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Für die Gcgner der Emanzipation soll unser Hoftheater ^emnächst
ein eigenes Abonnement eröffnen, welcheS zur Erbauung der Judenfeinde
folgendes Repertoir bieten wird:
Der Jude (von Cumberland). Die Züdin (von Hallevy). Der
Templcr und die Jüdin (von Marschne r). . Jakob und seine Söhne
(von Mehull). Deborah (von Mosenth e). Ilrlel (von
Gutzkcw). Nathan der Weise (von Lesstng).
Allgemeiner Thenter-Sprechfanl.
Zn RegenSburg hat der Birchpfeifer'sche Mazarin als Neujahrs-
Novitat sehr gefallen, Herr König, dem Münchner-Publikum durch sein
Gastspiel ncch in gutem Andenken, hat in der Titelrolle geglänzt.
Aus Frankfurt schreibt man: Der bekannte Affenspieler Klisch-
nig hat in seinen Gastvorstcllungen auf dem hiesigen Theater außerordent-
liches Furore gemacht. Scine Sterbescene als Zoko war ein der Natur
bis in die feinsten Nuanccn abgelauschtes Bild. — Wie mancher Schau-
spieler könnte von diesem Affen lernen, wie er als Mensch aus der Bühne
das Sterben darzustellen hat.
Jn Coburg hat ein Trauerspiel „Burgund un d Waldmann"
von Lucean sehr gefallen. Nun ist aber dieser Lucean kein Anderer
als der Herzog von Coburg selbst, dessen Opern ebenfalls in Cobu rg
gefallen haben. — WaS müssen sich die armen Unterthanen nicht alles ge-
sallen lassen.
Der Großherzog vvn Hessen besucht seit einiger Zeit immer die Pro-
ben auf seinem Theater, und hilst bei der Regie mit, zu scinem Ver-
gnügen- Ob aber auch zum Vergnügen der Schauspieler, ift eine aneere
Frage.
Von Hamburg wird uns telegraphirt, daß die in Gottschal's
„Sch ill" auf der Hamburger-Bühne mitwirkenden preußischen Husaren-
pserde kaum zu halten sein sollen, wenn ste die rothen Röcke der Dänen,
welche im Kampsgetümmel des letzten Aktes auf der Bühne erscheinen,
gewahr werden. Ganz besonders ist dieß der Fall bei dem Rosse eines
preußischen Trompeters, welcheS in Jütland einen Schuß erhalten hat. —
Es scheint, die Pserde wollen wieder gut machen, was ihre Reiter ver-
säumten.
Jn Hanau wollte neulich nach der Vorstellung von Stadt und Land
ein Tableau dargestellt werden, betitelt: Robert Blum's Tod. Es wurde
aber von der Polizei verboten.
Für die Gcgner der Emanzipation soll unser Hoftheater ^emnächst
ein eigenes Abonnement eröffnen, welcheS zur Erbauung der Judenfeinde
folgendes Repertoir bieten wird:
Der Jude (von Cumberland). Die Züdin (von Hallevy). Der
Templcr und die Jüdin (von Marschne r). . Jakob und seine Söhne
(von Mehull). Deborah (von Mosenth e). Ilrlel (von
Gutzkcw). Nathan der Weise (von Lesstng).
Allgemeiner Thenter-Sprechfanl.
Zn RegenSburg hat der Birchpfeifer'sche Mazarin als Neujahrs-
Novitat sehr gefallen, Herr König, dem Münchner-Publikum durch sein
Gastspiel ncch in gutem Andenken, hat in der Titelrolle geglänzt.
Aus Frankfurt schreibt man: Der bekannte Affenspieler Klisch-
nig hat in seinen Gastvorstcllungen auf dem hiesigen Theater außerordent-
liches Furore gemacht. Scine Sterbescene als Zoko war ein der Natur
bis in die feinsten Nuanccn abgelauschtes Bild. — Wie mancher Schau-
spieler könnte von diesem Affen lernen, wie er als Mensch aus der Bühne
das Sterben darzustellen hat.
Jn Coburg hat ein Trauerspiel „Burgund un d Waldmann"
von Lucean sehr gefallen. Nun ist aber dieser Lucean kein Anderer
als der Herzog von Coburg selbst, dessen Opern ebenfalls in Cobu rg
gefallen haben. — WaS müssen sich die armen Unterthanen nicht alles ge-
sallen lassen.
Der Großherzog vvn Hessen besucht seit einiger Zeit immer die Pro-
ben auf seinem Theater, und hilst bei der Regie mit, zu scinem Ver-
gnügen- Ob aber auch zum Vergnügen der Schauspieler, ift eine aneere
Frage.
Von Hamburg wird uns telegraphirt, daß die in Gottschal's
„Sch ill" auf der Hamburger-Bühne mitwirkenden preußischen Husaren-
pserde kaum zu halten sein sollen, wenn ste die rothen Röcke der Dänen,
welche im Kampsgetümmel des letzten Aktes auf der Bühne erscheinen,
gewahr werden. Ganz besonders ist dieß der Fall bei dem Rosse eines
preußischen Trompeters, welcheS in Jütland einen Schuß erhalten hat. —
Es scheint, die Pserde wollen wieder gut machen, was ihre Reiter ver-
säumten.
Jn Hanau wollte neulich nach der Vorstellung von Stadt und Land
ein Tableau dargestellt werden, betitelt: Robert Blum's Tod. Es wurde
aber von der Polizei verboten.