ein Deiblatt
zum Münchener Punsch HI. Band.
Sonntag. 2» 13. Jänncr 1850.
Gedanken eines „vernünfti'gen Theaterdirektors^
über die
nennzehn^ährige Miß Vaba,
ob er sie nicht als erfte jugendliche Lkebhaberin engagüen könnte?
Ein neunzehnjähriges Mädchen, noch Anfängerin, und doch schon so
grcß! — 2ch habe sie gcsehen, wclche Natur, welche Kraft, ganz geeig-
nct, auch Hcldenrollcn zu spielc» — die darf ich mir nicht entgehen lasien.
Sie stammt zwar aus den Urwäldern und wird viel Urlaub begehren,
doch habe ich sie nur erst engagirt, dann laß ich sie einmal im Sommer
auf drei Wochen nach Starnbcrg, mit der Bedingung, daß fie mit dem
Stellwagcn hieher kommt, so cft ich sie brauche. Sie macht mir volle
Häuser, denn wenn sie nur allein drinncn ist, ist daö Haus beinahe volt.
Jch wette, um 800 fl. willigt sie ein; moderne Klcidcr und Glace-Hand-
schuhe muß sie sich selber.anschaffen. — Und der Lehrcr vcrsichertc mich,
Baba sei niemals unpaßlich! Gott, welck' ein Glück für mich. unter dessen
Direktion sich so wenige Schauspieler wchl befinden.
Und was lcistet die Miß Baba nicht Alles. Wenn man sie so be-
trachtet, steht sie aus einem erhöhten Standpunkt, und ift noch von keincm
einzigen Rezensenten heruntergerissen worden. 2ch muß den Zettel noch
einmal hernehmen, unb sehen, was sie alles macht.
1) ,,Wirft man ihr ein Taschentuch vor, so hebt sie rs aus/'— Es
ist also zu crwarten, daß, wenn ihr jemand den Handschuh hinwirft, sie
denselben auszuheben weiß. Die kann sich bei den Partheikämpsen au-f
meinem Theater gut herauebeissen.
zum Münchener Punsch HI. Band.
Sonntag. 2» 13. Jänncr 1850.
Gedanken eines „vernünfti'gen Theaterdirektors^
über die
nennzehn^ährige Miß Vaba,
ob er sie nicht als erfte jugendliche Lkebhaberin engagüen könnte?
Ein neunzehnjähriges Mädchen, noch Anfängerin, und doch schon so
grcß! — 2ch habe sie gcsehen, wclche Natur, welche Kraft, ganz geeig-
nct, auch Hcldenrollcn zu spielc» — die darf ich mir nicht entgehen lasien.
Sie stammt zwar aus den Urwäldern und wird viel Urlaub begehren,
doch habe ich sie nur erst engagirt, dann laß ich sie einmal im Sommer
auf drei Wochen nach Starnbcrg, mit der Bedingung, daß fie mit dem
Stellwagcn hieher kommt, so cft ich sie brauche. Sie macht mir volle
Häuser, denn wenn sie nur allein drinncn ist, ist daö Haus beinahe volt.
Jch wette, um 800 fl. willigt sie ein; moderne Klcidcr und Glace-Hand-
schuhe muß sie sich selber.anschaffen. — Und der Lehrcr vcrsichertc mich,
Baba sei niemals unpaßlich! Gott, welck' ein Glück für mich. unter dessen
Direktion sich so wenige Schauspieler wchl befinden.
Und was lcistet die Miß Baba nicht Alles. Wenn man sie so be-
trachtet, steht sie aus einem erhöhten Standpunkt, und ift noch von keincm
einzigen Rezensenten heruntergerissen worden. 2ch muß den Zettel noch
einmal hernehmen, unb sehen, was sie alles macht.
1) ,,Wirft man ihr ein Taschentuch vor, so hebt sie rs aus/'— Es
ist also zu crwarten, daß, wenn ihr jemand den Handschuh hinwirft, sie
denselben auszuheben weiß. Die kann sich bei den Partheikämpsen au-f
meinem Theater gut herauebeissen.