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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 5
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Selig, Theodor: Zur Geschichte des ehemaligen Augustiner-Eremitenklosters Uttenweiler, [2]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0101

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— 75 —

Abt des Gotteshauses St. Jörgen zu Ochsen-
hausen, daß er sein eigen Jnsigel auch bei dem
meinen an diesen Brief gehängt etc. Der geben
ist an St. Jakobs-Tag 1465.
1471., I4ermannu8 Upv8 LonRan-
tien8i8 con8tituit terminc>8 guae8tae a
Lonventibrw iVlemminZano et Oitenvvi-
iano o1>8ervLn6o8 et recommcnciat Lon-
vcntum Ottencvilanum llilecti8 8>bi in
LüriRo in Lullen, lAunclracliinAen,
UücllinAen et Liüeracü ruralium
clccanatuum Oecani8 Lamerariw et Lon-
kratribu8 et 8erio8iu8 exüortatur ip8iguc
et cuilibet eorum, in con8tituto uniu8
IAiIIiari8 termino compreücn8i tirmiter
et cli8tricte in virtute 8. obecüentiue prae-
cipit, manclat, guatenu8 clicto8, priorem
et kratrc8 in Ottenvveiler, clum all ip8O8
et loca ip8orum UIeemo8zmam in prae-
lle8i§naia /VtiIIiari8 lli8tantia petituri llcc-
linaverint, benigne 8U8cipiant, cüarita-
teve pertractent et apull plcbcm tilleliter
praemoneant, ac ei8 manu8 alliutricc8
porri^ant etc. Out. in civitate Oon8t.
a. 1471, 22. Oct.
1472. ?. llacobrw T^guilae totiu8
Orllini8 Oremit. prior Ocncraii8 all in-
8tunte8 prece8 O. kunllatori8 propter tur-
bunte8 guac8tam a88i^natam per llepu-
tutv8 cornmi88urio8 curat lleterminari
lli8trictum guae8tae et conkirmat lleter-
minatum lli8trictum et alia privilcZia
capituli Oener. UoIIent. Oie ultima
I^Iovbr. 1472.
1473. Berchtold v. Stain, Stifter
des Augustinerklosters zu Uttenweiler,
verschafft in einem Codizill etliche Wein-
Eimer, nach feinem Tod zu verteilen und
zwar
1. Der Mntter und Schwestern der
Klause zu Oggelsbeureu fünf Jßlin-
ger Eimer Weins, davon sollen sie alle
Temperfasten einem Pfarrer zu Oggels-
beuren an die nachgeschriebenen Jahrtäge
reichen und geben zwei Schilling Heller
Landeswährung, an die zwei Kaplaneien
zu Oggelsbeureu jedem Kaplan ein Jß-
linger Eimer Weins. Darum sollen sie
H. Berchtoldo ohne Abgang alle Temper-
fasten eilten Jahrtag mit Seelenmessen und
Vigilien zugleich uud ehrbarlich begehen.
2. Vier Jßlinger Eimer jährlich in deu
Pfarrhof zu Grundsheim; dazu soll
der Pfarrer kaufen auch ein ewig Fuder
Weins, daß er und seine Nachkommen

immer und ewiglich einen Helfer haben
mögen.
3. Die anderen vierzehn Eimer Weins
dem Prior und den Brüdern zu Utten-
weiler in das Kloster, daß sie feiner desto
geflisseuer mit Singen und lesen geden-
ken und Gott für seine Seele bitten. Oat.
1473. (auf dem Rand: 1473 llominica
laetare).
IW! Bertold von Stein, der Stifter
des Klosters, starb i. I. 1473.
1473. Vertrag zwischen dem Kloster
zu Memmingen und Uttenweiler
betr. den Distrikt und Termin des Almo-
sen s a m m e l n s.
Der Uttenweiler Distrikt (Kreis-Meile),
innerhalb dessen die Augustiner daselbst
Almosen sammeln durften, war näherhin
folgender: Von Uttenweiler nachMberach,
Mittelbiberach, Stafflungen, Oggelshau-
sen, Buchau, Kanzach, Dürmentingen,
Neufra, Riedlingen, Zwiefalten, March-
tal, Munderkingen, Rottenacker, Vierlin-
gen, Jngerkingen, Schemmerberg, von da
hinterhalb „der Ruß"wiedernach Biberach.
Hiegegen erhoben Prior und Konvent
zu Memmingen Einsprache, und zwar
noch zu Lebzeiten des Stifters Bertold v.
Stein, namentlich wegen der 3 Städte
Biberach, Riedlingen und Munderkingen,
weil sie glaubten, der obengenannte Kreis
fei zu weit. Bertold v. Stein war auch
der Ansicht, daß das Kloster Uttenweiler
des Almosens nicht viel bedürftig sei, son-
dern von Gott, von ihm selbst und von
seinen Brüdern ein gutes Einkommen
habe, und wies, auf dem Todbett liegend,
die streitenden Parteien au den Prälaten
vonOchsenhausen, durch desseuVermittlung
der Streit entschieden werden solle. Dort
erschienen von seiten des Klosters Utten-
weiler, Konrad von Stein, Ritter. Stif-
ter und Vogt, Bruder Erhard Kling-
Hardt, Prior des Klosters, und von sei-
ten des Klosters zu Memmingen Hein-
rich Stirer, Provinzial der bayerischen
Augustiner - Ordensprovinz, nnd Br.
Johann Bierlin aus dem Konvent zu
Memmingen. Man kam dabei überein,
daß die Brüder des Klosters Uttenweiler
in dem von Anfang an bestimmten Kreis
in allen Pfarreien, Städten, Weilern und
Dörfern, Almosen sammeln dürfen mit
Ausnahme der drei Städte und Pfarr-
 
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