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Theater-Pfeile — 1850

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https://doi.org/10.11588/diglit.25047#0121

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ein Deiblalt

zum Münchener Punsch 1LI. Band.

Sonntag. 31. 4. August 1850.

Sönigliches Hof- und Na!ionnl-Theater.

München, Svnntag den 28. Juli. Fra Diavolo, Lper von
Auber (Pamela — von Frln. Miller übernommen).

Lcirer ging dicßmal fast rie gauze Halftc der so schönen Duverture
für die Zuhorer vcrloren, denn das fortwährende Aufsperren und Zuklap-
pen der Sperrsitze machte einen solchen Lärm, daß man zuweilcn beim
t'orlissimo nur diePaukcn nnd Trompcten noch hörte-, in andern Städten
stndet der Theaterbcsucher bci seiner Ankunft scincn Sperrsitz bereits offen,
und als Belcg, daß ihm fein Platz rcscivirt werdc, hat er cben seine
Karte. Davurch fällt nun all das Geränsch uno die Ncrzögerung durch
das Aussperren weg Dcr erste uno zweitc Akt licßen das Pnblikum ziem-
lich kalt. Zm drittcn Akie war der Glanzpnnkt die sogenannte Näuber-
Arie, wclche Herr Härtiuger, desfen Stimme heute aufangs etwas um-
flort war, auf daS brillanteste vortrug. Hierauf folgtc bas bekannte Jn-
tcrmezzo, indcm plötzlich auf dcr obcrsten Gallcrie cinc Blerstinime das
ganze königliche Haus dreimal hoch lcben licß. Alle Augen und Opern-
gucker richtetcn sich nach dem „hohcn" Nuhestörcr. der sogleich von einem
Polizeidiener crsucht wurde, seiuen Abfchied zu nehmcn. Außer einer all-
gemeiucn Heiterkeit machte dcr verrückte Nuf kcine Störung.

Am Gnte wuidcn die Darstelier gerufen, darunter auch Frlu. Miller,
deren Leiftungen vollkommen bcfri'cdigten. Der allgemeine Wunsch ist,
Frln. Millcr niöge nur recht oft verwendet wcrden. Sollten aber dem
unübersteigliche Hindernisfe im Wege stehen, so köunen wir freilich nur
unser ohnmächtiges Bedauern darüber äußern. ?.

Mü n ch en, Dinstag den 30. Juli. König Rene's Tochter, lyrifches
Drama von Hertz. (Jolanthc — Frln. HauSmann).
 
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