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Beck, Paul A. [Hrsg.]
Schwäbisches Archiv: Organ für Geschichte, Altertumskunde, Literatur, Kunst und Kultur Schwabens — 29.1911

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Nr. 9
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Brehm, Karl: Abt Ernest von Zwiefalten, [3]
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https://doi.org/10.11588/diglit.32978#0155

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Herausgegeben und
redigiert von
Amtsrichter a. D.
keck in Ravensburg.


Vlgan für geschickte, Mertumskllnüe, Literatur, gunst unil Kultur Sckwabens.
öeiträge, Korresponäenren, Kercnsions-exempiare, lausckreitsckrikten etc. wollen stets ctirekt an
5lmtsrictiter o. v. keck in Ravensburg
Reklamationen unci kestellungen an iten Verlag ?r. Ulrick äaselbst gericktet weräen.
NsidckriicK ohne aurarücNIiche krlnubnlr »er hersnrgederr-NeaaNlenrr unlerragt. .

Jahrgang.

« « 2Y. « «

Erscheint monatlich einmal und ist halbjährlich durch die jDost zum p)reis
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Septbr. lyi«

« Nr. y.




-tvt 6me5t von Lwietalten.
Von Stadtpfarrverwcser Brehm in Waiblingen.
(Schluß.)
Absch. 4 schildert die Leiden der Kreuz-
fahrer, ohne für Ernests Geschichte etwas
beizubringen. Dabei erinnert die Schil-
derung des Ungewitters an der Meeres-
küste sehr an den nächtlichen Wettersturm
vom 7./8. Septbr. 1147 im Tal von
Chörrbacchi bei Otto Frising, vita krick.
I, 45. Auch die Würzburger und Pöhl-
der Annalen reden von der angeblich
freundlichen Aufnahme der Kreuzfahrer
in Konstantinopel. Mit letzteren und an-
deren deutschen Annalen verwechselt der
Verfasser der Vita den Bosporus mit dem
Hellespont. Die Zahlangabe: 700000 000
ist eine Unmöglichkeit. Die Pöhlder An-
nalen nennen 70000, Gerhoh von Reichers-
berg 7 000000 Mann. Nach diesen und
weiteren nachfolgenden Feststellungen
kann man der Vita nicht, wie Kugler
möchte, „nahmhaften" Wert, geschweige
denn „beinahe urkundliche Autorität"
zuschreiben?st
Absch 5 berichtet, daß sich Eruest den
14000, nach den Pöhlder Annalen aber
15000 Mann anschloß, die sich linier
Bischof Otto von Freising vor Nicäa
vom Hanptheere unter König Konrad
B. Kugler, Studien zur Geschichte des II.
Kreuzzuges. 1866. S. 10, 123, 126. Anm. 38,
311,131. Anm. SO, 3 t.

trennten, um bälder nach Jerusalem zu
gelangen. Dies geschah etwa Mitte Ok-
tober 1147. An einem Sonntag zu Ende
Februar 1148 wurde diese Pilgerschar
wahrscheinlich an der cilicischen Küste von
den Feinden aufgerieben und zwar nach
der Vita hauptsächlich durch den bereits
am 15. September 1146 von feinen eige-
nen Soldaten erschlagenen Emir Jmad
Eddin Zenki (LanAuineuch. Dabei wurde
nach Absch. 6 auch Ernest schwer ver-
wundet und gefangen genommen. 8000
Pilger teilten sein Geschick. Ganz wider
Erwarten wird tagsdarauf der Schwer-
verwnndete, da er schlanken Wuchses,
von angenehmem Aeußern, von guten
Sitten, hoher Begabung und Rede-
gewandtheit war, vom angeblichen Zenki
den 400 Gefangenen zugeteilt, die er als
Geschenk dem Perserkönig, tatsächlich wohl
Seldschukenkönig Ambronius übersenden
wollte, während man fast unwillkürlich
vermutet, der schweroerwundete Gefangene
sei auf dem Marsche seiner Schwäche er-
legen bezw. wie ein großer Teil der Ge-
fangenen aus diesem Grunde niederge-
stoßen worden. Tatsächlich weiß Mar-
silius nichts von einer Verwundung bei
der Gefangennahme Ernests.
In Absch. 7 steht Ernest mit seinen 399 Ge-
nossen plötzlich vor König Ambronius in
Mekka, das damals unter der Herrschaft der
 
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