den Weibern das der hl. Anna vor-
ausgetragen, vor den kleineren Jung-
frauen das der unbefleckten Empfängnis.
Von Zeit zu Zeit wurde der Maria-
uifche Senat oder Magistrat erneuert.
Hierüber finden sich im ältesten Taufbuch
Einträge aus den Jahren 1678, 80, 84,
89 und 1720. In letzterem Jahr wurde
beschlossen, daß nach den Statuten der
Erzbruderschaft die Erneuerung jährlich
im Januar stattfinden soll. Sache des
Präses war es, für die Ausführung des
Beschlusses Sorge zu tragen. Als geeig-
nete Zeit hiezn schlug ?. Sailer die Oster-
oder Pfingftzeit vor.
Ein Lassator 8ive secretarius der
Bruderschaft wird schon 1680 erwähnt.
Der Pfleger der marianischen Kasse hatte
das an Festen angefallene Opfer zu sam-
meln und ins Pfarrhaus zu bringen, wo
den Labaren-Kerzen- und Laternenträgern
ihre Belohnung ausbezahlt wurde; der
Rest wurde der Kirchenpflege übergeben,
welcher die Bruderschaft inkorporiert war.
Jährlich kam ein Kollektor aus dem Pre-
diger-Orden, der von der Bruderschaft
36 kr. erhielt.
Die Namen der aufgenommenen Mit-
glieder mußte der Präses ins Bruder-
schaftsalbum eintragen, die der Verstor-
benen nach der monatlichen Predigt pro-
mulgieren, worauf für dieselben öffentlich
gebetet wurde.
Das bisher Gesagte ist größtenteils
dem unter ?. Sebastian Sailer im Jahre
1759 angelegten Oiroctorium entnom-
men. Ein besonderes Bruderschaftsalbum
war anfangs nicht vorhanden; die Ein-
träge wurden ins alte (mit dem Jahr
1647 beginnende) Taufbuch gemacht.
Dort stehen die Namen der von 1662
bis 1743 anfgenommenen Sodalen, an-
fangs nach den einzelnen zur Pfarrei
gehörigen Orten Dieterskirch, Oberwachin-
gen, Dietershausen und Dobel geordnet.
Man findet aber auch eure Reihe anderer
Orte der Umgebung vertreten.
 
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