Theater-Pfeile (1850)

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verloren, erzählen dem Vieomte auch nebenbe!, daß die Ueberschwemmung
eine Leiche auögespült habe, der Wirth zum „srischcn Fisch" erkannte ta
ihr gleich den verschwundenen Matrosen. Zu allem Ucberfluß stack dem
Leichnam noch ein Messer im Leib. Marien, der jungfraulichen Vicomtesse
geht „ein fürchterlicheS Licht auf" — dazu kommt noch ein Gras, ange->
stellt im Marineministerium, wahrscheinlich Ministerialrath, und macht dem
Vicomte cinen sogenannten Schweinehund, weil er ihn verleitete den Osfi-
zier Gaston anf die osfizielle Todtenliste zu setzen, während selber doch
noch lebte, hielt ihm seine Mordthat vor, und beide werden so hitzig, daß
Vicomte um Pistolen fortschickt (allgemeine Heiterkeit im Auditorium) —
der Ministerialrath aber kann's nicht erwarten, zieht den Degen und sticht
ihn nieder, damit daö Stück einmal ein Ende hat. Wäre einer gleich in
dcr ersten Scene hingegangen, um dem Vicomte den Rest zu geben — so
Lhtt' es die ganze Komödie nicht gebraucht. Dieses herzzerrcissende Schau-
spiel gehört zu den mißrathensten Machwerken der Frau Birchpfeiffer.
Der Mazarin, ist zwarein historisch-politischeS Zerrbild, eine „vcrbatzte Litho-
graphie" wie stch Nestroy'S „Schnoserl" ausdrücken würde — das gegen-
wärtige Stück aber ist eine Altweibergeschichte, wie sse manchmal die
Mägde ncben der Arbeit lesen. Der Dialog bald schwülstig, bald gemein
— kurz man muß mit der Königin im Sommernachtstraum ausrusen:
„das ist daö einfältigste Zeug, das ich se gesehen habe!" —

Allgemeiner Theater-Sprechfaal.

Die neue Posse: „Faustin I., Kaiser von Haythi" von Feldmann und
Bertramist, wiedieFrankfurterOberpost.Ztg.meldet, am31.März auf dem
Fried'-ich Wilhelmstädtischen Theater in Berlin unter großem Andrang des
Publikums gegeben, und am 1. April vom Herrn Polizeipräsidenten Hin-
keldey auch schon verboten worden! llulient sus knta libelli.