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Theater-Pfeile — 1850

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https://doi.org/10.11588/diglit.25047#0105

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MM-kkII«

ein Veiblatt

zum Münchener Punsch III. Band.

Sonntag. 2^. 7. Juli l8S0.

Mönigliches Hof- un- National-Tl)eater.

Sonntag den 30. Juni 1850 sang Herr Brandes in der Oper Mar-
tha die Parthie des Lyonel zur allgemeinen Befriedigung. Einzelne
Stellen gelangen ganz vorzüglich, und wir freuen uns, Herrn Brandes
nunmehr mit fo entschiedenen Schritten auf dcr künstlerischen Laufbahn
vorwärts schreiten zu sehen. Wie wäre eS denn, wcnn man Seitens der
Zntendanz den Versuch machen wollte, die Parthie der Nancy die doch
nun einmal für Alto geschrieben ist, von Fräulein Müller singen zu
laffen? Die Stimme des Publikums spricht sich über dieses Mitgliev un-
serer Bühne nur günstig aus. Sie hat eine gute Stimme, ein hübsches
Aeußere und verräth großen Fleiß! Baron von Frays, der bei seiner An-
wesenheit in Paris Gelegenheit hatte, die Alboni zu hören, wird sicherlich
zugeben, daß man Parthieen, die für Alt geschrieben wo möglich auch
durch Altiftinnen besetzen sollte, zumal wenn die Mittel dazu vorhanden
sind, und nichts sehlt als der gute Wille, ein jugendliches Talent anzu-
eifern, zu ermuthigen, und dadurch der Anstalt uützlich zu machen. Eini'ge
Aussiüchte, als hätte man höhern Orts die artistischen Leistungen der Frl.
Müller nicht nach Geschmack gesunden, sind, wir wissen es zuverläßig —
gänzlich unbegründet.

München, 21. Juni. Deborah. Volksschauspiel von Mosen-
thal. Frl. Damböck aus Hannover, Deborah als 1. Gastrolle.
Die Alten liebten es durch ihre Tragödien sich das Gemüth zum tiesften
Schmerze, zum heiligsten Schauder, zur erhabendsten Begeisterung bewegen
 
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